Was bedeutet es bei Flüssigkeiten und Pasten, wenn sie elastische Eigenschaften besitzen?
Meine Antwort:
Auf den ersten Blick scheint die Frage unverständlich, weil Flüssigkeiten sich eben dadurch ausweisen, dass sie deformierenden Kräften nachgeben und ihre Gestalt anpassen. Das passt aber nur in eine Welt, in der z. B. Wasser eine Flüssigkeit und Stein ein Feststoff ist.
Schon in der Küche erleben wir jede Menge Ausnahmen: Ist ein Pudding oder gar ein Gelee nun Feststoff oder Flüssigkeit? Schlägt man ein Ei auf und trennt das Eiweiß vom Eigelb, federt das auch, solange es noch frisch und im Ruhezustand ist.
Die Rheologie hilft sich hier mit einem pragmatischen Trick: Sie definiert beide Eigenschaften, Fließen und Federn, und teilt sie anteilmäßig auf (Maxwell- und Kelvin/Voigt-Modell). Das hilft ganz konkret z. B. dabei, die Eigenschaften von Offsetfarben im und kurz nach dem Nipp zwischen zwei Walzen zu verstehen.