Ich hab sehr gerne Kunden zum Abstimmen an unserer Maschine,
Bin sehr Kontaktfreudig, fachsimble auch sehr gerne über das was Drucktechnisch möglich ist.
Merkt man nach spätestens 10 Minuten wie der Kunde langsam tickt und es läuft. So ein Gespräch ist in
meinen Augen sehr wichtig und das Gefühl braucht auch die Kundschaft.
Freut mich sehr, dass du den Kunden nicht als lästiges Übel betrachtest. Dass das Drucken doch so schön wäre, wenn es nur die Kunden nicht gäbe.
Aber eben, ein Drucker ist ein Drucker, kein Gastgeber und auch kein Fachberater für interessierte Laien. Es ist meine Meinung, dass es heute betriebswirtschaftlich nicht mehr zu verantworten ist, wenn der Kunde an der Maschine steht. Um dies zu umgehen, ist das normierte Drucken erfunden worden. Warum wird denn ein teures durchgehendes Farbmanagement im Betreib implementiert, wenn der Kunde ganz am Schluss doch noch bestimmt, dass die Farben knallen sollen.
Aus meiner Sicht ist der Königsweg, vorgängig den Kunden über Toleranzen. mögliche Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten ehrlich und offen aufzuklären und das Wort "abstimmen" gar nicht mehr in den Mund zu nehmen. Junge Agenturen und Geschäftsleute kennen diese altväterische Vorgehensweise auch gar nicht mehr.
Auch wenns nur fünf Kunden im Jahr sind, welche an der Maschine stehen, sind dies für mich fünf Kunden zu viel. Warum einer erlauchten Schar Kunden eine Sonderleistung gewähren, welche die anderen Kunden indirekt mitzuzahlen haben?
Meinen skeptischen Kunden schlage ich vor, mit einer kleineren Testauflage zu starten und eventuelle Änderungen bei einer folgenden Hauptauflage vorzunehmen. In dreissig Jahren Kundenberatung habe ich so gerade einmal einen Xylographen und einen Grafiker an die Maschine begleitet. Farbliche Änderungen an Hauptauflagen sind nie von den Kunden gewünscht worden.