Farbe rupft ab

  • Hallo Kollegen,


    wir haben bei uns einen immer wiederkehrenden Auftrag auf 120g/m² SM-Papier 4/4-farbig - Text mit farbigem Raster. Wir drucken ca. 15000 Bg auf einer GTO zum Umschlagen. Beim Rückseitendruck rupft jedesmal die Farbe auf dem Gegendruck ab. Wir haben schon versucht am nächsten Tag die RS. zu bedrucken - da war die Farbe leider auch noch nicht trocken. Zusätzlich lackieren geht nicht, da der Kunde die Bogen noch im Laserdrucker bedrucken muss. Ein weiteres Problem habe ich noch bei dieser höheren Auflage - das Framing.-wie bekommt man diese Substanz ausserhalb des Formats vom Gegendruck wieder ab?


    Danke schonmal für eure Antworten

  • An "meiner" SM 74-5/Lack gab es vom Aufbau an am Gegendruck auch Farbablagerung ausserhalb des Bogenformates (50x70). Die Wascheinrichtung schaffte es nicht diese weg zu waschen. Mit einem Putzschwamm aus der Küche und Edelstahl reiniger schaffte man es sehr aufwendig, diese Ablagerungen zu reinigen. Diese Ablagerungen traten aber immer wieder nach kurzer Zeit auf, sodass es sehr lästig wurde. Nachdem die Farbschicht weg war, sah man ein leichten Schleier am Chrom und war spührbar als feine aufliegende Schicht die sehr resitent war und eine Grundierung war, für neue Farbablagerungen. Dann kam der rettende Einfall: ebenfals ein Küchengerät, ein Kratzer für's Ceranfeld. Damit konnte man kratzerfrei diese Schicht weg hobeln. Es entstand dabei milchiger Abrieb (vielleicht war es Lack [ausserhalb des Formates ?( ] oder eine Beschichtung vom Herstellungsprozess der Zylinder ?( - da die Machine neu war) Die HDM machten damals Fotos, aber ich weis nicht was im Endeffekt Ihrer Recherche raus kam. Seitdem bleiben die Gegendruckzylinder sauber.

  • Hallo Allrounder,
    ich denke das Nadeln ist einzig und allein ein Trocknungsproblem. Naturpapier ist saurer als gestrichenes Papier und trocknet daher schlechter, ausserdem solltest du den PH Wert des Feuchtwassers überprüfen. Der sollte nicht zu sauer eingestellt sein und sollte so bei 4,8 bis 5,2 liegen. Dazu noch, wie schon erwähnt,oxidativ trocknende Farben eingesezt sollten dein Problem lösen.


    Gruß
    ex-azubi

  • Bei Naturpapier wird immer ein etwas höherer Ph-Wert empfohlen. 5,5. Weniger Alkohol und Feuchtmittel raus. So die Empfehlungen. Praktisch ist das nur bei höheren Auflagen. Sonst muss man ja alles wieder wechseln. Trockenstoff rein. Wir haben so einen hydroaktiven Trockenstoff (Grafidrier? - aus Schweden), der ist wirklich gut. Reagiert mit Wasser und bildet so Sauerstoff.

  • Wollte ich auch grad schreiben, niedriger PH-Wert verschlechtert die Trocknung noch meines Wissens nach.
    In der Praxis muß heutzutage alles schnell gehen und da werden keine oxidativ schnelltrocknenden Farben verwendet, Wasser angleichen geht vielleicht noch an einer GTO schnell aber naja ...

  • Hallo,
    wir hatten und haben auch das Problem mit den Farbablagerungen ausserhalb des Druckformates. Hauptsächlich aber bei BD-Papieren. Mal mehr mal weniger manchmal gar nicht. D.h die Parameter Feuchtmittel/Farbe wurden/werden nicht verändert. Letztendlich nach längerer Beobachtung sind wir der Meinung das es stark abhängig ist von der Papierqualität. Was hier in letzter Zeit angeliefert wird ist echt Grenzwertig. Gute Erfahrungen haben wir auch, was die Reinigung der Zylinder anbetrifft, mit der Quick Print Paste. Zum einen reinigt sie sehr gut zum anderen bildet sie einen Schutz für neue Ablagerungen. Bei Naturpapieren sollte man sich schon die Mühe machen die Farbe auf oxidativ trocknende zu wechseln. Die Zugabe von Trockenstoff hilft auch noch. Ungeeignet halte ich die Veränderung der Feuchtmittelzusätze. Zumindest an unserer 8-Farben dauert es ewig bis sich eine Veränderung auswirkt auser man wechselt das Wasser komplett.


    Gruß
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Tach auch,


    auf SM-Papier 4/4 farbig zu drucken, kann in bestimmten Fällen doch recht schwierig sein. Dann z.B. wenn größere Flächen bedruckt werden müssen im Bereich S/W oder Umschlagen.


    Das Wischwasser zu verändern macht wenig Sinn, bis das in manchen Maschinen durchkommt, dauert das fast den ganzen Tag und beim nächsten Auftrag kann es dann anders geartete Probleme wegen des Wassers geben. Dann hat man rein gar nix gewonnen.


    Beste Erfahrungen habe ich bisher gemacht, wenn ich das Papier zuerst auf der Filzseite bedruckt hatte, dann erst auf der Siebseite.


    Warum?


    Auf der Siebseite sammeln sich mehr Füllstoffe als auf der Filzseite, durch die Leimung des Papiers verfestigt sich die Filzseite besser. Im Durkc dreht sich dass dann ein wenig und die Siebseite gewinnt mehr Stabilität.


    Natürlich sind die anderen Tipps, wie z.B. Reduxpaste oder GDZ pflegen immer richtig. Nur hat die GTO und SM-Reihe die einfach großen Druckzylinder und somit eine größere Beanspruchung des Bedruckstoffes. Durch den kleineren Raduis wird also das Papier auch mehr gebogen und somit die Möglichkeit gegen, feinste Teilchen zu befreien. Bei 15.000 Druck fällt das dann doch ganz schön ins Gewicht.


    Gruß

  • Hallo, danke für eure Tipps


    -zu dieser Gegendruckpaste, die ich auch schon mal verwendet hatte - Linderung hat es gegeben aber alle 2-3000 Bg. Gegendruck abwaschen + Paste aufzutragen war ziemlich nervig und zeitaufwendig! In 2 Wochen steht der Auftrag wieder an und dann werde ich es mal mit oxidativ-trockener Farbe und etwas weniger Feuchtwasserzusatz versuchen.

  • Hallo!


    Nur eine kleine Info zur Anwendung der Paste. Diese hat die gleichen Eigenschaften wie Chrompolitur und ist auch genau so anzuwenden. D.h. dünn auftragen, fest verreiben und und dann polieren bis sich eine schöne, streifenfreie Oberfläche zeigt.


    LG