Frage 161, Wie bestimmt man den Konzentratgehalt eines Feuchtmittels?

  • Meine Antwort:

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    Eine Messung der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit ist hier noch das beste Mittel. Sie erfasst sozusagen summarisch alle gelösten Teile mit elektrischen Ladungen, also Ionen. Und der Hauptbestandteil von FM - Konzentraten ist der pH - Puffer, eine Mischung aus Salz + Säure, also ionenbildende Stoffe. Je höher der Zusatz dosiert wird, desto höher steigt auch der Leitwert.

    Jetzt startet das Brauchwasser keineswegs bei Null. Je nach Wasserqualität kann damit bei gleicher Zusatzmenge ein eigener Leitwert resultieren. Um diese Ursache mit zu erfassen, stellt man eine Eichkurve auf mit 1, 2, 3 usw. Prozent des Konzentrates im verwendeten Wassers bei Raumtemperatur. Darin steht die Leitfähigkeit in µSiem/cm gegen Zusatzmenge aufgetragen.

    Misst man nun im Maschinenwasser einen bestimmten Leitwert, so kann man ihn auf 20 °C umrechnen und in der Grafik die zugehörige Konzentration ablesen.

    Wenn das Maschinenwasser noch Isopropanol enthält, müssen die Eichkurven mehrfach aufgestellt werden, komplett für z. B. 5 % IPA, noch einmal für 8 % usw. Im Maschinenwasser muss dann erst der Alkoholgehalt bestimmt werden - und dann der Konzentratgehalt. Da Isopropanol viel geringer dissoziiert (in Ionen zerfällt) als Wasser, drückt es nämlich den Leitwert.

    Im Laufe von Auflagen werden auch elektrisch leitende Verunreinigungen ins Maschinenwasser aufgenommen. Der Leitwert wir dadurch immer etwas höher sein als sein Anteil nur aus der Konzentratmenge. Das ist jedoch nicht gefährlich: Ist die Pufferkonzentration einmal wirklich zu niedrig, reagiert der pH und sensibilisiert uns. Schlimmer wäre ein unentdeckter zu hoher Konzentratgehalt. Die gelösten Salze greifen die Trockenstoffe in der Farbe an und deaktivieren sie so. Diesen Fehler bemerkt man also erst, wenn der Schaden bereits vollständig passiert ist.

  • Ist im Prinzip richtig. Funktioniert aber nur bei neu angesetztem Wasser, da, wie du richtig schreibst, der Anteil an gelösten Ladungsträgern im Feuchtwasser ständig steigt, durch Verschmutzung halt.

    Es gibt eine einfachere Methode, einen Titriertest, den ein großer asiatischer Konzern mit grünem CD im Angebot hat. Man stellt sich eine Referenzlösung her per Handansatz, z.B. ausgehend von 1000ml Gesamtmenge 970ml Wasser, wie es auch in der Maschine zum Einsatz kommt. Dazu dann 30ml FMZ für eine 3%-ige Lösung. Davon dann wieder die gewünschte IPA-Menge vom Volumen abziehen und mit IPA ergänzen. Jetzt zum Titriertest, der zu einem Farbumschlag nach einer bestimmten Menge zugeführter Tropfen führt, ganz ähnlich wie bei der Härtebestimmung.

    Den Test nun nochmals mit dem Feuchtwasser in der Maschine durchführen. Je nach Zusatzgehalt wird der Farbumschlag bei weniger Tropfen oder mehr Tropfen erfolgen. Die Änderung verläuft linear, so dass mit einfachem Dreisatz der Prozentsatz des FMZ genau bestimmbar ist, und zwar unabhängig vom LW. Man kann sich das auch in ein Diagramm eintragen und ablesen. Wird kein anderer FMZ verwendet, muss der Handansatz nur einmal gemacht werden, da die Reaktion ja schon bekannt ist. Der Leitwert kann natürlich noch als Merkmal für evt. Veränderungen herangezogen werden; fällt er drastisch ab, ist fast sicher davon auszugehen, das sich zu wenig FMZ im Wasser befindet. Wenn dann noch die Messergebnisse mit dem gemessenen ph-Wert korrelieren, kann man entspannt einen Kaffee trinken gehen.

  • Nein, welcher Art die Bestandteile sind, weiß ich nicht. Nennt sich 'Fount Control' und ist m.W. nur bei umschriebener Fa. bzw. deren Label DS erhältlich.

    Ich benutze das Set seit Jahren für meine Technikertätigkeit. Die Beschaffung über den Innendienst ist kein Problem.

    Es funktioniert mit so gut wie allen gängigen Zusätzen, vor etl. Jahren hatte ich mal was von Flint, womit es nicht ging. Auch die Prisco-Zusätze sind z.T. schwierig. Aber alle bekannten Marken wie Huber, Fuji, Saphira, Böttcher, Sun, Eggen etc.pp. lassen sich damit zuverlässig prüfen.

    BG jotemel