Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.
Frage: Das frühere Postgelb enthielt als Pigment reines Cadmiumsulfid, chemisch CdS. Könnte man es - abgesehen von den Kosten - im Offset, Tiefdruck oder Flexodruck als Skalengelb einsetzen?
Meine Antwort:
Nein, nicht als Rezeptbestandteil und nur sehr wenig als Verunreinigung. Cadmiumsulfid gilt als eines der vier markanten toxischen Schwermetalle. Übernommen aus einer Initiative einiger US-Staaten (CONEG) gestatten wir in Druckfarben nur ungewollte Verunreinigungen, die in der Summe aller vier, Cadmium, Blei, Quecksilber und Chrom IV (sechswertig), maximal 100 ppm betragen dürfen. Dieser Wert liegt nahe bei der Allgegenwartskonzentration dieser Elemente.
Die Bedeutung von „ppm“ (parts per million) gibt folgender Vergleich: Ein Preuße pro München ist ein ppm, weil München eine Millionenstadt ist. Glücklicherweise werden dort mehr als 100 Preußen akzeptiert. Von ihnen sind auch nur wenige umweltschädlich oder gar giftig...
Viele Grüße & ciao
Inkman