Beiträge von Butzenfänger

    Servus Hansi,


    160 Mio auf 'ner SM52 ist schon eine Ansage und eine modernere Maschine ist natürlich immer schön.

    Mit einer abbezahlten Maschine zu arbeiten ist aber auch viel wert.


    Bei der SM52 gibt es aus meiner Sicht nicht so viele Innovationen, dass eine neuere Maschine allein durch modernere Technik produktiver ist. Ich würde eher davon ausgehen, dass eine neuere Maschine erstmal weniger Reparaturen benötigt und dadurch eine höhere Verfügbarkeit hat. Die Produktion sollte stabiler laufen, und Ihr braucht weniger Zeit zum Basten, Tüfteln und zur Fehlersuche.


    Dann wäre noch die Frage, ob Ihr durch die alte Maschine wirklich Probleme habt (dauernd Überstunden, Lieferverzug, Reklamationen, erhöhte Maklatur), oder ob die Produktion inklusive zusätzlicher "Basteleien" gut zu schaffen ist und die Kunden mit Lieferfähigkeit und Qualität zufrieden sind. Da vielleicht mal die Augen offen halten und das auch entsprechend dokumentieren.


    Was ich noch in meine Überlegungen einfließen lassen würde:

    - Ist die SM52 die Hauptmaschine, die 1-2 Schichten läuft, oder steht sie in der Ecke und läuft 1-2 Tage die Woche.

    - Wie weit ist der Chef noch von der Rente weg, bzw. gibt es einen Nachfolger.

    - Wieviel Geld müsste man in die jetzige Maschine stecken, damit die wieder gut läuft.

    - Gäbe es andere Verbesserungen, die man mit der neuen Maschine abdecken könnte (5. Druckwerk/Lackwerk/Farbvoreinstellung/...).

    Ich hatte so was mal, als ich einen neuen Zusatz ausprobiert habe. Plattenreiniger und Gummierung haben nur kurzfristig geholfen. Als ich wieder auf den ursprünglichen Zusatz zurück gewechselt habe, war's wieder weg.

    Zu meiner Zeit war es so, dass man mit Abi oder einer anderen abgeschlossenen Berufsausbildung direkt im zweiten Lehrjahr einsteigen konnte. Da muss allerdings der Ausbildungsbetrieb mitspielen, was eher selten ist. Außerdem ist es kritisch, weil im ersten Lehrjahr viele Grundlagen gelehrt werden. In der Praxis ist es einfacher, mit guten Leistungen den Ausbilder davon zu überzeugen, zum Ende ein halbes Jahr zu verkürzen

    Wenn Du einen Auftrag im Monat produzierst, dürften die Fixkosten schon höher sein, als der komplette Druck bei einer passend ausgestatteten Druckerei. Du brauchst schließlich teure Maschinen, Platz und Personal.

    Mal als Anhaltspunkt: Tageszeitungen, die täglich erscheinen, müssen ihre Druckereien zusätzlich mit Fremdaufträgen (Anzeigenblätter, Werbebeilagen) füllen, damit sich das rechnet. Die kleineren Verlage drucken inzwischen nicht mehr selbst, weil nicht rentabel, sondern vergeben den Druck an die größeren Zeitungsdrucker.

    Wenn sich das also bei täglicher Produktion nicht rechnet, wie soll das dann bei monatlicher Produktion klappen?


    Noch als Info zur Druckereiauswahl: Die 12.000 Stück sind noch eine Auflage für den Bogenoffset. Die 35.000-53.000 Stück wären dann schon was für den Rollenoffset. Deine momentane Bogendruckerei kann Dir vermutlich für die großen Auflagen nicht mehr sinnvoll anbieten. Wenn Du für die großen Auflagen einen fairen Preis von einer Rollendruckerei hast, erübrigt sich vielleicht Deine Überlegung, selbst zu drucken.

    Kommt drauf an :)

    Wir hatten die Skala in DW1-4, weil wir oft lackiert haben und die Schmuckfarben oft schöner aussehen, wenn sie nicht noch über 4 weitere Werke laufen.

    Druckchemie hat am Montag problemlos geliefert (hatte nur 3 Kanister bestellt), beliefert aber nach eigener Auskunft keine Neukunden mit IPA.

    Hab' mal gerade in den Mantentarifvertrag geschaut, den hatte ich gestern auf dem Sofa nicht parat :)

    Die tarifliche Jahresleistung ("Weihnachtsgeld") würde Dir bei arbeitnehmerseitiger Kündigung nach über 5 Jahren Betriebszugehörigkeit anteilig zustehen. Das Urlaubsgeld ist im Tarif an die Urlaubstage gekoppelt, also entsprechend auch anteilig.

    Ohne Tarifbindung und einzelvertragliche Regelung könnte der Arbeitgeber das im April evtl. wegfallenlassen bzw. es zumindest versuchen. Aber da muss dann wirklich ein Arbeitsrechtler dran.


    Als Argumentationsgrundlage würde ich eher in die Richtung gehen, dass Du für's gleiche Geld wie beim neuen Arbeitgeber plus Fahrtkostenausgleich weiterarbeiten würdest. Dazu für die "Betriebstreue" dann die anteiligen Sonderzahlungen.


    Vielleicht läuft das finanziell auf's gleiche raus, hört sich aber wesentlich fundierter an, als "leg mal 4.500 € auf den Tisch, damit ich Dich nicht hängen lasse". Ist zwar überspitzt ausgedrückt, aber das meinte ich mit "Erpressung".

    Wenn der Betrieb Tarifbindung hat, steht das mit anteiligen Zahlungen im Tarifvertrag. Ansonsten kann man das auch als Orientierung verwenden.


    Für solche arbeitsrechtlichen Fragen ist es prinzipiell gut, wenn man Gewerkschaftsmitglied ist und sich dort beraten lassen kann.


    Aus Arbeitgebersicht würde ich mich da nicht von Dir erpressen lassen, die kompletten Sonderzahlungen nach 7 Monaten halte ich persönlich für überzogen.

    Auf einer Maschine läuft bei mir inzwischen auch die ZE, ich hatte allerdings das Gefühl, sie läuft etwas besser frei.

    Ich lasse allerdings nicht vorher die Feuchtung laufen, sondern drucke ganz normal an und entschichte daher grundsätztlich übers Papier.


    Sind die Walzen richtig justiert?

    Hast Du mal angedruckt, ohne extra vorzufeuchten?

    Hast Du die Möglichkeit, vom Lieferanten eine andere Charge zum Testen zu bekommen?



    Noch eine Frage. Wie sehen die Walzen bzw. die grünen Kunstoffelemente darauf bei dir aus. Unsere haben sich mit der Zeit aufgelöst (wurden wie Kaugummi) und haben für Stopper gesorgt.

    Ein Maschinenhändler hat mir das auch mal erzählt. Seine Theorie dazu war das Waschmittel, das der Vorbesitzer zum Reinigen der Walzen verwendet hatte (Farblöser?). Er hatte die Walzen dann aber irgendwo für schmales Geld zum Reparieren gegeben. Ich kann leider nicht mehr fragen, wo, weil sich der Herr inzwischen im wohlverdienten Ruhestand befindet.