Probleme mit Dispersionsglanzlack

  • Hallo , wir haben seit 3 Jahren eine Heidelberg Speedmaster Cd 74 5 + Lack und haben immer wieder Probleme mit Dispersions - Glanzlackierungen.


    Im unteren Teil des Stapels speziell beim Anlaufen blocken die Bögen hin und wieder total zusammen , auch im mittleren und oberen Teil des Stapels "Rauschen"die Bögen und picken leicht zusammen.


    Die erste Seite fahren wir mit Der "Automatik" auf 35 - 36 Grad runter , die 2. Seite fahren wir manuell mit 100 % Heissluft und ca. 25 - 30 % IR. Stapeltemperatur liegt bei der 2. Seite bei ca. 33 Grad. Puder wird auf ca. 30 Prozent gefahren (WL - Wasserlackpuder Körnung 20 von Ksl). Lackmenge fahren wir auf minimum (ca. 18 %)


    Wir haben schon verschiedene Lackhersteller ausprobiert doch nützt nix.


    Es handelt sich nicht um ein Kammerrakel - Lackwerk sondern um ein Lackwerk mit Tauch + Auftragswalze.



    Hoffe mir kann irgendjemand von euch einen Tipp geben woran das liegen kann.


    Freue mich über zahlreiche Antworten und Danke schon im Voraus ganz herzlich


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Hm, ich hatte mal den Fall, dass mir ein Lack geliefert wurde, der nur für die einseitige Lackierung geeignet war. Bei s+w-Lackierung knackten die Bogen dann ein wenig beim durchlüften. Da Du aber schon verschiedene Lacke probiert hast, scheidet dieser Punkt aus...

  • Mmh, jetzt wäre natürlich interessant wie eure Maschine genau konfiguriert ist. Soll heißen: wie viele Trocknereinschübe habt ihr, verlängerter Ausleger...? Wie sind die einzelnen Trockner eingestellt?
    Muss aber ehrlicherweise zugeben, dass ich mich nur mit Kammerrakel-Lackwerken auskenne. Eure Tauch- und Auftragswalzenkonfiguration kenne ich nur aus der grauen Theorie, aber ist es denn möglich, dass speziell beim Maschinenanlauf zuviel Lack auf dem Bogen übertragen wird?
    Generell fahren wir unsere Trockner immer im manuellen Modus. Würde mich auch nicht zu 100% auf die Stapeltemperatur verlassen, weil die Sensoren ja nur die Oberflächentemperatur messen und nicht die Temperatur im Stapel. Also ruhig mal mit einem Stechthermometer nachmessen, auch während der Produktion.
    Kleben die Bogen denn im 1. oder im 2. Dg.?
    Eure Wahl den WL Puder zu verwenden ist richtig. Vielleicht bringt ja einer gröbere Körnung (22er) und mehr Puder (50%) im 2Dg. den gewünschten Erfolg.
    Achtet mir auch bitte auf die Auslage! Rütteln die Bogengeradstoßer zu sehr oder sind diese zu eng kann es auch passieren, dass die Bogen leicht verkleben.


    Gruß printing84

  • Kenne mich zwar mit diesen Tauchwalzen-System auch nicht aus aber hört sich verdammt nach Hochglanzlack zur 1stg Lackierung an, wobei dann würden die Bg noch nicht beim Umschlagen Kleben!


    Ich lasse den Trockner immer auf Automatik und bei 32-33C/Gebläse immer auf 100% im 1.und 2.Durchgang.
    Am Puder liegt es mit Sicherheit nicht ich pudere bei Glanzlack 10-20% mit 25er Puder.
    Kleben die Bg am Druckende an der Seite oder wo z.B Bilder gedruckt sind??
    Wenn du ein Bg ziehst und leicht drüber fast ist er da trocken oder kannst du die Schrift verwischen?

  • Hallo Jungs erstmal Danke für die zahlreichen Antworten. :thumbup:


    Also nun mal zu euren Fragen:


    Die erste Seite geht immer tadellos , da klebt garnix! Der Dispersionslack bzw. die Dispersionslacke die wir bisher verwendet haben sind alle für beidseitiges Lackieren.


    Die Pressung zwischen Tauch - und Auftragswalze liegt bei 3 - 4 mm (hatten auch schon mehr Pressung probiert , nützt nix).


    Maschine hat eine verlängerte Auslage mit 4 Einschüben Ir + Heissluft + Kaltluft + Absaugung (und an der Seite auch noch eine Absaugung)


    Die Bogengeradstosser sind an hatten wir aber auch schon aus (bei beiden Varianten keine Änderung)


    Kleben tun die Bögen meistens am Bogenende sprich knapp unter dem Farbkontrollstreifen , aber haben auch schon mitten im Bogen geklebt.


    Der Wasserlackpuder von Ksl wurde mir vom Instruktor empfohlen. Meiner Meinung nach sollte die 20ger Körnung völlig ausreichend sein bei einem 115g Glanzpapier?!


    Andere Sache ist wieder diese: Bei Glanzlackierungen auf mattem Papier geht alles ohne Probleme , nur sobald Glanzlack auf Glanzpapier eingesetzt wird gibts nur Stress! (Vor 2 Jahren ca 100000 Bg zusammengeklebt).
    Dispersionsmatt oder Seidenmattlack -> Ohne Probleme.


    Lackhersteller habe ich momentan: Pearltec , hatte unter anderem schon Lacke von Ds , Terra (heidelberg) , Vegra.


    Was soll ich noch sagen , ich krieg graue Haare Leute :opa:


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Hm, also wenn ich es richtig verstehe, tritt die Verblockung nur bei Glanzlack auf glänzendem Papier auf. Nun kenne ich leider Heidelbergmaschinen nicht so, aber bei unserer Roland habe ich die Stapeltemperatur niedriger gefahren als in Deinem ersten Fred beschrieben. SD habe ich immer ca. 32°C und WD 28°C gefahren. Wenn die Temperatur beim WD zu hoch ist, besteht die Gefahr, dass die Lackschicht des SD wieder etwas aufweicht. Liegt dann der frische Lack des WD direkt auf dem angeweichten SD, kann es zu Verblockungen kommen. Das hat mir damals ein Instruktor mit auf den Weg geben. Klingt für mich nachvollziehbar und mit den o.g. Einstellungen gab es nie Probleme bisher. Eine andere Sache wenn es unten extrem blockt, etwas kleinere Stapel zu fahren und nicht bis an die Oberkannte der Auslage. Habt ihr einen Wender mit Lüftungsmöglichkeit? Damit kann man wunderbar die Wärme und chemischen Gase aus dem Stapel entfernen.
    Andere Ideen habe ich gerade nicht parat... :fire:

  • Hallo , das Problem ist wenn ich bei der zweiten seite unter 32 - 33 grad stapeltemp. gehe dann kommen mir die Bögen ganz frisch raus , ich fahr auf minimum mit der Stapeltemperatur (ca. 32 Grad). Stapelwender ist vorhanden mit Lüftungseinrichtung , wir Lüften die Bögen auch direkt nach dem Drucken doch der untere teil des Stapels (wird nur halb so hoch wie möglich gefahren) blockt desöfteren zusammen. Vor allem wenn eine Auflage mit 100000 - 200000 Bögen gedruckt wird müssen volle Stapel gefahren werden , nur ist das bei uns momentan leider nicht möglich :thumbdown:



    Liebe Grüsse aus Österreich


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Hi
    ich tippe mal auf die Lacksorte! Wir hatten Glanzlack (für 2 stg Druck) von Eggen, da dieser nen € billiger war.
    Selbe Problem wie du, erster Durchgang alles OK - zweiter Durchgang - kam der Buchbinder und sagt: im unteren Teil im Stapel klebt alles zusammen! :confused:
    Wir haben dann ganz schnell unsere alten PrintCom Lacke wieder verwendet- und siehe da keine Probleme mehr gehabt ;) !

  • hallo,wir haben bei uns genau das gleiche problem.haben auch schon alles mögliche ausprobiert.verschiedene lacke,puder,kleine stapel,trocknereinstellung.hilft alles nix.der lackvertreter meinte es liegt an den trocknereinstellungen.haben wir geändert und trotzdem kleben die bögens zusammen.und wir wären die einzigen die dieses problem mit dem lack haben.ist kar.....bei mattem papier passiert nix,egal wie der trockner eingestellt ist.maschine ist eine xl 105 mit 3 trocknereinschüben.also lange auslage....weiss auch nicht mehr was ich machen soll....

  • Ist doch klar das der Vertreter sagt das Ihr die einzigen seid die damit Probleme haben, die würden doch nicht sagen das Ihr Lack scheiße ist!!
    Wir hatten auch mit diesen Eggen-Lack (Glanz)Probleme und der Vertreter sagte auch das wir die einzigen sind :kltschen: !!!


    Probiert doch einfach einen anderen Hersteller aus bestellt ein kleines Gebinde (50 ltr)!
    Ich habe bei unseren Printcom Lack schon vergessen den Trockner an zu machen und da hat nichts geklebt :biggrins: !

  • trotzdem ist es komisch....beim sd passiert nix,selbst bei geringer pudermenge.und beim wd kleben die bogen zusammen selbst bei 4000 bg 115g auf einem stapel.hab die temperatur runtergefahren und denn ir-trockner auf 8-10 %.selbst mit doppelter pudermenge....ich denke auch das es am lack liegt.umso mehr glanzpunkte der lack hat,desto empfindlicher ist er....finde es interessant das andere genau das gleichr problem haben.bei unterschiedlichen lackhersteller.

  • Das ist ja mal wieder super :kltschen:


    Immer die gleiche Aussage sei es von Heidelberg oder vom Lackhersteller oder vom Farbhersteller "Ihr seid die einzigen mit den Problemen".


    Wir haben schon ettliche Lacke ausprobiert , haben uns von Heidelberg wortwörtlich den Problemlosesten Sd+Wd - Lack schicken lassen und über 160000 Bogen sind immer wieder am blocken gewesen.


    Habe schon ettliche Diskussionen mit meinem Arbeitgeber gehabt bezüglich dieser Probleme , ich steh echt blöd da als Abteilungsleiter und weiss nicht mehr weiter .. Wir hatten eine kurze Weile lang einen ehemaligen Heidelberg - Instruktor als Produktionsleiter , auch dieser konnte keine Fehler von Seiten des Druckers bzw. der Trocknereinstellung finden. Langsam glaube ich wirklich das es nur noch am Lackhersteller liegen kann.


    Welche Lacke bzw. Glanzlacke verwendet ihr und habt keine Probleme damit? Bin froh um jede Antwort.


    Danke vielmals und Liebe Grüsse aus Österreich


    Qualität ist wenn der Kunde zurückkommt , und nicht die Ware!

  • Hallo Kollegen,
    vor Jahren hatte ich auch das Vergnügen mit einem solchen Lackwerk: SM 102 FP+L, kurze Auslage, 1 Trocknereinschub.
    Aus dieser Zeit sind mir noch folgende Gesetzmäßigkeiten in Erinnerung: :opa:


    - Lackaufbau an der Hinterkante (Spritzer): zu viel Lack, falsche Viskosität (zu dünnflüssig)
    - Lackspritzer an der Bogenvorderkante: Lackwalze steht zu tief
    - Trocknereinstellung: Stapeltemperatur 30-35°
    - Warmluftrakel 80-100%
    - Druckgeschwindikeit an den Trocknungsvorgang anpassen: gezogener Bogen muß nach 10-15 Sekunden wischfest aufgetrocknet sein!


    Ich denke, dass in dem konkreten Fall ein absenken der Druckgeschwindigkeit und nicht zu hohe Stapeltemperatur hilfreich sein könnte. Weiter ist eine ausreichende Wartezeit zwischen Schön- und Widerdruck zu beachten. Bei manchen SW-Lacken lt. Datenblatt bis zu 24 Stunden!!


    Viel Erfolg :thumbup:
    Spirkel

  • Hi
    also der Glanzlack ist Von Printcom und heißt 201u oder 202u einer ist für 2 Stg Druck und der andere für 1 Stg!
    Mit diesen Lacken haben wir noch nie Probleme gehabt.
    Wie schon beschrieben haben wir auch schon andere Hersteller ausprobiert und hatten immer bei Glanzlack Probleme.
    Probiere es einfach mal aus und besstell eine kleine menge 100 ltr oder so.

  • Ja hallo erstmal,
    auch ich möchte hier meinen Senf mal dazu geben:
    - der Glanzlack muss beidseitig geeignet sein, das ist erstmal Grundvorraussetzung Nr.1!
    - Wieviel Flächenanteil sind unter dem Lack und sind es dunkle Flächen?-> dunkle Flächen speichern die Wärme!
    - Automatikfunktion hierbei wäre fatal, da man nicht weiß, was der Trockner gerade macht! -> manuell ist ein Muss!
    - Oberflächentemperatur ist auf keinem Fall Stapeltemperatur, wurde ja schon erwähnt.
    - welche Farben werden eingesetzt? Sind diese überhaupt für IR-Strahlung geeignet!!! Die meisten Farben benötigen gar kein IR!!! IR-Strahlung, vor allem im 2. Durchgang, geht durch den Lack und "weicht" die schon angefangen zu trocknende Farbe wieder auf!!!
    - der KSL WL22 ist garantiert besser wie der KSL WL20er, da der 20er den höheren Staubanteil hat!
    - Hast du eine Absaugung an der Auslage, wenn ja sollte sie auf max. stehen-> sonst gibt es den Waschkücheneffekt!
    - Kannst du die Thermoluftzufuhr erhöhen, die Düsen im Winkel verstellen? Ist die Thermolufttemperatur abhängig von den IR-Strahlern oder kann man beides seperat einstellen?
    - druckst du IPA-reduziert oder "normal=8%", stimmt der Feuchtmittelzusatz zu deiner Anwendung???
    - lackierst du mit einem Gummituch oder einer Lackplatte? Bitte genaue Bezeichnung!
    - tritt das Verblocken nur mit einer glänz. Papiersorte auf?
    - wie heißt dein Lack, genaue Bezeichnung bitte wenn du magst