Folien im Offsetdruck bedrucken?

  • Nabend liebes Forum,


    Ich plane demnächst transparente Folie an einer Speedmaster 52 zu bedrucken dazu habe ich ein paar Fragen?


    Welche Farben muss ich verwenden (habe bei Google nur die HS Resista Label N gefunden)
    Muss ich erst Deckweis auf die Folie drucken und dann Beispielsweise ein Rote Fläche drüber?
    In welcher Einheit misst man die dicke der Folie? (Bräuchte eine 25 Micron dicke Folie)


    vielen Dank schoneinmal & Gruß´


    Franke

  • Hi,




    an Farben brauchst du rein oxidativ trockende Folienfarben, da das Lösemittel ja nicht in den Bedruckstoff wegschlagen kann.


    Du solltest schon Deckweiß vordrucken, wenn du konventionell arbeitest. Die Folie hat ja eine sehr hohe Opazität, so würde durch das durscheinende Licht die Fläche nie richtig intensiv werden.


    Die Stärke der Folie misst man normalerweiße auch in zehntel MM. (Bitte korrigieren wenn falsch) Deine 25Micron Folie wäre somit 0.025 mm stark wobei ich das sehr dünn finde.




    Gruß NitroCb

    Bei uns tut Jeder was er kann, doch nicht Jeder kann was er tut.

  • Hallo Franke,


    Deckweiss vordrucken ist schonmal ein guter Ansatz,
    desweiteren Folienfarben verwenden + Trockenstoff in die Folienfarbe, flüssigen Trockenstoff ins Feuchtmittel geben
    auf Hürden drucken .. also ca. max. 60 Bogen auf eine Hürde, gut pudern..so ne Mischung aus 20er und 30er


    Habe selbst schon sehr oft Folien auf ner 102er Speedy vollflächig bedruckt
    diese Art des bedruckens war die einzig erfolgreiche.



    Gruß
    Norbert

  • Folienfarben verwenden, vorsicht bei der Zugabe von Trockenstoffen! Ist eigentlich nicht nötig. Könnte sonst Probleme geben (bei längeren Standzeiten trocknet die Farbe
    sehr schnell auf den Walzen an). So wenig Wasser wie möglich fahren!!! Hürde ist auch ratsam und ordentlich Puder wenn machbar. Die Besten Ergebnisse erziehlst Du wenn
    Deckweiß vorweg gedruckt und schon durchgetrocknet ist. Naß in Naß ist kompliziert. Vollfläche würde dann nicht funktionieren.

  • Naja wenn man selbst nicht die möglichkeit dazu hat und wenn so n auftrag nur 1x wenn nicht seltener pro jahr kommt, und dann noch in ner kleinen Auflage, muss man schon überlegen ob sich das überhaupt rechnet sich Deckweiß, Folienfarbe, verschiedenen Puder etc. zu kaufen und die ganzen Sachen dann eben rumstehen und vor sich "hermodern"


    Mit UV hast du da keine Problem, ab durch die Maschine und hinten kommts supi und trocken raus :)



    Gruß Peter

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    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz

  • richtig, dass sich das bei einem einmaligen kleinen Auftrag nicht lohnen würde, da wäre es günstiger und sinnvoller diesen Job außer Haus zu geben. Jedoch wissen wir nicht wie groß die Auflage sein wird. Vielleicht hat er ja die Möglichkeit, durch diesen Erstauftrag, sich weitere Auträge/Kunden ins Haus zu holen, wenn er diesen Bereich anbieten kann.
    Ich denke, dass der betriebswirtschftliche Aspekt in diesem Thema auch nicht behandelt werden sollte. Aber Tips sind natürlich angebracht.


    Und zum Thema UV. Wie jeder weiß, ist UV gesundheitsschädlich. Nicht nur bei der Verarbeitung sondern auch danach. Jenachdem, für was die Verpackung angewendet werden soll, ist das eine ungeeignete Variante. Zudem sehr viel teuerer als Konventionell. In diesem Fall kommt es, so denke ich, auf den Kunden an, was er will und wieviel er bazahlen möchte.


    Viel Glück auf jedenfall bei deinem Vorhaben.


    Wenn du noch Fragen hast, so wird dir hier immer geholfen. Ich kenn das hier nicht anders!!!


    Druckergemeinde weiter so...

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  • Wenn du Folienfarbe verwendest und Deckweiß vordruckst (gut trocknen lassen!!!) kann das schon funktionieren.


    Ich habe größere Bedenken mit der Folie. Zum einen ist die SM 52 nur bis 0,03mm ausgelegt und ich habe noch nie gehört das jemand eine 25µ Folie bedruckt hat.
    Ich habe selbst schon 57µ Folie bedruckt und das war schon echt nicht leicht! Zum anderen solltest du die Oberflächenspannung der Folie beachten die sollte nicht unter 34 liegen (Stifte zu testen).

  • Stimmt das die SM52 auf 0,03mm ausgelegt ist. Jedoch ist es auch möglich, etwas dünner zu drücken. Das macht jede Maschine. Genau so wie dicker. Jedoch übernimmt die Heidelberger Druckmaschine hierfür niemals ein Garantie, ich denke sogar, dass bei einem Crash, der auf den zu dünnen Bedruckstoff zurück zu führen ist, die Garantie erlischt, vorrausgesetzt es ist noch Garantie drauf!


    Lange Rede kurzer Sinn: Ausprobieren!!! ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von nitrocb ()

  • ganz klar dass der betriebswirtschaftliche zweig nicht mitdiskutiert werden sollte :D ich wollte nur auf den kommentar antworten mit UV ;D


    Das ist natürlich leicht möglich dass der Kunde wenn Produkt und Verarbeitung gefällt, natürlich wieder kommen kann mit (mehreren/großen) Folgeaufträgen.
    Ich finde so etwas sollte vorher abgeklärt werden.


    In meiner alten Firma wurde z.b. immer gefragt, bzw. vom Kunden geasgt, wenn sie mit der Qualität zufrieden sind z.b. bei Sonderfertigungen, werden oder werden keine Folgeaufträge kommen, dementsprechen hat man das dann eben auch mal Fremd vergeben ;)


    Gruß Peter

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    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


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  • Hallo,


    erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten. Habt mir sehr geholfen.


    Das ganze wird vorerst noch kein Auftrag. Ich versuche Dartflights (das sind die Dinger wo man bei den Dartpfeilen hintedraufsteckt) im Offsetdrucks bzw. mit Tiegel und Co. herzustellen.


    Ich habe mich jetzt für eine weiße Haftfolie mit der dicke von 0,04mm entschieden und für Folienfarben.


    Nunja jetzt probiere ich es eben am Wochende mal aus. Mal schauen ob es was wird :)


    viele Grüße


    Franke

  • Nur mal so da ich nicht vom Bogen komme und bei der Rolle noch nie gehört habe aber was bedeutet es in Hürden zu drucken?



    Bei der Hürdenauslage werden nur ein ganz kleiner Stapel gefahren, danach werden seitlich Abstandshalter (Holzklötze,etc) eingeschoben und darauf wird ein Brett gelegt. Somit wird bei Bedruckstoffen die leicht ablegen oder zum kleben neigen ein zu großes Gewicht im Stapel vermieden. Das ganze funktioniert natürlich Non Stop. Habe mal ein Bild angefügt.


    Gruß


    ex-azubi


  • Hey also 0,04 ist doch schon deutlich besser. Stanzen wirst du dann auf dem Tiegel? Oder? Hast du Antistatik-Kit an deiner SM52?

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