Welche Druckschwierigkeit?

  • Werte erfahrene Drucker,


    nahm neulich ein Buch zur Hand und dieses überraschte mich mit >Fehlern in der Schrift<, wie ich sie seit langem nicht mehr sah.
    Zuerst davon ausgehend, dass es sich um abgenutzte Bleilettern im klassischen Buchdruck handelt, entnahm ich aber dem Impressum, dass das Hardcover-Buch 2005 bei Claussen und Bosse gedruckt wurde. Daher wurde es wohl doch eher im Offset- oder Digitaldruck produziert.


    a) Meine Frage dazu: Um welche Druckschwierigkeit handelt es sich hierbei?


    [Blockierte Grafik: http://elseadmire.de/dp1.jpg]


    b) Und noch eine andere Frage an die >alten Hasen<:
    In welchem Jahr bzw. Zeitraum wurde eigentlich der klassische Buchdruck im Hochdruckverfahren vom Flachdruck (Offsetdruck) abgelöst?



    Viele Grüße aus Bamberg,
    der heimlichen Gensfleisch-, aber wahren Bierhauptstadt,
    André

  • Ich würde sagen, dass wurde schon so auf die Platte übertragen, d.h. eher ein vorstufentechnisches Problem. Vll. durch ungenaue Plattenkopie im alten CtF Verfahren. Aus dem Offsetdruck kenne ich solche Erscheinungen im Schriftbild gar nicht.


    Eventuell ist der Inhalt aufgrund niedriger Auflagenhöhe auch digital gedruckt worden, das würde dann wiederum für ein Digitaldruckfehler sprechen.

  • Bin so frei und antworte zuerst auf Frage B
    Es gab glaube ich nicht das EINE Jahr wo von Buchdruck auf Offset umgestellt worden ist.Was ich wohl weiss das in meiner Lehrfirma 1981 mit einer legendären KORD64 die neue Ära begann.
    Aus Erzählungen weiss ich wohl auch das sich die eingefleischten Buchdrucker anfangs recht schwer getan haben mit der Umstellung aus Buchdruck.
    Heidelberg (nicht dumm) hat auch die Art und Weise der Bauart des Zylinders ( die klassische Bogenbuchdruckmaschine schlechthin ),sehr identisch in die KORD 64 übernommen.
    Anfangs wurde auch die wohl ziemlich miese Qualität des Offsetdrucks belächelt.Man muss sich vorstellen das in frühen anfangstagen die Platten selbst beschichtet worden sind.Es gab die vielen kleinen Druckhilfsmittel nicht die uns heutzutage das Leben erleichtern u.s.w.
    Was ich aber ziemlich genau sagen kann ist das der letzte Jahrgang Offsetdrucker Zusatzausbildung Buchdruck 1989 ausgebildet worden ist. :)


    Jaja musste noch zusätzlich zu meiner praktischen Offsetprüfung eine im Buchdruck machen und glaube mir, die hat es dermassen insich gehabt das ich Blut und Wasser geschwitzt habe. Denn die guten alten Buchdruckmeister haben dir gerne " Den A..... bis zu Kragen aufgerissen " wenn du das nicht ordentlich machst ;)



    Nun zu A
    Es KÖNNTE so gewesen sein das dort ein Text schlecht eingescannt worden ist.Als pdf gespeichert und dann einfach der Druckerei zum drucken gegeben worden ist. Sieht für mich zumindest von hier so aus.

  • In welchem Jahr bzw. Zeitraum wurde eigentlich der klassische Buchdruck im Hochdruckverfahren vom Flachdruck abgelöst?

    Du meinst sicher speziell den Offsetdruck der so um 1900 entwickelt wurde und eine Weiterentwicklung des Steindruckes ist.
    Den Flachdruck gibt es schon seit 1797 als von Alois Senefelder der genannte Steindruck erfunden wurde.
    Zu den Flachdruckverfahren zählen noch der Offsetdruck, Lichtdruck.


    Bei der Druckschwierigkeit denke ich auch das es entweder ein Problem beim einscannen ist oder es sich um Filmmontage handelt da gab es hin und wieder solche Verzerrungen.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.