Alcolor mit Papierstreifen justieren

  • Servus,


    habe schon oft gehoert, dass das Alcolor Feuchtwerk von Heidelberg am besten mit zwei Papierstreifen justiert wird (bzw. wird auch von Heidelberg empfohlen). Ich selbst habe in (meinem noch sehr kurzen) Druckerleben mit dieser Methode noch keine Erfahrungen gemacht,da ich das Feuchtwerk immer nur mit Farbe- und Pressstreifen justiert habe. Wollte darum jetzt mal fragen, ob mir das jemand genauer erklaeren kann.
    (Kann ich alle Walzen des Alcolor Feuchtwerkes so justieren? Was sollte ich beachten? Spezielles Papier verwenden? Wie exakt kann ich Alcolor so stellen? Sollte ich nur Alcolor von Heidelberg so justieren? usw.....)


    Danke an alle Antworten!


    Gruesse


    C.E.

  • Hallo C.E. und herzlich Willkommen im Forum!
    Grundsätzlich kann man bei den Alcolor-Feuchtwerken von HD alle Preßstreifen mit Farbe justieren (ausgenommen die Justierung von Tauch- zu Dosierwalze).
    Problematisch kann es jedoch zwischen Dosier- und Feuchtauftragwalze werden, wenn man zuvor mit Farbe justiert hat. Trotz eines korrekten Preßstreifens
    kann es im Fortdruck zu Problemen mit dem Feuchtmitteltransport an dieser Stelle kommen. Daher ist die Justage an dieser Stelle mit Papier nach meiner
    Erfahrung die einzig dauerhafte und zuverlässige Variante. Du schneidest dir 4 Papierstreifen zurecht. Es reicht, wenn Du gängiges 80 g/m² holzfrei weiß
    Offset vom Lager verwendest. Die Länge der Streifen kann identisch sein, aber die Breite ist unterschiedlich (2 x ca. 5 cm + 2 x ca. 3 cm). Farb- und Feuchtwerk
    sind saubergerakelt und trocken, der Plattenzylinder-Kanal zeigt Richtung Auslage. Der breitere Streifen zeigt nach oben, der dünnere Streifen liegt darunter
    und wird vollständig überdeckt. Das Streifenpaar schiebst Du jeweils auf AS und BS ca. 10 cm von der Außenkante der Dosierwalze zwischen Dosierwalze und
    Feuchtauftragwalze hindurch, bis die Papierstreifen unterhalb des Feuchtmittelkastens rausgucken. Feuchtwerk anschießen und ca. 5 Sekunden warten, damit
    der Pneumatikzylinder korrekten Druck aufbauen kann. Die unteren Papierstreifen auf leichten und gleichmäßigen Zug zwischen AS und BS justieren. Wenn dies
    der Fall ist, gibt man (je nach Maschinentyp) weitere Plus-Umdrehungen an der Justierschraube, bis ein kräftiger Zug erreicht ist. Bisweilen kann der untere
    Papierstreifen dabei reißen. Feuchtwerk wieder abschießen und die Papierreste entfernen. Nu hast Du Ruhe und kannst wieder glücklich drucken. Beste Grüße, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Hallo C.E.
    Diese Methode hat mir ein Monteur auch mal nahe gelegt.Man hat früher auf diese Weise die Walzen Justiert,zB.GTO - Feuchrwerke.Dafür wurde dann ein Zehntelblech benutzt.
    Zurück zu deinen Fragen:Der Monteur hat 2 Streifen matt gestrichenes Papier benutzt.(ca.6cm breit,30cm lang).Wenn du zB.die Auftragswalze zum Reiber hin justieren willst musst du die Streifen übereinander legen und zwischen AW: und Reiber einlaufen lassen.
    Dann einen Streifen mit gleichmässigem Zug herausziehen.An der Stärke der Zugkraft erkennst du ob die Walze zu stark oder schwach steht.
    Das ist aber gefühlssache und das muss die jemand demonstrieren,über Internet geht das nicht.
    Ich habe es auch mal probiert(habe Jahrelang GTOs gemacht)und habe aber keine wesentliche Verbesserung gegenüber der Streifenmethode bemerkt.
    Also justiere ich weiter nach Handbuch und älteren Walzen auf Sicht.
    Ob die Methode bei anderen Herstellern funktioniert weiss ich nicht.
    Gruß Farbenkönig.