Verblocken von UV Lack Produkten

  • Hallo,


    verwendet ihr normale oder dichroitische Reflektoren?
    Stapeltemperatur sollte bei UV definitiv unter 50°C liegen!
    Als Ferndiagnose stelle ich unzureichende Aushärtung (Betriebszeiten der Lampen?) mit zu hoher Stapeltemperatur jetzt in den Raum ...

  • Nach 2000 bis 2500 Stunden haben UV-Lampen nur noch eine UV-Leistung von ca. 50% und weniger, die anderen 50% wandeln sich dann in Hitze um.


    Wenn UV-Lampen bei über 2000 Betriebsstunden keine bessere Leistung haben als neue, dann sind diese entweder komplett überdimensioniert oder etwas anderes stimmt nicht.


    Als Empfehlung, wenn es technisch und zeitlich geht, versucht eine Fehlerursache zu betreiben. Könnt ihr eine UV-Lampe ausschalten? Dann müsste die Stapeltemperatur deutlich sinken, wie sieht es dann mit der Trocknung aus?
    Bei welchen Geschwindigkeiten habt ihr welche Stapeltemperatur?




    Sind eure Reflektoren aus Aluminium (normal) oder anders?
    Wie sehen die Lampen aus, wenn ihr diese tauscht? Milchig? Sehr stark verschmutzt? Schmutz auf der "Bogenseite" oder "Reflektorseite"?

  • Hey, wir haben 2 UV Lampen, Wattzahl muss ich schauen. Beide Lampen wurden am Donnerstag gewechselt (liefen 1000 Betriebsstunden) Lacke haben wir mittlerweile verschiedene getestet. Mit allen die gleichen Probleme. Stapelhöhe garten wir bei Camp. 65cm. Temperatur zwischen 40 und 42 Grad.
    Rasterwalze Primer 15er und UV Lack 18er. Puder 10% Mineralpuder, 20er Körnung...
    drucken erst UV und Widerdruck 4c. Dieses Mal hatten wir sogar Probleme beim Widerdruck, da der Schöndruck schon blockte. Trotz komplett neuer Lampen. Aufrühren tun wir regelmäßig... *langsam ratlos...

  • Die Standardfragen:


    1. Wann lief es das letzte Mal ohne Probleme?
    2.Was wurde seit dem geändert?
    3.Gab es vorher schon Probleme?


    Dadurch kommst du dem Problem schon näher.


    Es kann sein, dass die 2 Lampen zu wenig sind für UV-Lack. Daher die Frage, ob es schon mal lief?

  • Hallo TrocknerSpezi,


    also wir haben 2x200W.
    Ob es mal richtig lief, kann ich gar nicht sagen...Bin erst seit kurzem in der Firma und seit ich hier bin., läuft es nicht...
    Laut Aussagen der Drucker, gibt es problematische und problemlose Papiere. Bei manchen Aufträgen läufts, bei anderen gar nicht...

  • Hallo Qualitante,


    Es ist nicht so wirklich möglich die "Lösung" zu sagen, wenn schwer zu sagen ist, wann es bei welchen Bedingungen funktionierte.


    Ich würde eine Lösung mit 3 UV-Lampen, aber weniger Leistung je Lampe besser finden. Habt ihr mal mit den Lackleuten gesprochen? Es kann sein, dass die 200W zu viel sind und der Lack an der Oberfläche zu macht.


    Welche Stapeltemperatur habt ihr bevor die Bögen in die Maschine kommen?

  • Hallo zusammen,


    kurzes Feedback meinerseits das Thema ist ja schon älter, wird uns aber leider immer wieder einholen.


    @ Qualitane: Bei euch handelt es sich womöglich um eine HD XL106-6 Doppellack die i.d. Regel zwei UV Strahler in der Endauslage verfügt. Ihr lackiert z.T. Aufträge mit inline Primer + UV Lack und kämpft bei
    mattgestrichenem Substrat mit verblocken.


    Folgendes Szenarien Auftrag als Beispiel!
    Höhere Gramatur des Substrates, Aufträge 7/4 farbig! -> 4- farbig Rückseitendruck (WD) als Vorausdruck (unlackiert). Dann der Umschlag Vorderseitendruck 4-farbig eventuell + SOFA + Primer inline + UV Lack Glanz.
    Konventionelle Offset Farben neigen unter Wärme zum Erweichen, wobei Kastenfrische Farben hier stärker betroffen sind und auch grössere Probleme mit Blocken dann aufweisen (Nachreaktion der Farbtrocknung aufgrund des
    Inhibierungsanteils in der Farbe). in diesem fall verklebt womöglich die Farbschicht des Rückseitendruckes mit der glatten UV Lackschicht!
    Beachtet werden muss, das die zwangsläufig entstehende Temperaturim Stapel so schnell wie möglich aus dem Stapel ausgasen kann und das man die Stapel in der Trocknungszeit immer wieder mal beobachtet.
    Die Anwendung konventionelle Farbe + Primer + UV Lack ist nun mal kein Standard. Ein aktiv geschaltetes Pudergerät wie bei KBA und Heidelberg möglich hilft hier sehr viel, da dadurch am effektivsten Abstandhalter
    eingebracht wird!


    Alle Verbrauchsmittel, Substrat , Farbe , Lacke haben Formulierungsbedingte Eigenschaften und Unterschiede.
    Das gleiche gilt natürlich für die Anwender (Drucker), wie auch die Druckmaschine selbst, Einstellungen, Lebensdauer der UV Lampen usw. usw.


    Zudem zu glauben das sich über die Jahre nichts verändert hat??? Na ja, alles schön und gut! Man muss aber kein Prophet das unsere alles muss immer billiger werden dazu führt das es hin und wieder zu drucktechnischen
    Problemen kommt.


    Meine Tipps wie auch die von Trocknerspezi:


    Lampen prüfen, mit so wenig wie möglich UV Leistung arbeiten. Sollte bei neuen Lampen durchaus spürbar sein! Wobei bei 2 Strahler in der Endauslage die Zeit des Bogens beim Durchlaufen gegenüber 3 Strahlern
    entsprechend schon erheblich kürzer ausfällt!
    Ich denke und ich spreche aus Erfahrung das normale Standard UV Glanz Lacke hier bei Druckgeschwindigkeiten um 9.000 Dr./h nicht mehr zurecht kommen. Deswegen auch prüfen in wie weit ist die Lackoberfläche überhaupt ausgehärtet?? Einfach Oberflächen gegeneinander reiben, Lack gegen Lack. UV Leistungsabgabe variieren, 2x 100% zu 2x70% bei gleicher Geschwindigkeit. Ein Gespür entwickeln. 100% Bogen nochmal offline durch die Maschine,
    über die Endtrocker laufen lassen. Tut sich hinsichtlich der Haft-Gleitreibung gefühlsmäßig nicht mehr viel ist die Lacktrockung bei aktuellen Parametern i.O!


    Bei reiner UV Anwendung Farbe + Lack beidseitig, auch dann ist es notwendig auf das Temperaturlevel zu achten. Wärme über 45°C im Stapel wirkt sich thermoplastisch auf die Farb/Lackschicht aus. Bei zu großem Druck und sehr glatten Oberflächen kommt es in Verbindung mit dem sogenannten Glasplatteneffekt zum verschmelzen der Lackschichten!


    Wenn ihr ein Pudergerät habt, dann mitlaufen lassen, eventuell mal mit dem Puderhersteller sprechen was er empfiehlt. Ich glaube aber ein etwas schwerer, kompakter Puder ist nicht verkehrt.


    Substratbedingte Eigenschaften durchaus herausarbeiten. Macht euch Notizen wann die Probleme bei welchem Material im Herbst-Winter, oder Sommer problematisch sind.


    Wenn alles nichts hilft, reaktivere UV Glanzlacke im QV testen ob es daran liegt, hierzu hilft euch euer Anbieter gerne weiter und stellt auch mal einen Techniker zur Verfügung.



    Grüße SanchoPancho