CTP-Krause-Jet

  • Hallo,


    ich arbeite an einer ECOMAN-Zeitungsrotation und wir drucken einmal wöchentlich ein wochenblatt mit einer Auflage von 110000 Exemplaren.Seit
    einigen Monaten haben wir das Problem,das die Druckschicht bei etwa 70000 Ex. abgescheuert ist.Zunächst haben wir natürlich an der Maschine
    kontrolliert(Gummitücher,Walzenanstellung ,Feuchtwasser )war aber soweit in Ordnung.Wir sind dann zu der Meinung gekommen,das es an der
    CTP-Anlage liegen muss.Leider gibt es in unserem Betrieb niemanden,der sich richtig mit dieser Anlage auskennt.
    Wir haben eine Krause CTP-Jet mit einem Colenta-entwickler und verwenden AGFA-Platten.
    Vielleicht hatte schon jemand ein ähnliches Problem und kann uns weiterhelfen.


    Vielen Dank Castanio

  • Hallo,



    ich hatte tatsächlich ein ähnliches Problem. Da ich täglich hohe Auflagen produziere (bis zu 200.000 Druck am Tag) wunderte ich mich eines Tages, das meine Platten nach 50.000 - 70.000 einen gravierenden Verschleiß aufwiesen.


    Da dieses Problem auch bei anderen Maschinen in der Woche auftrat, war klar das es sich um die Platten bzw. um die Vorstufe handeln muß.


    Ein wechsel der Plattencharge brachte keinen erfolg, wir vermutteten einen Herstellungsfehler.


    Bei mir wars im Enteffekt die Entwicklung (nicht Belichtung). War verdreckt, Etwickler zu alt und total verstellt.


    Nach einer gründlichen Reinigung der Entwicklungsmaschine und neueinstellung der Parameter für z.B. Temperatur, Tuchzeit, und Nachfüllmenge Regenerat/Entwickler, haben wir bis Heute ruhe. Seitdem belichten wir immer einen FOGRA Keil mit um sofort zu reagieren. Den solltet ihr doch auch haben ?


    Also schau doch mal auf die Datenblätter für Entwickler und Platte, was die Hersteller für Angaben machen und ob diese eingehalten werden.


  • Hallo Schichtführer,
    keinen Entwickler, bzw. Platte wird nur ausgewaschen - ist doch CTP...

  • Hallo Castanio,


    laßt doch mal einen tech. für Eure Anlage kommen, vielleicht ist der Kopf verdreckt und wird dadurch nicht mehr tief genug gebrannt,
    eventuell mal eine andere Charge probieren - könnte was bringen - hatte ich auch mal - beide Versionen,
    Dreck am Kopf + beim anderen mal lags an den Platten


    Gott grüß die Kunst
    Norbert

  • Hi Kolb


    Ich stehe gerade auf dem Schlauch... Wie meinst du das ?


    Keinen Entwickler ? Meine Ctp Platten schicke ich immer durch Entwickler und Fixierer.

  • @ Schichtführer


    DerKolb geht vom DI-System (direct imaging) aus, das z.B. HD verwendet. Da werden die Druckformen nur „eingebrannt“ und die Platte anschließend gewischt. CtP hieße da „computer to press“.


    Du schreibst von „computer to plate“, also Belichten, Entwickeln, Fixieren, Gummieren und dann in den Hobel. Das müsste der Frage am Anfang entsprechen, da ja eine Entwicklungsmaschine erwähnt wird.




    Grüße

  • N´abend zusammen,


    jeder weiss was aber doch nicht ganz richtig.


    CTP=Computer to Plate (nicht verwechseln mit Computer to Print): Lichtempfindliche Stellen der Platte werden meist mit HeNe-Laser verbrannt. Nach bebildern werden diese Teile ausgewaschen und der Rest (durch Chemie) in lichtbeständige Teile gewandelt. Bei prozessfreien Platten entfällt das, weil andere Platten/andere Laser. Diese werden nach dem Bebildern gleich in die Maschine eingespannt und werden durch das Wischwasser freigewischt.


    Bei der Heidelberger DI ist die Platte eher eine Folie, die mit einer Silikonschicht bedampft. Diese wird beim Bebildern an den druckenden Stellen verbrannt und ausgewaschen. Die Farbe ist auch eher eine silikonhaltige Farbe, allerdings eine andere Zusammensetzung, so dass sich Farbe und Folie voneinander Abstoßen.


    Jetzt noch zur Fehlerdiagnose:


    Ich denke auch, dass die Charge wohl fehlerhaft war. Andersrum ist aber zu 99% der Entwickler einer Platte dafür zuständig, optimale Ergebnisse zu erzielen, was die Standfestigkeit ergibt (durch das neutralisieren der lichtempfindlichen Stellen) Es hätte also auch gut sein können, dass sowohl der Entwickler fehlerhaft war oder dass Platte/Entwickler nicht zueinander passen.


    Für solche Sachen wird eigentlich bei jeder 5. Platte der entsprechende Entwicklerkeil mitbelichtet. Genauso wie der Belichterkeil bekommt man den dann vom Hersteller, wenn man dessen Produkte einsetzt.


  • Gruezi,


    ich ging schon von CTP sprich Computer to Plate aus, die Agfa Amigo oder Amigo TS wird belichtet und durch ein Laugebad
    in der Entwicklungsmaschine geschickt, das heißt sie wird ausgewaschen nicht wie die prozessfreien CTP-Platten die in der
    Druckmaschine durch Wischwasser/Farbauftragswalzen "freigewischt" werden.
    Powerprinter hat es ja fachlich schon herrvoragend erklärt.


    Gott grüß die Kunst
    Norbert

  • Vielen Dank für die Fülle an Antworten,


    Die Entwicklermaschine haben wir mehrfach gereinigt,ohne Erfolg.Danach kamen Agfa Techniker,die Mehrere Tests gemacht haben.Die Techniker sahen das Problem des Abscheuerns natürlich bei uns an der Druckmachine.Unser Betriebselektriker hat danach eine defekte Pumpe in der Colenta entdeckt,(haben die Agfa-Techniker nicht bemerkt) und sie erneuert.Es war dann etwas besser aber es ist noch nicht gut.
    Wir haben vorgeschlagen,Platten eines anderen Herstellers zu testen.Das würde nicht gehen,da die Ctp und die Chemie auf die Agfa-Platten abgestimmt sind
    Wir verwenden:Platten AGFA LAPV 30 Ultra,Entwickler Lithostar l 5000b Ultra.Finisher Lithostar L5300 b (alles von AGFA)
    Wir haben auch die Vermutung,das wir die Platten von einem anderen Betrieb als vorher bekommen.Vorher waren die Platten in Kartons verpackt und es stand "Made in France" drauf.Die jetzigen Platten sind nur in Folie eingeschweisst und ohne Herstellerland.Agfa versicherte uns,das das alles die gleichen Platten wären,was wir bezweifeln.
    Ist eine Umstellung auf einen anderen Hersteller tatsächlich zu aufwendig?


    Castanio

  • Hallo Castanio,


    meines wissens nach ist die Umstellung nicht so aufwendig, ein paar Stunden dauert es natürlich schon
    bis alle Parameter aufeinander abgestimmt sind, daß Agfa natürlich davon abrät ist nachvollziehbar,
    wer verliert schon gerne einen guten Kunden........


    Gott grüß die Kunst
    Norbert

  • Hallo zusammen,


    Castanio arbeitet mit einem Agfa Silberprozess. Hier kann man nicht ohne weiteres den Hersteller wechseln, da weder Kodak noch Fujifilm in diesem Segment Platten anbieten. Außerdem druckt Castanio an einer Zeitungsrotation, welche auch nicht mit jeder anderen Druckmaschine zu vergleichen ist.
    Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen einem Positiv- (nicht benötigte Schicht wird beim Belichten zerstört und in der Entwicklungsmaschine ausgewaschen, die druckende Schicht bleibt auf der Platte erhalten) und einem Negativprozess (die druckende Schicht wird durchs Belichten gehärtet, nichtdruckende Stellen werden ausgewaschen). Die Lithostar LAP-V von Agfa basieren auf einem Positivprozess. Das heißt, für die Schichthaltbarkeit ist die Fixierung im Bad, oder aber die Parameter in und um den Druck verantwortlich. Zu schwacher Laser oder eine verdreckte Optik hätten in diesem Fall den Effekt, dass ein Hintergrundschleier oder ähnliches auf der Platte zurückbleiben könnte. Vielleicht wird die Schicht auch nicht 100% aktiviert. Hier muss ich allerdings passen, es entzieht sich meiner Kenntnis, wie viel Einfluss hier das ankommende Licht hat.
    Nicht unterschätzen sollte man dagegen die Parameter die sich permanent im Druck ändern, oder ändern können. So spielen das richtige Gummituch, die korrekten Unterlagen, verschiedene Pigmentierung der eingesetzten Farben und vieles mehr eine große Rolle. Auch wenn alle Drucker immer sagen: "Hier haben wir nix geändert, alles wie immer", lohnt hier doch der genaue Blick, ob nicht hier oder da mal ein Produkt getauscht wurde. In diesem Fall wieder den Urzustand herstellen, wie es sicher funktioniert hat und beobachten.
    Ein Chargenproblem halte ich in Castanios Fall für unwahrscheinlich, da er sein Problem bereits seit einigen Monaten hat. Somit hat er sicher diverse Chargen verarbeitet und in dieser Zeit auch den Prozess in der Vorstufe mehrmals erneuert.


    Ganz, ganz wichtig: Das Papier!!! Die Qualität aller Hersteller lässt in den letzten Wochen, Monaten, Jahren ständig nach. Schlechte Papierqualität schadet den Platten mehr als alles andere.


    Soweit so gut


    LG Platedoc

  • Hallo Platedoc,


    Vielen Dank für deinen Beitrag.Ich hatte noch nicht erwähnt,das die Schicht sehr ungleichmäsig aussieht.An manchen Stellen ist sie ziemlich hell,
    es ist aber kein gleichmäsiges Muster,jede Platte sieht anders aus.Deswegen sehen wir ja auch das Hauptproblem in der Colenta-Entwicklungs-
    maschine,nur was können wir machen?Oder könnte es doch an der Belichtung liegen?
    Mit der Papierqualität sehe ich das genauso.Wir verdrucken Palm-News 45g aus Aalen und haben oft Probleme mit Randrollen(wassersack).Unser
    Chef glaubt uns das allerdings nicht.Wir haben schon mehrfach nachgefragt,mal anderes Papier zu bestellen,ohne Erfolg.


    Gruß Castanio