Papier kann in der Masse oder auf der Oberfläche geleimt werden. Worin liegt der Unterschied?
Meine Antwort:
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Die Leimung des Papiers in der Masse geschieht durch verklebende Substanzen, die dem Ganzstoff zugegeben werden. Früher waren dies Aluminium – haltige Salze (Alaun = Kaliumaluminiumsulfat), die kräftig sauer (pH unter 3) gelöst in den Faserbrei gegeben wurden. Durch teilweise Neutralisation fällte man amorphes Aluminiumhydroxid aus, das die Zellulosefasern während der Blattbildung und Trocknung miteinander verklebte. Dieser Prozess hieß auch „saure Leimung“.
Heute hat man für den weit verbreiteten Einsatz von Kalziumkarbonat in der Papiermasse (als Füllstoff oder durch Recycling gestrichenen Papieres) auf die „neutrale“ Leimung umgestellt. Bei ihr wird eine alkalische Harzlösung durch Neutralisation bis in den ganz schwach sauren Bereich gebracht, wodurch die wasserunlösliche Säureform des Harzes ausfällt. Sieverklebt die Fasern miteinander. Dieses ganz zart saure Milieu hält der Kalk aus, ohne sich aufzulösen.
Die Oberflächenleimung ist ein völlig anderer Prozess. Man macht die Papieroberfläche gezieltWasser abstoßend (tintenfest), indem man mit einer einfachen Art von Streicheinrichtung eine Stärkelösung aufträgt und trocknet. Ohne die Oberflächenleimung oder einen richtigen Strich ist Papier saugfähig und rupfempfindlich wie Löschblattpapier.