Tonwert, Tonwertumfang im Druck

  • Hallo ihr lieben Wissenden,


    ich bin neuhier und auch noch recht frisch in der Druck- und Medienbranche.


    Meine Fragen beziehen sich auf das Thema Tonwert im Druck... Bin vom lesen in unterschiedlichen Literaturen ganz verwirrt.:/


    1. Ist Tonwert und Rastertonwert das selbe? Was ist darunter zu verstehen?

    2. Ist Tonwertbereich und Tonwertumfang das selbe? Was ist darunter zu verstehen?

    3. Sind Tonwertstufen und Tonerwertauflösung das selbe? Was ist darunter zu verstehen?

    4. Was ist unter geometrischer Flächendeckung und optischer Flächendeckung zu verstehen, wo liegt der Unterschied?


    Ich würde mich über ein paar aufschlussreiche Kommentare sehr freuen.


    Liebe Grüße

    neuhier2018

  • Hallo neuhier2018,


    zu 1. Tonwert ist ein Ausdruck, der im Offset nur bei Rasterpartien eine Rolle spielt, also ja, das gleiche wie Rastertonwert. Er beschreibt die optische Wirkung als Prozentangabe, die eine Rasterfläche im Verhältnis zum Vollton hat.


    zu 2. Tonwertbereich ist kein spezieller Ausdruck und kann frei angewendet werden. Den Tonwertumfang beschreibt Wikipedia im ersten Satz ganz gut.


    zu 3. Eine Tonwertstufe habe ich noch nicht benutzt. Vermutlich handelt es sich um die Stufe, die ein Verfahren (Bebilderung oder Druck) zwischen 0 und 100 % unterscheidbar wiedergeben kann. Man kann durchaus nicht davon ausgehen, dass hier jedes Prozent auch wahrnehmbare Unterschiede macht. Eine Tonwertauflösung ist aus meiner Sicht ein nutzloser Begriff und kein Fachausdruck. Hier kann man sich jedenfalls leicht ausdenken, was einer damit meinen will, wenn er es benutzt.


    zu 4. Die Flächendeckung ist immer ein geometrischer Begriff. Zur Betonung sagt man manchmal „geometrisch“ dazu, weil viele „Praktiker“ den Unterschied zwischen geometrischer Konstruktion (Flächendeckung) und optischer Wirkung nicht schnallen. Wenn wir die optische Dichte messen, also densitometrisch, können wir sie im Vergleich zur Dichte einer Volltonfläche in einen Tonwert umrechnen. Der sieht aus wie eine Flächendeckung und kommt damit dem Verständnis von Praktikern entgegen.

    Der wichtige Unterschied liegt im Effekt des „Lichtfangs“. Wenn der Bedruckstoff das Licht ein wenig in sich eindringen lässt, unterstrahlt es die Rasterpunkte an den Rändern etwas und schafft so eine stärkere optische Wirkung, als es der reinen Fläche entsprochen hätte.

    Im Tiefdruck ist der Tonwert die einzige praktisch verwendbare Größe, weil eine Flächendeckung da keine Rolle mehr spielen kann.


    Viele Grüße & ciao

    Inkman

  • zu 3. Eine Tonwertstufe habe ich noch nicht benutzt. Vermutlich handelt es sich um die Stufe, die ein Verfahren (Bebilderung oder Druck) zwischen 0 und 100 % unterscheidbar wiedergeben kann. Man kann durchaus nicht davon ausgehen, dass hier jedes Prozent auch wahrnehmbare Unterschiede macht. Eine Tonwertauflösung ist aus meiner Sicht ein nutzloser Begriff und kein Fachausdruck. Hier kann man sich jedenfalls leicht ausdenken, was einer damit meinen will, wenn er es benutzt.


    Da möchte ich vielleicht auch kurz einhaken.

    Im Kontext zur restlichen Fragestellung kann man davon ausgehen das es sich um die technisch möglichen Abstufungen eines Druckes oder einer Druckform handelt. Dieser würde sich aus der Rasterweite, Auflösung (des Belichters bzw. Druckers) ergeben.

    Möglich ist auch die Verwendung in der Bildbearbeitung, bei der die Tonwerte einer Farbe die Datentiefe und somit den Kontrast definieren.

    Beides relativ komplexe Themen, die es für Laien nur schwer verständlich macht.


    Viele Grüße

    Patrick