Graubalance

  • Hallo Zusammen!


    Meine Frage lautet:
    Warum können Drucker (oder viele Drucker) mit der Graubalance nicht richtig umgehen und drucken nur nach bestimmten Standard-Werten? Dabei ist die Graubalance der Schlüssel zum Glück um visuell perfekt zu drucken.
    Vielleicht kann mir ein Drucker erklären, warum das so ist, oder was die Problematik dabei ist.
    Bei uns in der Firma ist es absolut unmöglich und ich kann Graubalancen am Bogen platzieren wie ich will,
    die sehen aus, … :(
    Hoffe auf viele Antworten.


    LG, azubi

  • Hallo,
    ich lese mal daraus das du Probleme hast ein neutrales grau zu drucken.
    Berichte doch erstmal was du für Kontrollelemente benutzt. Wie steht es um deine Tonwerte? Ist vielleicht die Spreizung der Buntfarben zu hoch ? ( max 5% ) Messt ihr spektral oder densitometrisch? Dann stellt sich nur noch die Frage wie grau ist grau, sieht ja auch jeder anders. Wir plazieren wenn der Platz es zulässt das GreyControl Feld von der ECI. Kann man kostenlos runterladen, dort kann man Buntgrau mit Echtgrau visuell vergleichen.


    Grüße

  • Hallo.


    Wir achten auch sehr auf die Graubalace, bei abgestimmter Repro auf die Maschine sagt sie viel über die
    Farbharmonie aus. Sie befindet sich bei 95 % aller Aufträge mit auf dem Bogen und ist in unseren
    Normalen Farbmesskeil integriert. Bekommen es auch hin sie so zu Drucken das man nur mit wirklich
    gutem hinsehen einen Unterschied zum Schwarzrasterfeld erkennen kann. Der Passer spielt dabei auch eine
    sehr wichtige rolle und muss um ein neutrales Grau in der Balance zu erreichen absolut oke sein.
    Wo plaziert ihr denn die Graubalance auf dem Bogen ?? Bei uns ist er immer am Druckende angebracht und
    wiederholt sich in bestimmten Reihenfolgen über dem Bogen immer wieder sodass man die Graubalance von A bis B Seite begutachten kann.


    Gruß

  • Hallo,


    ich gebe die Graubalance von ECI auf den Bogen, wo man das Buntgrau mit dem Echtgrau visuell perfekt sehen und vergleichen kann. Ich geben es wenn möglich auch am Anfang und am Ende des Druckbogens rauf, damit man auch sehen kann, wie sich der Farbabfall auf die Graubalance auswirkt.
    Aber meine Frage ist, ist das relativ schwierig eine Graubalance am Bogen zu bekommen oder liegt das am können des Druckers? Ich bin kein Drucker, aber ich würde gerne die Problematik verstehen, warum sich unsere Drucker so schwer tun, diese zu halten.


    LG

  • Das Thema Graubalance wird viel zu oft überschätzt!
    Wie mein alter Chef schon vor 15-20 Jahren sagte: Wir verkaufen das Produkt, nicht den Druckkontrollstreifen!
    :opa:
    Grundsätzlich werden natürlich ersteinmal die Standarddichten angefahren. Nutzt einem bloß nichts, wenn das Motiv nicht so aussieht, wie es der Kunde wünscht.
    Doch grundsätzlich sollten Farbkorrekturen von der Vorstufe gemacht werden, bevor in der Druckmaschine irgendwelche abenteulerlichen Dichtewerte gefahren werden.

  • Doch grundsätzlich sollten Farbkorrekturen von der Vorstufe gemacht werden, bevor in der Druckmaschine irgendwelche abenteulerlichen Dichtewerte gefahren werden.



    Das ist in einigen Buden PSO Standard überfärben und unterfärben und der Drucker kann zusehen wie er das hält und wenn er das nicht die ganze Auflage hält dann heißt es sie können nicht drucken ! Lächerlich !!!

  • Was vor 20 Jahren gesagt wurde, interessiert heute keinen Menschen mehr!
    Man soll nicht stehen bleiben, sondern die Technik und die Erfahrung die man bis heute gemacht hat nutzen!
    Hierbei geht es nicht um Farbkorrekturen der Vorstufe sondern um homogenes drucken!!!
    Denn wenn du selber schon mal mit der Graubalance gearbeitet hast wirst du feststellen müssen, dass sich in der Graubalance jede Farbverschiebung visuell zu erkennen gibt! Also fährt der Drucker die Magenta zu hoch wirst du dass sofort in der Graubalance merken! Deshalb wäre dies auch so wichtig, diese zu halten!


    LG

  • gott grüßt die kunst :)



    graubalance ist ein sehr schönes thema. mit vielen unterschiedlichen meinungen.
    zudem kommt es das in jeder druckerei anders gearbeitet wird so das man das nicht wirklich vergleichen kann und das ist leider ein grosses problem.


    fangen wir mal an bei der sachen mit den dichte werten.
    die einen nutzen gretag, die anderen gmi und die nächsten graficontrol und dann kommt noch der kunde....
    was nützt es mir wenn ich bei dem gretag eine dichte von 1.60 angezeigt wird bei gmi 1.50 und bei graficontrol 1.80. bei dem selben produkt,eigendlich nix. oder?


    meiner meinung nach sollte auf eine sehr gewissenhaften weise vorgegangen werden.
    1. die druckmaschine egal welchen jahrgangs bzw bautyps sollte exakt so wie es im maschinen buch beschrieben ist justiert sein. das farbwasserverhältnis sollte auf jedenfall passen.
    2. der passenden lab wert für die entsprechende farbe sollte ermittelt werden an hand der fogra werte. daraus kann sich schliessen lassen welche dichte auf dem jeweiligen dichte messgerät gefahren wird bei enstprchendem papier.
    3. maschinen bedingte eigenschaften..... zb. auch wenn der der lab wert für bilderdruck mir bei meiner verwendeten farbe sagt ich muss 1.30 fahren , weiss ich ja als drucker ob die menge an farbe für das druckwerk geeignett ist oder auch nicht. evtl ist es ja so das die maschine nur 1.20 verträgt in dem farbton weil sie sonst zum reemugieren neigt oder spritzen oder oder oder.
    somit muss an der farbe zusatz was verändert werden.
    4. wenn man die passende dichte hat an hand des lab wertes kann man anfangen die kurven der platten zu bestimmen an hand einer testform.
    dabei sollte der drucker immer seine dichte beibehalten und schauen das keine abweichungen vorhanden sind so das die plattenkopie eine schöne kurve errechnen kann.
    5. betimmung des twz. es ist normal das jedes werk ein anderen twz hat und auch jede farbe. darauf ist zu achten. den bei maschinen die gummi gummi drucken ist es normal das die innere und auessere form einen unterschiedlichen twz hat. das ist zu beachten. also muss bei solchen druckmaschinen die platten kopie die innereform anders belichten als die äussere.
    6. wenn der twz ermittelt ist in jeder farbe und werk. kann man durchaus nach graubalance messen. wobei da wiederum unterschiedliche mess und regel systheme auf dem markt sind.
    meiner meinung nach sollte das messsysthem sich nach den prozentuallen werten richten und regeln und nicht anhand der dichte die man eigeben kann und bei den verschiedenen papieren nutzt.
    7. so kommt man zb auf folgende werte in der twz.
    aussen tiefe 20%, cyan, magenta und yelow 12%
    innen tiefe 22%, cyan, magenta und yelow 15%.
    8. wenn die platten kopie alles richtig gemacht hat passt der hauseigene proof mit dem druckergebiss überein wenn das regelsysthem nach graubalance misst und regelt.


    ein großer vorteil der graubalance mess und regeltechnik ist zb. je breiter und schneller die druckmaschine drucken kann hat man auf der gesamten breite unterschiedlichen anpressdruckzwischen platte und gummi und gummi und platte oder gegendruckzylinder. weil bei zunemender geschwindigkeit und zylinderbreite die axiallten schwingungen der einzelnen zylinder zunehmen und somit nicht immer der selbe druck vorhanden ist...deswegen ist man zumteil von den schmitzringläufern weg gegangen.


    allein wegen dieser tatsachen ist es normal das wenn nach graubalance gemessen und geregelt wird. das die farbe cyan zb. auf der A-seite eine ander dichte aufweisst als zb auf der B-seite oder gar in der mitte. es kann sogar ein unterschied bis zu 0,30 zu messen sein.
    doch visuell geprüft vom drucker an der maschine ist der graubalance keil grau. wobei zu bedenken ist das jeder ein anderes farbempfinden hat.


    aber wie schon von einigen druckern hier erwähnt nüzt es nix wenn man so arbeitet wenn der KUNDE seine eigenen vorstellungen in das produkt mit einfliessen lassen will. zb. alles voller drucken oder alles flacher drucken. oder weil er ein farbschwäche im magenta hat will er gern etwas mehr magenta haben.


    doch wenn der kunde nicht vor ort ist zum farbe abstimmen und an hand der oben genanten vorgehensweise der proof zu deinem druck passt ohne die festgelegten werte zu ändern können alle in der firma zufrieden sein.



    doch eins ist immer zu bedenken und zu wissen.....



    DER KUNDE HAT IMMER RECHT.




    also have fun




    70000cph

  • Hallo.


    Mal eine frage an 70000cph
    Wer hat dir denn erzählt das man bei Großformatmaschinen der Anpressdruck in den Zylinderbereichen
    schwankt je größer die Maschine ist und je schneller sie druckt.
    Im Jumbobereich trennt sich die Spreu vom Weizen sehr schnell. Wir selbst haben eine Rapida 162
    und können diese Aussage nicht wiederlegen. Kann mir aber gut Vorstellen das gerade Maschinen-
    hersteller mit wenig bis kaum Erfahrung dort Probleme haben, beispielsweise Heidelberg mit ihrem
    XXL-"bock"^^
    Wenn wir mit unserer Standartdichtemesseinrichtung drucken dann ist sowohl von der A bis zu B Seite
    die Dichte absolut gleich und die Graubalance auch. Die Aussage ist mir neu aber mal echt interessant zu
    wissen :zufrieden:


    In einer Sache muss dir jeder recht geben ^^
    Der Kunde hat immer recht :kltschen:


    Gruß :)

  • Wenn die Vorstufe keinen Murks gemacht hat und die Druckkennlinien die beim Abdrucken der Maschine erstellt wurden stimmen , bekommt man auch eine visuell halbwegs neutrale Graustufe im Druck hin . Das ist aber nur die eine Sache. Messe ich die Graublance (z.B. Cyan 50% %, magenta 41%,yellow 41% ) erhalte ich für jede Farbe
    einen Dichtewert den ich in eine Tonwertzunahme umrechnen kann. Dieser sollte annähernd gleich sein.noch Will der Kunde jetzt aber z.B. Magenta angehoben haben verändert sich der Magentawert in der Graubalance. Für den Auflagendruck nehme ich diese Werte ( gemessen ) als Referenzwert und regel nach diesen Graubalancewerten meinen Job. Messe ich meine Job nur in den Volltönen und Tonwertzunahmen, erfasse ich überhaupt nicht den Aufbau eines gerasterten Bildes ( Rasterpunkte liegen ja nicht nur nebeneinander, wie bei der Einzelfarbenmessung, sonder überlappen sich mal mehr mal weniger ). Und dieses Über - und aufeinander der Rasterpunkte unterliegt anderen Gesetzesmäßigkeiten ( Übereinanderdruckverhalten.) Da sind die Volltöne und ihre Lab Werte relativ. Deswegen messen wir Einzelfarben Vollton und Tonwertzunahmen + Grau/Farbbalance Und wenn wir Lust haben dann vielleicht noch LAB Werte. Das ist aber meist Papier abhängig.

  • Hallo an alle,


    ich möchte an dieser Stelle mal auf die Firma System Brunner (systembrunner.ch) aufmerksam machen. Die Leute aus der Schweiz kümmern sich schon viele Jahre um Prozeßstandardisierung und die Graubalance ist bei denen DER zentrale Bestandteil ihr Logik. In der Praxis findet das Wissen von System Brunner unter anderem in QuadTech Inlinefarbregelanlagen im Rollenoffset sehr erfolgreich Anwendung. Hier haben die Graubalance, Tonwertzunahme und Trapping Regelpriorität vor der Volltondichte und aus meiner Praxis kann ich sagen das dies sehr erfolgreich umgesetzt wird. Auch in Bildübergängen von oberer Bahnseite zu unterer Bahnseite funktioniert die Graubalancereglung wo eine reine Vollton- oder LAB Messung/Reglung nicht zum Erfolg führen würde (Papierseiten bedingt unterschiedliche Tonwertzunahmen). Da die Tonwertzunahme und das Trapping ein dynamischer Prozeß ist der einer ständigen Veränderung unterworfen ist, ist ein stures Festhalten an Volltondichten, meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Das soll jedoch nicht heißen das unter idealen Bedingungen die Tonwertzunahmen für die entsprechenden Papierklasse nicht eingehlten werden muß.
    Solten trotzdem farbliche Abweichungen zwischen Proof und Druck auftreten können die Ursachen unterschiedlichster Natur sein (Kundendaten, Workflow, CTP und natürlich die Druckmaschine/Tonwertzunahme selbst).

  • Ich hör immer nur Graubalance Graubalance Graubalance Graubalance. Ich kann damit nix anfangen. Kann mir jemand mal bitte eine kurze erläuterung darüber geben ? für was man das braucht, notwendigkeit etc.
    das wär super nett :)


    daaanke

  • Ist doch aber gut erklärt in dem Beitrag.
    Das Feld hilft Optisch zu bewerten ob du eine gute CMY-Farbbalance hast. Wenn das Feld nicht grau aussieht sondern z.b. Gelb dann stimmt was nicht und du hast Gelb überfärbt oder die beiden andern unterfärbt.


    So besser verständlich ?

  • Da ich an einer Zeitungsrotation arbeite ist es nicht so einfach mit Graubalance zu drucken, aber in den Kopf unserer Seiten ist ein Graubalancestreifen integriert, so kann man doch ganz gut nachkontrollieren ob das Verhältnis der gedruckten Farben stimmt oder nicht. Aber die Graubalance ist, zumindest bei uns ein zweischneidiges Schwert, oft genug sieht das Grau optimal aus und die Anzeigen die aber dahinter laufen haben zu wenig Magenta, oder es fehlt Cyan usw. Da die Anzeigenkundschaft aber möchte das die Anzeige gut aussieht und nicht der Graubalancestreifen drucken wir dann doch eher nach dem Eindruck der ganzen Seite, und nicht stramm nach dem Graubalancestreifen. Denn wie schon jemand weiter oben gesagt hat, der Kunde kauft keinen Kontrollkeil o.ä. letztendlich zählt nur der Eindruck des Produkts, und bei uns eben seiner Anzeige.

  • An sich ist die Grauballance der beste Indikator für optimale Färbung, in der Praxis wirken sich aber Passerveränderungen, z.B. durch Papierverzug dermaßen stark aus, daß ich am ImageControl diese Option immer abwähle. Ich muss dazu sagen, daß für mich Klimatisierung ein wunderschönes Fremdwort ist.

  • in der graubalance siehste eben sofort, ob alles stimmt.
    ich finde enddichten kontrolle plus graubalance kontrollieren als königsweg, wie ein druck erstmal auf null abgestimmt ist.
    nichts reagiert sensibler als ein grau aus buntfarben gedruckt.
    wenn die maschine so eingestellt ist, kann der gute drucker noch nuancen nachregeln, um einen druck zu perfektionieren.
    meist muss er das nicht.


    also - häng deinen messkeil mit graubalance feldern in die formen und erfreu dich eines sehr zuverlässigen kontroll element, was messtechnisch und visuell auswertbar ist.


    noch einen schritt weiter gedacht, solltet ihr mal eigene profile eurer druckmaschine machen wollen, müsst ihr die maschine dann immer wieder in diesen zustand bringen, damit das funktioniert.
    dazu sind graubalance elemente unbedingt notwendig.


    bisher habe ich JEDES abstimm problem an der maschine über einhalten der graubalance gelöst.