Maschinenkauf Empfehlungen

  • Danke Jocero für deinen Kommentar.
    Ich habe noch keine Erfahrungen mit maschinellen Falzen und Zusammentragen gemacht. Wir haben bisher alles manuell gemacht. Ich kann somit nicht richtig abschätzen, wie lange das dauert. Ich muss mich da noch informieren. An der Rotaprint, die wir haben, geht jede Woche was kapput. die kleine Maschine verträgt leider nicht das tropische Klima. Keiner will sie heute noch haben. Eine Sakurai ist aber schon ganz günstig auf dem Markt. ich habe ein Angebot für eine Sakurai 272 1988 für 11000 EUR bekommen und konnte es nicht glauben. Die Firma hat einen Vertreter in Deutschland. Dort kann man auch Ersatzteile holen und verschicken. Ich muss mir das nochmal genau überlegen, wenn soweit ist. Welche Falzmaschine würdest du für so einen Vorhaben empfehlen ?

  • Im Prinzip reicht da eine einfache Falzmaschine aus.
    2 Taschen + 1 Schwert, und mindestens 45 cm Einlaufbreite sollte die haben.


    Da ja fast ausschließlich das gleiche Produkt darauf gefalzt wird ist das dann recht easy.


    Ich würde da nicht den ältesten Hobel nehmen, vielleicht eine Horizon 492.
    Kommt natürlich aufs Budget an.

  • Vielen Dank Jocero.
    Kann mir jemand für den Zweck einen Klebebinder empfehlen? Mich würde interessieren wieso eine Horizon BQ 470 gebraucht bis 70.000 EUR kostet, wenn man schon ab 2 bis 3000 EUR was finden kann. Was sind so die Mindesanforderungen an einen Klebebinder? Danke

  • Vielen Dank Jocero.
    Kann mir jemand für den Zweck einen Klebebinder empfehlen? Mich würde interessieren wieso eine Horizon BQ 470 gebraucht bis 70.000 EUR kostet, wenn man schon ab 2 bis 3000 EUR was finden kann. Was sind so die Mindesanforderungen an einen Klebebinder? Danke


    Mal anderst herum gefragt, was habt Ihr jetzt?
    Wäre es da nicht sinnvoller erst mal die Produktion schrittweise zu verstärken, anstatt gleich für mehrere 10tausende Maschinen zu stellen?
    Besteht nicht die Möglichkeit erst mal z.B. die koplette Weiterverarbeitung extern zu fertigen?


    Dann kann man ja zu gegebener Zeit die einzelnen Arbeitschritte, wenn man es sich zutraut, auch wieder selbst fertigen.
    Buchbinder nehmen auch Falzbogen, oder auch schon zusammengetragene Buchblöcke.


    Ich sehe die Gefahr viel Geld für einen Maschinenpark auszugeben, der dann im ungünstigsten Fall nicht ausgelastet ist.


    Ich glaube der Horizon BQ 470 ist ein 4-Zangen PUR Klebebinder.
    Der nutzt aber recht wenig, wenn da kein Futter nachkommt.

  • Wir haben jetzt keinen Klebebinder. Ich möchte nur eine Finanzplanung für die Zukunft machen. Je nachdem wie sich das Geschäft entwickeln, wird der Maschinenpark erweitert. Ich will nur gerne wissen,welche Maschinen für mein Vorhaben nützlich wären. Momentan werden die Bücher nur geheftet. Wir hatten mal vor 10 Jahren versucht, extern in der einzigen Druckerei der Stadt, die einen Binder besitzt, zu binden. Die ganze Produktion wurde aber unwirtschaftlich, weil zu teuer und die Qualität nicht gegeben. Das war eine MM Pony damals. Auch die Arbeiter dort wussten nicht wie die Maschine funktioniert.Zudem ist die manuelle Produktion teuer und zeitaufwändig. Jeder hier kann sich vorstellen wie lange das dauert 12000 DIN A2 Blätter für ein Buchprojekt mit 1000 Exemplaren in DIN A5 manuell zu falten oder die 1000 Bücher mit einem Novus Blockheftgerät zu tackern. Für 1000 Bücher brauchen wir bisher bis 10 Arbeitern und bis 2 Wochen Zeit. Pro Jahr werden bisher bis 15000 Büchern gefertigt. Wir wollen aber die Produktion auf 50000 zunächst und später 100.000 durch ständige Erweiterung der Buchsammlung steigern. Die Buchsammlung besteht momentan aus 12 Buchtiteln. Es werden gerade neue Autoren in den meisten Schulfächern gesucht. Soviel Zeit kann man sich nicht mehr bei solchen Mengen leisten. Das Schulbuchgeschäft ist sehr saisonal und konzentriert sich vom August bis Oktober höchstens November. Dort werden 90 % des Umsatzes erzielt dann werden nur noch residuale Mengen verkauft. Wir wollen deshalb mithilfe von Maschinen die Produktionszeit von 1000 Büchern auf 2 bis 3 Tagen reduzieren. Vom Druck bis zur Bindung. Dadurch wird eine just-in-time Produktion erreicht. So kann man genau auf die Nachfrage reagieren. Eine Marketingstrategie um die Verkäufe anzukurbeln ist schon da. Wir sind seit 30 Jahren im Geschäft und unser Verlag ist von den Schülern bekannt. Wenn die Verkaufssaison vorbei ist, werden die Maschinen für externe Aufträge angeboten wie in einer normalen Druckerei. Wir betreiben nebenbei immerhin eine Druckerei. Die Kors, die wir kaufen ist nicht für die Buchproduktion gedacht sondern für die Druckerei. Deswegen suche ich einen Klebebinder für die Anzahl der Bücher, die wir erreichen wollen. Kann mir jemand was empfehlen ? Danke

  • Zitat

    Für 1000 Bücher brauchen wir bisher bis 10 Arbeitern und bis 2 Wochen Zeit.


    ???
    Hm. Das ist ganz schön lange. Wieviele Seiten haben denn die Bücher?


    Ich brauche z.B. (ganz alleine!) für ein A5 Buch mit 160 Seiten, Auflage 500 Stück, 1-farbig, gedruckt auf A4+ mit einer HD TOK ca 1 Woche. Und da arbeite ich nicht den ganzen Tag daran, sondern ich mach auch noch was anderes (z.B. Ware versenden usw.).
    Nur beim Drucken ziehe ich das meistens an einem oder zwei Tagen durch, weil ich die Maschine nicht mit der Farbe stehen lassen will. Meistens 1 Tag die Vorderseite, nächster Tag Rückseite.


    Die Bücher werden dann zusammengetragen (A4-Blätter), dann in der Mitte durchgeschnitten, die zwei A5-Hälften aufeinandergelegt, und ab damit in den Klebebinder.


    Die meiste Zeit nimmt das händische Aufeinanderlegen in Anspruch, der Planax-Kaltleimbinder und das dreiseitige Beschneiden. Achja, das Papier wird etwas größer wie A3 angeliefert, das schneide ich dann auch einmal in der Mitte durch. Das mache ich aber, während die Maschine druckt. In der Zeit liegt meistens noch ein Altprojekt da, also wird in der Zeit wo das neue Buch gedruckt wird: Druckplatten ausgedruckt, Papier geschnitten und angelegt, ein anderes Projekt z.B. Broschüre geheftet und verpackt usw. Hätte ich noch eine zweite TOK ginge es noch schneller. Bei mir sind oft mehrere Maschinen gleichzeitig an...


    In der Zeit ist übrigens auch noch das 4fach-Nuten (Rillen) des Umschlags und das Schneiden miteingerechnet (manueller IDEAL-Hebelschneider). Früher hatte ich eine uralte Nutmaschine mit langem Nutbalken aus den 30er Jahren. Ich sag euch, _das_ hat erst Zeit gekostet. Da war ich 3-4 Stunden nur am Pedal treten ;-))) Heute macht mir die alte Rollem automatisch gleich 2 Rillen in einem Durchgang. Ein Durchgang dauert keine 3 Minuten. Kurz einstellen, die nächsten zwei Nutungen... das geht damit Ratz-Fatz und ist eigentlich unkaputtbar.


    Maschinen: TOK, Zusammentragmaschine mit 24 Fächern (Horizon AC-2400), Stapelschneider manuell (IDEAL), Planax Klebebinder, Rollem-Champion-990-Nutmaschine (dauert für 500 Buchcovers 5 Minuten + Einstellzeit)


    Ich habe die Dinger früher auf A3-Bogen gedruckt, und war dann mit dem Drucken meistens an einem Tag fertig, dann aber nichts anderes gemacht und nebenher gegessen und getrunken. Klo ist nebenan :-)))


    Nur habe ich noch so wahnsinnig viele kleine Druckplatten, deswegen z.Zt. alles auf A4+-Papier. Ich nutze ZNO und die drucke ich immer noch über einen HP5000 Laserjet aus.


    Grüße,
    Raubdrucker

  • Thomas: Danke für die Erläuterungen. Wir haben uns wie gesagt erstmal für eine kompressorlose Kors entschieden, so dass wir das Teil nicht mehr brauchen. Aber danke für das Angebot.


    Raubdrucker: Ich bin echt von deiner Leistung begeistert. Davon träume ich nur. Deswegen meine Absicht, zukünftig im Bereich Postpress zu investieren. Das Drucken mit der Rotaprint geht auch relativ problemlos. Das händische Falzen und Zusammentragen verlangt aber viel Manpower. Ich hatte damals auch neben der Schule immer die Bögen gefalzt und weiß wie zeitaufwändig diese Arbeit ist.


    Bzgl. unseres Projekts mit der Druckerei. Wir wollen zunächst eine statistische Studie über die Art der Druckprojekte in Kamerun durchführen. Ziel ist zu wissen, ob man mit Maschinen im Format 36*42 bis 36*52 cm nicht den großen Anteil des Marktes abdecken kann. Wenn das der Fall ist, dann werden wir zukünftig nur nach solchen Maschinen suchen. Mehrfarben GTOs würden optimal dazu passen. Diese lassen sich vor Ort instand setzen. Mit der Kors könnte man die eventuell seltenen Druckaufträge in DiN A2 abdecken. Mit dieser Strategie wird viel Geld gespart, so dass wir eine Kompetenz im Bereich Postpress aufbauen können. Keine Druckerei im Land beherrscht die Drucknachstufe.


    Bzgl. der Buchproduktion wollen wir uns auf QM46-2 konzentrieren wie mac-steven empfohlen hat. Zwei bis drei solcher Maschinen sind ausreichend, um 1000 Bücher alle 2 Tage zu produzieren. Bei Erhöhung der Bücheranzahl kann man immer noch eine zusätzliche Maschine kaufen. Mir gefällt in dieser Lösung die Skalierbarkeit des Druckverfahrens.

  • Zu den Kosten : der Marktwert einer QM46-2 liegt bei ca. 3000 im Schnitt bei einer Standardabweichung von 1000 bis 2000€. Eine GTO-Z kostet zwischen 7000-9000 € und GTO-V ab 20000€. Eine Printmaster 76 zweifarbig liegt allein schon bei 25000€ bis 35000€. Damit kann man das Potenzial abschätzen, wenn man sich auf kleine Formate spezialisiert und das macht was keiner macht (Postpress)

  • Hallo kuateric,


    vielleicht hilft dir auch ein Besuche auf der weiter. Nicht zu vergleichen mit der Drupa, dafür werden Maschinen gezeigt, die für kleine und mittlere Druckereien interessant sind Vorstufe, Offset u. Digitaldruck. Aber nichts gebrauchtes und sicher auch keine HD QM 46-2.

  • Vielen Dank. Ich komme auch zum Schluss, dass ich das Projekt ohne eine grundlegende kurze Ausbildung nicht schaffen kann. Polyester Platten habe ich zum Beispiel für das erste Mal hier gehört. Wir arbeiten immer noch mit ctf Systemen. Ich bin also für jede Bildungsmöglichkeiten in dem Bereich offen.

  • Also aus Erfahrung möchte ich von dem Kauf einer QM 46-2 abraten. Sie ist einfach zu Störanfällig, Platteneinzug, Plattenauswurf, Elektronik, Walzen und Walzenlagerung. Wenn hier in Deutschland mal eine Störung auftritt, kann der Heidelberger Service relativ schnell helfen, manchmal auch telefonisch. Aber in Kamerun......? Und ich habe in diesem Forum schon einmal gesagt, ´´Die GTO ist ein unkaputtbares Eisenschwein`` genau so wie die KORD oder KORS.

  • Danke für den interessanten Beitrag. Eine GTO-Z ist sehr robust aber sie ist auch relativ teuer. Ich habe mich in dem letzten Beitrag bei den Preisen verschätzt. Der Preis einer GTO-Z liegt weit drüber bis 15000€. Mit bisschen Glück kriegt man was unter 9000 EUR aber man muss dafür lange suchen. Da wir halt zwei A3 Maschinen brauchen um die Produktivität einer DIN A2 zu erreichen, würde die Investition höher als die Anschaffung einer DIN A2 Maschine liegen. Es kommen generell dazu noch 3000 EUR für den Transport und 30% Zoll+Mwst. Deswegen die Frage : habt jemand schon mit RYOBI 512 Erfahrungen gemacht. Sie sind relativ günstiger zu finden auf dem Markt. Oder gibt es Maschinen anderer Hersteller, die mit wenig Elektronik gestatten sind und die auch robust sind? Die zweite Rotaprint, die wir vor 5 Jahren gekauft haben, hat nie funktioniert, weil sie eine elektronische Panne hatte und keiner konnte das reparieren . Die Fehleranfälligkeit dieser Maschine macht den Kauf also riskant aber der Preis ist unschlagbar bis jetzt. Ich habe schon über 10 Angebote gefunden mit einem Preis um die 2500. Haben andere mit dieser Maschine schon gearbeitet? Was sagen sie dazu.
    @Jocero, könntest du bitte über deine Erfahrungen mit der Sakurai 272 berichten? Diese Marke scheint am günstigsten zu sein im Bereich der DIN A2 - Maschinen. Danke

  • Hallo,
    nach langen Überlegungen muss ich doch zugeben, dass es besser ist, in eine robuste Maschine zu investieren. Ich danke euch allen für eure Beiträge. Dadurch kann ich, denke ich mal jetzt, eine viel bessere Investition tätigen. Es wäre nämlich zu schade, wenn eine Maschine später nicht eingesetzt werden kann, weil keine Techniker im Land sie warten kann, wie die Rotaprint gerade. Deswegen, je weniger Elektronik desto besser!
    Da wir jetzt uns eine SORMZ nicht leisten können, haben wir uns entschieden, die Bücher zunächst einfarbig zu drucken. Somit wäre die KORS dafür ausreichend. Die Maschine wird übrigens Ende der Woche endlich verschifft. Sobald wir ein bisschen Umsatz machen, wollen wir dann eine SORMZ suchen. Der nächste Schritt ist aber die Weiterverarbeitungsmaschinen im Sommer nächstes Jahres zu kaufen. Spricht Falzmaschine, Klebebinder und Zusammentragmaschine. Die Empfehlung von Thomas, eine KC66 habe ich schon fest notiert. Ich danke ihm dafür. Ich habe leider keine Ahnung mit solchen Maschinen. Ich habe nur auf Bildern gesehen. Ich wäre euch weiter sehr dankbar, wenn ihr mir einen Klebebinder empfehlen, der problemlos ohne große Anfälligkeit eine Leistung von 1000 Bücher am Tag schaffen kann. Dazu noch eine Zusammentragmaschine, die mit Falzheften und nicht nur Einzelblätter umgehen kann.


    Danke sehr.

  • Vielen Dank Thomas,
    ich habe nach diesen Maschinen gesucht aber keine Monostar gefunden.
    Was haltet ihr von den Horizon Binder ? Ich habe ein Angebot von BQ 240 für 5000 EUR erhalten: https://www.maschinensucher.de
    Die ZTM 272 wäre leider zu groß für unsere Zwecke. Ich werde aber nach ähnlichen Maschinen suchen. 10 Stationen wären ausreichend. Sind vertikale ZTM auch für solche Zwecke geeignet ? Die sind halt platzsparend.
    Ich habe diese Falzmaschine gefunden. Der Preis ist wirklich gut. Ich überlege die vielleicht schon jetzt zu kaufen und später verschiffen. Wie findet ihr das ?
    http://www.ebay.de/itm/Stahl-Falzmaschine-Taschenfalzmaschine


    Was für Bücher könntet mir empfehlen im Bereich der Drucktechnik ? Was habt ihr denn in den Bücherregalen ?


    Danke