Unser neuer Tiegel Golding Pearl

  • Hallo zusammen,


    Meine Frau und ich sind gelernte Mediengestalter Print mit Fortbildung zum Medienfachwirt und haben die verschiedenen Druckverfahren während unserer Ausbildung kennengelernt.
    Die Begeisterung für traditionelle Druckverfahren, im speziellen der Hochdruck, hat uns seither nicht mehr losgelassen - und so haben wir uns jetzt einen Tiegel gekauft.

    Diesen möchte ich hier mal vorstellen.

    Es handelt sich laut Verkäufer um einen um 1900 in Deutschland nachgebauten Tret-Tiegel des Modells "Golding Pearl No.3" mit Normschrifthöhe 23,6mm
    Gedruckt haben wir noch nicht damit, aber die Vorbereitungen dazu laufen derzeit.

    Da wir in Sachen Letterpress Neulinge sind wollen wir natürlich nichts falsch machen oder gar beschädigen.
    Gibt es hier jemanden, der ebenfalls solch ein Modell besitzt?
    Kann sonst jemand etwas dazu sagen?
    Gibt es Besonderheiten auf die geachtet werden muss?

    Über Meinungen, Gedanken etc. dazu würden wir uns freuen!

  • Meinen Glückwunsch zum Kauf der Maschine. Sie scheint lt. den Fotos komplett restauriert zu sein. Gibt es eine Herstellermarke der Deutschen Firma/Gießerei? Viele Modelle der Amerikanischen BostonTiegel wurden nach Ablauf der Patente in Deutschland gefertigt. Mit diesem Modell habe ich noch nicht gearbeitet, drucke aber mit einem Heidelberger Tiegel und Handhebel Boston (Table top). Um genaueres sagen zu können muß ich wissen, was und womit auf der Maschine gedruckt werden soll.

  • Hallo und danke für die Antwort.

    Sie wurde komplett restauriert und ist in einem sehr guten Zustand.
    Ich forsche momentan noch zur Geschichte des Tiegels. Laut Verkäufer wurde er um 1900 in Leipzig gebaut. Hierzu habe ich nur die "Karl Krause Maschinenfabrik" gefunden, die wohl um diese Zeit auch Druckmaschinen gebaut hat.


    Geplant ist, dass wir damit Kleinauflagen Visitenkarten, Karten, Künstlerisches mit Bleisatz und Nyloprint-Klischees etc drucken und/oder prägen. Aber wie gesagt, wir sind derzeit ganz am Anfang und wissen noch nicht, was im Detail mit der Maschine geht und was nicht.

  • Neben der Maschinenfabrik Karl Krause gab es um die Jahrhundertwende zahlreiche Gießereien und Maschinenfabriken die sich mit dem Bau von Tiegelmaschinen befassten. Z.B. Heidsieck, Hogenforst oder Schelter und Gieseke. Evtl. finde ich in alten Fachbüchern etwas über den Trettiegel. Mit Beisatz zu arbeiten ist heute schon eine Herausforderung-aber bitte nicht zum Prägen, dazu ist Bleizu weich. Seit vielen Jahren benutze ich nur noch die Fotopolymerplatten, die Computerprogramme bieten einfach mehr Möglichkeiten und freiere Gestaltung.

  • Ich habe bereits eine bebilderte Anfrage an das Leipziger Stadtarchiv und auch an das dortige Museum für Druck gestellt, vielleicht ergeben sich hieraus auch noch interessante Informationen.
    Solltest du etwas in deiner Literatur entdecken wäre das toll.

    Klar, da wir auch das ein oder andere Gezeichnete auf dem Tiegel drucken wollen, werden wir natürlich auch Fotopolymerplatten benötigen. Aber auch hier treten momentan noch mehr Fragen als Antworten auf. ;)
    Ich haber dir vorhin per "Konversation" geschrieben.