Meine Antwort:
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Eine Aufgabe, die in der Praxis nur sehr schwer zu lösen ist, wenn man es einigermaßen genau haben will. Das liegt an zwei Problemen.
a. Bei den meisten Bedruckstoffen, besonders aber beim interessantesten, dem Karton, schwankt das Flächengewicht lokal so sehr, dass ein paar Zehntelgramm pro m² Lackmenge sozusagen im Rauschen untergehen.
b. Der Lack ist ja ungefärbt. Unser üblicher Ausweg bei den Druckfarben, einfach die Farbwirkung (optische Dichte) hier als Hilfsmittel zu nehmen, versagt da. Ich habe mit Studenten selbst die Idee geprüft, einen Dispersionslack mit Tinte anzufärben um wenigstens für Modellversuche eine Hilfe zu haben. Die Einfärbung ist viel zu schwach, wenn es noch ein Dispersionslack bleiben soll, als dass man dann halbwegs brauchbare Unterschiede finden könnte.
Was kann man nun machen? Der Drucker selbst fühlt mit der Hand die Klebrigkeit der Bögen und beurteilt den Glanz. Ein ganz grobes Mittel hat er also. Er kann die pauschale Lackmenge nach der Auflage auch aus dem Verbrauch nehmen. Dann ist immerhin die kommerzielle Seite beantwortet.
Manche Faltschachteldrucker kleben auf einen Bogen ein Stück Alufolie und wiegen das nach dem Lackgang aus oder messen die elektrische Leitfähigkeit. Das gibt aber auch nur Relativwerte zur ersten Auflage, weil der Karton mehr oder auch weniger Lack annehmen kann als die Folie.
Moderne Lackierwerke arbeiten mit Rasterwalzen. Für diese gibt es gute Kenntnisse über die Übertragungsvolumina. Damit sind die technischen Anforderungen in aller Regel erfüllt. Die genaueZahl, wie viele g/m² es sind, ist meist nicht so wichtig. Es muss abgesichert sein, dass die Lackschichtdicke so ist wie bei der ersten, erfolgreichen Auflage.