Druckkennlinie

  • hey leute ;)
    ich wollte mal fragen wie man eine druckkennlinie erstellt und durch messen mit einem densitometer
    also was ich alles messen muss und so weter
    ich hoffe ihr wisst was ich meine und könnt mir helfen ;)

  • Hallo Fliege und herzlich willkommen im Forum!


    Zunächst sollte man für sein Unternehmen herausfinden, welcher Druckstandard für eure Anforderungen richtig wäre. Hier kann man zwischen offiziell anerkannten Standards (z.B. PSO) oder "Hausvorschlägen" (von Gretag, Techkon usw.) oder dem eigenen Hausstandard als Sollziel entscheiden. Wenn man dann das Ziel in Form von Volltondichte und Punktzuwachs für die Skalenfarben definiert hat, sollte die betreffende Druckmaschine auf ihre Einstellungen überprüft werden. Hier macht es Sinn, alle relevanten Parameter in Form einer Tabelle zu dokumentieren (Farbreihenfolge, Farblieferant und Farbsorte, Druckplattentyp, Feuchtmittelzusatz, Einstellungen der FMZ, Gummituchtyp, Gummituchhöhe zum Schmitzring, eingesetzte Papiersorten usw.). Es ist vor dem Andruck der Testform sehr wichtig, dass alle Justierungen und Einstellungen an der Druckmaschine innerhalb der Hersteller-Toleranz liegen. Weiterhin wird die Maschine im betriebswarmen Zustand abgedruckt und nicht, wenn sie morgens noch kalt ist. Der Rest ist simpel: die Testform in die Maschine nehmen und die Volltondichte des definierten Standards anfahren. Dann werden alle Felder für den Rastertonwert (üblicherweise in 10 %-Schritten von 10 - 90 %) mit dem Densitometer und der Messfunktion "Punktzuwachs" ausgemessen. Abweichungen in der Zuwachskurve werden dann im entsprechenden Softwaremenü des CTP-Systems solange korrigiert und mit neu belichteten Plattensätzen angedruckt, bis das Druckergebnis mit den Sollvorgaben überein stimmt. Das macht man dann für alle gewünschten oder notwendigen Papierklassen. Der gesamte Zeitaufwand hierfür wird bei ca. 1 bis 1,5 Tagen liegen. Die benötigte Testform kann man oftmals über die zuständige Niederlassung bekommen.


    Ich hoffe, ich habe das Grobe soweit erst mal zusammen. Melde dich bei weiteren Fragen - bis dahin beste Grüße, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Gute Darstellung :)
    Als kleine Ergänzung sei noch genannt das die Testform zuerst als lineare Form ausgegeben werden sollte.


    Hier noch ein Link zu den Profitips von Heidelberg. Dort wird der gesammte Prozess sehr gut erklärt.



    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

    Einmal editiert, zuletzt von Guenter1961 ()

  • Hallo fliege36,


    falls Du das Erstellen der Druckkennlinie im Rahmen Deiner praktischen Abschlussprüfung meinst, müsste das bundeseinheitlich gleich geregelt sein:


    Du bekommst einen IST- und einen SOLL-Bogen und misst auf beiden Bögen von allen vier Prozessfarben die Dichte im Vollton und die Tonwerte im 40%- und im 80%-Feld. Dann nimmst Du die Farbe, die am meisten von den PSO-Sollvorgaben abweicht und misst diese wiederum auf dem IST- und dem SOLL-Bogen und zwar in den Feldern 5%, 10%, 20%, 30%, ... 100%. Diese Ergebnisse überträgst Du dann in ein Koordinatensystem, ähnlich wie diesem hier, und verbindest die Punkte freihändig zu einer Kurve:
    [Blockierte Grafik: http://www.froebel-medientechn…bilder/img_1172147806.gif
    Am Ende hast Du dann eine vorgegebene Lineare (hier die rote) und zwei Tonwertzunahme-Kurven (vom IST- und vom SOLL-Bogen), die sich recht ähnlich sind.


    Und das war's auch schon. Ist lediglich eine Grafik Deiner vorher mit dem Densi ermittelten Tonwertzuwächse in den einzelnen Rastertonwertfeldern.


    P.S.: zfa-medien.de stellt Dir übrigens genau diese Prüfungsunterlagen zur Vorbereitung zur Verfügung:

    Für noch viel mehr siehe auch:


    Viel Erfolg!

  • moin allerseits,


    zur sogenannte PSO geschichte gibts noch ne menge mehr zu addieren. angefangen beim papier. es sollte als standartbedruckstoff definiert sein und den vorgeschriebenen weißegrad enthalten. die druckfarben als nächstes.. sie sollten schon mal als PSO konform gelten und den vorgeschriebenen zielfarbort erreichen können. reihenfolge der farbe wurde schon berichtet. danach kommen die parameter die feststehen müssen. wie zb pressung, dichtevollton, justierung, alk, zusätze,... etc.... wurde ja schon alles gesagt. hierzu kommt das richtige messen!
    was nützt mir ein messgerät welches nicht kalibriert ist, oder verdreckt? dazu kommt eine messunterlage. schwarz oder weiß, jenach den
    vorgegebenen fogra werten der substratunterlage. gemessen wird in 5% schritten! inclusive 1,2,3% ! es wird sonst probleme mit den lichtern geben... wichtig sind auch die messbedingungen am densi. polfilter bei naßdichte/ ohne pol beim farbort( trocken gemessen nach 24 std!) eine wichtige sache noch: es nützt euch nichts wenn die maschineneinstellung stimmt aber die druckvorstufe nicht mitzieht. wöchentliches reinigen der belichter, und lineare formen mit abmessen sind einfach unabdingbar. dazu kommt noch das zert-proof mit der papiersimulation...
    selbst der drucker, die temperatur der parameter und die laufgeschwindiggkeiten sind noch zu erwähnen...
    bei fragen.... Heinz