Nochmal die leidigen Rotaplate-Druckplatten

  • Hallo,


    die Rotaplates wurden hier ja schonmal thematisiert:
    offsetdrucker.net/praxis/3510-kleinoffset-rotaprint-rte-belichtung-von-rotaplate-druckplatten


    Solche Probleme wie der TS habe ich zwar nicht, aber dennoch gelingt es mir leider nicht, mit diesen Platten ein klares Druckbild zu erreichen. Die Teile werden ebenfalls im Laserdrucker belichtet (HP LJ 5000). Also wie ein Blatt Papier ausgedruckt, nix negativ oder so wie im anderen Thread gemeint wurde.


    Problem: Es entsteht beim Drucken leider immer ein Grauschleier (also "Tonen").


    Auf der Maschine [Multi 1218] drucke ich sonst mit ZNO-Folien. Das funktioniert einwandfrei. An der Maschine liegts also nicht. Es ist ein Varn-Kompac-II verbaut. Kann man die Rotaplates überhaupt mit solchen Feuchtwerken verwenden? - Der Verstand sagt mir ja, weil es der Platte egal sein sollte, wie gefechtet wird. Gummiwalze ist schließlich Gummiwalze.


    Die Platten habe ich vorher mit a) Wasser gefeuchtet, b) mit Elektrostatik-Etch, c)Rotaprint Fixierung C grün... Feuchtwasser als a) destilliertes Wasser, b) PP-Clean-Zusatz (nehme ich für die ZNO-Geschichte), c) Rotafluid gebrauchsfertig blau. Alles in der entsprechenden Kombination ausgetestet. Leider erfolglos. Der Grauschleier bleibt.


    Vielleicht hat noch jemand einen Tipp was die Rotaplates angeht. Überlagern kann man die ja nicht, nehme ich an. Oder gibt es dort auch eine Beschichtung die verdirbt? - Bei so alten Papierfolien ist das ja leider ab und zu der Fall.


    Grüße,
    Raubdrucker


    EDIT: Ah... vielleicht gibt es tatsächlich das Tonen wegen dem sogenannten Resttoner auf der Polyesterfolie?? - Ich habe bei TECCO in der Bestellliste einen Plattenreiniger gefunden, mit der Beschreibung: "Zur Entfernung des Resttoners bei Teccomaster-Polyesterdruckplatten". (Teccomaster müsste das gleiche Material wie Rotaplate sein). Ich glaube, ich habe sogar noch eine Flasche davon rumstehen (ui, die müsste echt alt sein...) - Ich berichte weiter...


    EDIT 2: Bin soeben auf die glorreiche Idee gekommen, anstatt der bereits zahlreich vorhandenen bedruckten Platten mal eine "Blanko" einzuspannen. Hier ist leider das Tonen ebenso da :(
    Irgendwie erinnere ich mich, den ganzen Spökes vor 10 Jahren schonmal gehabt zu haben, deswegen habe ich den Karton wohl damals in die Ecke geschoben ohne jemals zu einer Lösung gekommen zu sein...

  • Ich hatte mal das vergnügen diese Rotaplate-Platten zu testen. :thumbdown:


    Sei froh, dass es gleich tont, und du weist dass die Platte Schrott ist.
    Bei mir hat sich der Toner nach ca 50 Druckbogen von der Platte gelöst, meist wenn gerade eingerichtet war.
    Bilder oder Haarlinien ist fast unmöglich.


    Fazit:
    Zum Hobby ausprobieren könnte ich das mir eventuell vorstellen,
    wobei es dann auch ganz schnell nervt, wenn sich der gewünschte Effekt nicht einstellt.


    Wenn Du mit den Drucksachen Geld verdienen möchtest,
    lass Dir extern CTP-Metallplatten belichten.
    Sind zwar teurer in der Anschaffung, aber man spart sich enorm viel
    Zeit - Geld - Nerven.
    Die 6-7 Euro sollten für eine A3+ Platte drin sein, zumal die dann auch in
    einer Auflösung von min. 2500 dpi belichtet werden.

  • Hallo Jocero,


    ja, die Probleme kannte ich zur Genüge von Papierdruckplatten.
    Dem konnte allerdings mit einem Laminiergerät abgeholfen werden. Die meisten Laserdrucker schmelzen den Toner nicht gut genug in die Platte ein. Selbst der LJ5000 hat seine Probleme mit manchen Papierdruckfolien (auf Karton stellen, dann wirds heißer). Wenn man nun die Druckplatten nochmal durch ein handelsübliches Laminiergerät gibt, klappt es hervorragend. Mit Papierplatten habe ich locker 1000 Abzüge gemacht, mit sehr gutem Druckbild. In der Regel drucke ich aber maximal 500 Abzüge oder so. Da rentiert eine externe Belichtung natürlich nicht. Mit den ZNO-Folien funktioniert ja alles bestens, und die kann man am Laserdrucker ausdrucken, ratzfatz fertig mit allem, nach Druck in den Müll (finde ich sehr bequem und ausreichend für kleine Typen wie mich ;) ) - Auch Bilder und feine Linien sind da kein Problem. Sieht halt so aus, wie's aus dem Laserdrucker kommt. Mehrfarbiges Zeug und so mache ich sowieso nicht, das würde ich den Profis überlassen, wenn es mal verlangt wird.


    Ich frage mich, wie die Rotaplates damals eingesetzt wurden. Rotaprint hat das ja wohl kaum zum Spass hergestellt und auch im Lieferprogramm von Tecco kann man diese Platten noch kaufen. Deswegen wunderts mich ja, dass "alle" Probleme damit haben. Das kann doch nicht wahr sein...!? - Das wär genauso, als würde eine Firma Reifen bewerben, die sich nicht auf die Felge ziehen lassen... irgendwas machen "wir" doch falsch mit den Polyesterdruckplatten. Papier-Folien + ZNO-Folien kann ich ja auch problemlos verarbeiten. Daran scheiterts also nicht.


    Grüße!

  • Das ganze Problem läßt sich am einfachsten lösen, wenn Du die Schoße einfach in den Sondermüll gibst, platzsparend, ökonomisch, du verschmutzt das Papier nicht mehr, usw!
    Was sich damals nicht bewährt hat, muß man sich heute nicht antun!


    Viel Erfolg, Unicorn

  • Mit den ZNO-Folien funktioniert ja alles bestens, und die kann man am Laserdrucker ausdrucken, ratzfatz fertig mit allem, nach Druck in den Müll (finde ich sehr bequem und ausreichend für kleine Typen wie mich ;) ) - Auch Bilder und feine Linien sind da kein Problem.

    Und was spricht gegen die weitere Verwendung dieser Folien?
    Die sind ja perfekt wie ich lese.

  • Hallo,


    jaja, ihr habt schon recht. Aber einfach 1500 Rotaplates in den Müll zu werfen, habe ich einfach nicht über's Herz gebracht ;)
    Ich wollte es wenigstens mal ernsthaft versucht haben... stellt sich die Frage, warum es z.B. bei einem großen Händler wie Tecco diese Folien noch im regulären Sortiment gibt. Was nichts taugt, hätten die wohl kaum jahrelang im Programm. Fällt mir jedenfalls schwer, das zu glauben!?


    Profis wie ihr gebt euch mit so einem Zeug natürlich nicht ab. Aber ihr würdet wahrscheinlich auch nicht auf 30 Jahre alten Roto-Papierdruckplatten und mit ebenso altem Feuchtwasser drucken. Wenn man das Drucken allerdings "ehrenamtlich" macht, versucht man eben die Sache so günstig wie möglich zu halten. Mein Material stammt meistens aus "Rettungsaktionen" von alten Druckereien (würde sonst alles im Müll landen, weil heute die Erben "mit dem Schrott vom Alten" nichts anzufangen wissen). Und warum soll man Material in die Tonne werfen, was vielleicht noch gut ist, und mit ein paar Tricks sich gut verarbeiten lässt. Diese Tricks zu kennen (oder zu finden) ist eben meist das Problem.


    Ich bleib jedenfalls dran, die Mülltonne muss noch warten :D



    Grüße!

  • Aber wenn es doch schon schmiert, wenn du eine Blanko Platte versuchst.....


    Vielleicht mal sehen ob du die Feuchtung besser kriegen kannst? ( Vielleicht eine neue Flasche?)


    Oder die Walzen sauberer kriegen musst?


    Na, viel Erfolg, Unicorn

  • Ich hatte die Rotaplate auch mal gekauft und auch diesen Plattenanreiber. Hat aber nie funktioniert.


    Was einigermaßen ging, das waren die Filme die man über den Laserdrucker ausgedruckt hat und dann davon eine konventionelle Druckplatte belichten.


    Viel Spass und Nerven beim testen ...

  • Hallo,


    so, für die die's interessiert...
    Habe mal mit einem Herrn von Tecco gesprochen. Offensichtlich habe ich noch Platten der 1. Generation in meinem Bestand (ebenso Rotaplate). Diese Platten hatten sehr oft Probleme mit dem Tonen. Gerade wenn die Maschinen bzw. die Walzen schon älter sind. Dadurch wird zuwenig Wasser zugeführt, was zum Tonen führt. Auch soll es vorgekommen sein, dass Drucker, die hauptsächlich und jahrelang ZNO-Etch auf den Maschinen benutzt haben, besonders Probleme mit den Polyesterdruckplatten haben (weil sich irgendwas in den Walzen ablagert, was dann ebenfalls für zu geringe Wasserführung die Ursache ist).


    Momentan gibt es wohl schon die 5. und 6. Generation Polyesterdruckplatten, die in vielen Betrieben ohne Probleme verarbeitet werden ("Teccomaster 2.0"). Werd' ich dann mal bei Gelegenheit testen!


    Bedeutet wohl doch Mülltonne für die Rotaplates, mist ;(



    Grüße!

  • Hallo,
    also ich war selbst bei der Einführung der Rota-Plate Drupa 95 beteiligt.Rota-Plate kommt von Technova aus Indien und wurde mehrmals verbessert.Der letzte Stand ist sie kann beidseitig verwendet werden,meines Wissens hat Tecco ältere PLatten verkauft die Probleme gemacht haben.ich biete die Rota-Plate immer noch an ,Verkauf durch Fa.Vogel Obertshausen.ZNO Feuchtmittel und evtl. Rückstände sind nicht gut.Wenn die Blanko Platte tont ist zu 99% die Druckmaschine daran schuld,nur die Platte mit Wasser anfeuchten und kein Alkohol-Feuchtmittel verwenden,auf pH-Wert zwischen4,5und 5,5 achten.Alle handelsüblichenWalzenreiniger und Gummituchwaschmittel können verwendet werden.Auf lösungmittelbasierende Chemikalen sollten jedoch nicht in direkten Kontakt mit Rota-Plate gebracht werden.Sicherstellen,daß Reinigungsmittelrückstände von Walzen und Gummituch entfernt sind bevor der Druckvorgang begonnen wird.
    Die Druckqualität und Auflagenhöhe hängt allein vom Laserdrucker oder Kopierer ab.Ich kann gerne auch mit Musterplatten weiterhelfen.
    Gruß Pavonurmi