Hier einmal einige Punkte zu diesem (bekannten) Problem an PM 52.
Verursacht werden kann dieser Effekt auch durch eine sogenannte Kanalrückwirkung. Ein wesentliches Kennzeichen einer Bogenoffsetdruckmaschine sind die durch die Greifersysteme bedingten Kanäle in Druck,- Gummi- und Plattenzylinder. Je nach Stellung der Zylinder zueinander verändert sich die Biegung und damit der Anpressdruck der Zylinder zueinander.
Kritische Stellen sind dabei der Kanalanfang- und Ende. Trifft dabei der Kanalanfang von Gummi- und Druckzylinder aufeinander, dann erhöht sich im selben Moment die Pressung zwischen Gummi- und Plattenzylinder. Diese Schwankungen sind auf dem Druckbogen als Schwankungen der Farbschichtdicke zu sehen und ergeben, unter gewissen Umständen, meist einen Tonstreifen im hinteren Drittel. Dieser Effekt tritt meist stärker auf bei Verwendung von HKS und Pantone Farben. Auch die Verwendung von IPA in 8-10% der Menge kann diesen Tonstreifen verringern. Bei alkoholreduziertem und/oder alkoholfreiem Drucken ist die Anfälligkeit bei diesem Maschinentyp generell stärker.
Je nach Position der 3 Zylinder zueinander, der Stellung 5 Uhr und 7 Uhr (Platte zu Gummizylinder zu Gegendruckz.) kann dieser Streifen auftreten. Bei der SM/PM 52 haben wir die Stellung 5 Uhr und Druckzylinder mit einfachem Umfang - dies bedeutet, sobald der Bogen vom Druckzylinder an den Transferzylinder übergeben wird, steht das hintere Drittel des Bogens noch unter Druck des Gummituches. Sollte das Gummituch etwas lose gespannt sein, so entsteht in dieser Position ein stärkerer Wulst. Auch und gerade bei einer zu hohen Aufzugsstärke auf dem Gummituch in nur einem Druckwerk kann dieser Effekt entstehen. Dabei verändert sich die Position des ´Streifens´generell, da sich der ´Wulst´am Gummituch von selbst verlagert.
Der Gummizylinder-Aufzug sollte nicht höher als bei >0< ,zum Schmitzring gemessen, liegen. Ein neues Gummituch senkt sich um bis zu einem halben 10tel - somit liegt der Aufzug schon nach einem Tag in der Regel etwa bei -0,03mm unter Schmitz. Das Gummituch in allen Druckwerken mit einem Drehmomentschlüßel anziehen -- 30/35 nm. (nicht stärker)
Am sinnvollsten lässt sich dieser Effekt der Kanalrückwirkung durch abdrucken einer Rasterfläche in der Stärke von 60% in der Farbe CYAN darstellen und auswerten. Im Druck ist dann zu erkennen, wie der Querstreifen seine Position permanent verändert.
Der Zustand der Feucht- und Farbwalzen ist von besonderer Bedeutung. Bei ´ballig´geschliffenen Tauchwalzen bei SM/PM 52 muß darauf geachtet werden, das der Anpressdruck der Dosierwalze zur Tauchwalze nicht zu stark ist. Auftragswalzen, die schon am äußeren Bereich einen Wulst bilden, der den durchmesser um bis zu einem millimeter vergrößert -- sind auszutauschen und durch Neue zu ersetzen. Das Waschen der Gummiwalzen mit einem Entkalker ist einmal pro Woche empfehlenswert und kann diese Streifenbildung verringern oder gar ganz abstellen. Nach Einsatz des Entkalkers die Walzen unbedingt mehrmals nachwaschen, damit auch alle Rückstände aus den Gummiwalzen heraus sind.
Feuchtmittel-Zusammensetzung -- Temperatur -- pH Wert & Leitwert sollten natürlich stimmen. Bei einem sehr weichen Wasser (6-8°DH) sollte zusätzlich ein Aufbereiter zugesetzt werden, damit ein Härtegrad im Frischwasser von 12°DH erreicht werden kann.
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