Frage 146, Was bedeutet „Color Index“, und wofür ist er nützlich?

  • Meine Antwort:

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    Viele Techniker und Wissenschaftler gehen mit Farbmitteln um. Jeder hat natürlich seine eigene Fachsprache dabei. Ein Textilhersteller und eine Farbmischküche für Offsetfarben können nichts mit chemischen Namen und Formeln anfangen. Für Chemiker und Physiker ist dagegen „Warmrot“ nicht brauchbar. Aus diesem Dilemma haben sehr früh zwei englischsprachige Institutionen einen Ausweg konstruiert, der inzwischen Standard in allen beteiligten Industriebereichen ist.

    Seit 1925 gibt es ein Nachschlagewerk, das allen unterschiedlichen Beteiligten einen Zugang zu den wichtigen Informationen nach einem Zahlen- und Buchstabencode gibt. Es wurde von der British Society of Dyers and Colourists und der American Association of Textile Chemists and Colorists aufgestellt und wird mit dem technischen Fortschritt immer weiter ergänzt.

    Von den insgesamt 5 Bänden enthalten die ersten drei die Farbmittel eingeteilt nach Eigenschaften und Verwendung, jeweils mit einem „C.I. Generic Name“ (Gattungsname). Dieser ist als Bezeichnung eindeutig und für jeden klar benutzbar. Hier heißen unsere Skalenpigmente z. B.:

    Schwarz für Ruß: CI Pigment Black 7, meist getönt mit CI Pigment Blue 18,

    Phthalocyanin für Cyan: CI Pigment Blue 15:3,

    Rubinpigment für Magenta: CI Pigment Red 57:1 und

    Diarylidgelb für Yellow: CI Pigment Yellow 12 und 13.

    Band 4, auch Teil 2 genannt, enthält einen Zahlencode mit Verknüpfung zu der jeweiligen chemischen Konstitution (falls der Hersteller die überhaupt angegeben hat). Und im 5. Band stehen Markennamen und Hersteller-Bezeichnungen.

    Euch als Offsetdrucker wird das nicht gerade brennend interessieren. Aber falls jemand so etwas sucht, weiß er jetzt, dass es das gibt. Wikipedia hat hier übrigens einen sehr detaillierten und klaren Artikel, ein geradezu leuchtendes Beispiel für eine Enzyklopädie.