Frage 169, Gibt es umweltfreundliche Papier- und Kartonsorten?

  • Meine Antwort:

    Spoiler anzeigen

    Bei Papier und Karton ist diese Frage schon etwas schwieriger als bei der Farbe. Wir kennen aus Filmen die Szene, in der Papier gegessen wird, meist Krimis. Von Vergiftungen wurde nichts bekannt. Darauf kann ein Druckfarbenmensch nur neidvoll schauen. Also ist Essbarkeit in geringen Mengen kein gültiges Kriterium.

    Belastet die Herstellung und der Verbrauch von Papier die Umwelt? Das ist wie beim Gift eine Dosisfrage.

    Ernsthaft, was sollte man von unseren Bedruckstoffen fordern, damit sie das Umweltgewissen einer Massengesellschaft nicht unnötig belasten? Die Belastungen der Umwelt sollten so niedrig gehalten werden, wie wir es leisten können. Da sind wir schon beim „chlorfreien“ Papier.

    Andere Pluspunkte können sein: nachwachsende Rohstoffe, Kreislaufprozesse in der Herstellung, die Emissionen niedrig halten, Recycling des eigenen Ausschusses und der Papierprodukte, Niedrighalten möglicher Gefährdungen im Gebrauch (Lebensmittelverpackungen, Tablettauflagen für Fast Food, physiologische Verträglichkeit bei der Benutzung wie Lesematerial, Bücher und Zeitungen im Hautkontakt...).

    Wir sind aber auch bei seinen Funktionen. Sind denn Einweg-Verpackungen grundsätzlich Sünden? Wollen wir die Nudeln wirklich wieder lose aus Kästen bei Tante Emma kaufen? Wie wichtig sind Hygiene, Konservierung, Verbraucherinformation (MHD), Produkterkennung und Markenidentifikation?

    Unsere Diskussionen sind nicht immer ganz ehrlich. So wurden von wenigen Jahren Kartons (Pizza, TKK usw.) aus Recycling-Material kritisiert, weil sie bestimmte Mineralölreste aus recycelten Zeitungen in nachweisbarer Menge enthielten. Hier haben sich auch öffentliche Labore unsachlich beteiligt. Kartonhersteller wollten die Zeitungsfarben ändern. Aber eine vernünftige Barriere in der Schachtel war ihnen zu teuer. Was glauben solche Leute, welche finanziellen Spielräume die Zeitungsdrucker haben?

    Wir wollen ein naturverträgliches Leben, aber nicht zurück auf die Bäume. Es kommt - wie immer - auf das Maß an, auf die verantwortliche Handhabung.