Frage 53, Farbenraum der Vierfarbskala

Der Tiefdruck ist aufgrund seiner Intensitätsmodulation (verschiedene Farbschichtdicken, auch im Tiefdruck nur teilweise verwirklicht) in der Lage, echte Halbtöne und auch besonders reine Farbtöne wiederzugeben. Der Offset- und der Flexodruck arbeiten flächenvariabel mit fester Schichtdicke. Sie bieten theoretisch immer die maximale Schichtdicke für eine Einfärbung an.

Mit steigender Schichtdicke steigt aber in allen Verfahren auch die Verschwärzlichung der gedruckten Farbtöne. Offset und Flexo haben also immer die maximale Verschwärzlichung der Töne. Ihnen fehlen die reineren Töne dünnerer Schichten. Ihre Rastertechnik hat also klar einen einengenden Einfluss.

Beim Offset kommt hinzu, dass im Zusammendruck nass-in-nass die oberen Farben in geringerer Schichtdicke angenommen werden als auf Papier. Damit fehlen in Rasterpartien ein paar mögliche Farbtöne immer dort, wo Rasterpunkte aufeinander liegen.

Hinzu kommt, dass echte Rasterpunkte im Profil aussehen wie bergige Inseln, also aus dickeren und dünneren Partien bestehen. Je größer sie sind, desto stärker sind auch die Höhenunterschiede. Die Verschwärzlichung der Berge ist stärker als der Reinheitsgewinn der Täler. Damit hat eine unruhig gedruckte Farbfläche immer einen etwas schmutzigeren Ton als eine ganz plan liegende.

Feinraster und die gängigen nichtperiodischen Raster benutzen bei gleicher Flächendeckung kleinere Punkte als konventionelle Raster. Dadurch haben sie mehr Randlinie um die Punkte, folglich auch mehr Lichtfang auf Papier. Das bedeutet, dass man für die gleiche Einfärbung einer Rasterfläche weniger Farbe braucht, damit insgesamt eine dünnere Farbschicht führt und reinere Töne bietet.

Bei nichtperiodischen Rastern liegen mehr Rasterpunkte nebeneinander als bei periodischen, wenn mehrere Farben zusammengedruckt werden. Auch das verhilft zu besserer Wiedergabe des theoretisch erreichbaren Farbenraumes.