[Anfängerfrage] Testdrucke bevor die Platten belichtet werden?

  • Hi,


    ich lese mich momentan in das Thema Druck ein.


    Sowohl Digital als auch Offset.



    Ich habe mittlerweile ein paar Jahre in einem Beruf gearbeitet, möchte diesen allerdings nicht bis zur Rente ausüben und dachte evtl an eine 2. Ausbildung bzw Umschulung.


    Da ich nebenher Templates und Designs in Photoshop und Illustrator für Kunden mache, habe ich auch etwas Erfahrung in dem Thema, zumindest was Vorstufen wie Templatedesign betrifft.


    Ich entschuldige mich, falls die Frage doof rüberkommt, aber ich habe mich das schon länger gefragt.


    Sagen wir ihr habt euer Design nach Vorlage oder auch aus dem Kopf fertig designed in Illustrator, schön als Vektor.


    Macht ihr Testdrucke mit einem Digitaldrucker bevor ihr die Platten für die große Maschine belichtet?


    Ich meine, würde es überhaupt etwas bringen Colormatching mit dem Digitaldrucker zu betreiben, bevor man das Design durch das RIP jagt und die Platten belichtet?


    Der Gedanke dahinter ist eigentlich, dass ich mir nicht vorstellen kann, das sich eine Firma leisten kann/will immer 2x die Platten für einen Auftrag zu belichtet, weil irgendwas nicht gescheit rauskommt.

  • Guten Morgen :)


    bei einer ordentlichen Druckerei werden wie du schon erwähnt hast "Testdrucke" auf einem Digitaldrucker gemacht. Das sind dann die sogenannten Proofs.
    Wenn die Druckerei folglich auch ein ordentliches Colormanagement hat, kommen die Proofs auch relativ nah an das Ergebnis hin, dass dann später mal in der Produktion sein wird.


    Denn die Proofs simulieren dann den Druck an der Offsetmaschine. Aber wie gesagt muss dazu das Colormanagement passen.
    Wenn die Druckerei dann nach PSO zertifiziert ist. Und ein UGRA/FOGRA Messkeil mit auf dem Proof ist und alles innerhalb der Toleranzen ist, ist der Proof dann auch ein rechtlich gültiges Farbmuster.


    Ich hoff ich hab das alles iwie richtig erklärt :) Wenn nicht bitte um Korrektur :)


    Gruß Peter

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
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    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz

  • Ok, super.


    Danke für die schnelle Antwort.



    Ich arbeite ja bei Illustrator auch im CMYK-Modus.


    Es gibt allerdings verschiedene FUGRA-Normen.


    Wonach entscheidet man, welches Farbprofil man dem Design zuweißt?


    Habe hier z.b.


    fogra27 und 39 zur Auswahl.


    Und etliche andere, so ~ 20 Stück würde ich mal schätzen.

  • Kommt immer auf die Druckbedingung und Papier an. Fogra 27 wurde durch Fogra 39 (ISO Coated v2) ersetzt und ist momentan das aktuelle Profil für einen Druck auf gestrichenem Bilderdruckpapier im 60er oder 70er Raster (Standard).

  • Hallo, unter: solltest du einige Sachen bezüglich Farbstandards im Offsetdruck finden. Zu verwenden ist für glänzendes oder mattes Bilderdruckpapier der Papiertyp 1 und 2. Für gestrichene Papiersorten wie Naturpapiere oder einfaches Offsetpapier wird der Papiertyp 4 angewendet. Hinter diesen Papiertypen stehen die sogenannten Fogra-Normen wie bereits hier schon richtig erwähnt Papiertyp (PT) 1 und 2 Fogra 39 und für PT4 Fogra 47. Hinter diesen Normen hat die Fogra Farbstandards entwickelt und in Kurven hinterlegt die die Druckdaten farblich entsprechend des Papieres anpassen. Beispielsweise ein bestimmtes Blau sieht auf jedem Papiertyp anders aus und so versucht man mit Hilfe von Fogra Standards ein einheitliches Ergebnis zu produzieren. Generell passiert dies in dem sogenannten Workflow einer Druckvorstufe. Wenn die Parameter der unterschiedlichen Papiertypen im workflow angelegt sind, dann werden diese Daten entsprechend aufbereitet und im Anschluß durch das Rip geschoben der dann Tiffs für die Druckplatten errechnet. Diese Tiffs können vom Proofsystem abgefangen und dann farbverbindlich geprooft werden und sämtliche Überfüllungen und Aussparungen von Farben sind auch zu erkennen und garantiert in diesem Fall, das die Druckplatten dieses Ergebnis inhaltlich und farblich wiedergeben können. Proofs werden mit einem Farbkeil gedruckt der vermessen wird und somit auf Farbechtheit geprüft werden kann. Es handelt sich um ein "standardisiertes Proof nach Fogra XY". Wenn in der Druckmaschine Testplatten gedruckt und vermessen worden sind, kann diese Abweichung zum Standard (PSO=Prozess Standard Offsetdruck) in einer Belichtungskurve festgehalten werden. Proof und Druck können dann mit Abweichungen innerhalb dieses Standards identisch aussehen.