Beiträge von Cyberfisch

    ...bleibt für mich nur die Frage, warum ein solches Papier gewählt wird, wenn das Druckresultat wie geleckt aussehen soll.

    Das wäre jetzt so ein Fall, wie von mir in einem anderen Beitrag erwähnt, bei dem der Druckerei-Sachbearbeiter Eier zeigen und dem Kunden die Unmöglichkeit seines Wunsches aufzeigen muss, anstelle das Unmögliche in den Drucksaal zu verlagern.

    ... Die Frage also, warum schlägt die Druckerei mir das überhaupt vor, wenn es aufgrund der Schwierigkeit weiß zu drucken, eigentlich

    im technischen Sinne nicht befriedigend möglich ist. Pantone macht an dieser Stelle dann aber doch gar keinen Sinn, oder wie sieht ihr das? Wie ist der Stand der Technik?

    Also, soooo schlecht sieht das Druckresultat nun wirklich nicht aus. Richtig trendig à la "grüne Wirtschaft".

    So wie ich das sehe, war zuerst die Papierwahl da und erst anschliessend der Gedanke, wie soll darauf "Unmögliches" gedruckt werden. Ich meine, die Druckerei hat eine sehr gute Lösung geliefert.

    Je nach Auflage ist Siebdruck bedeutend teurer, Digitaldruck mit fünfter Farbe nicht wirklich besser als Offset und Folienprägung auch zu teuer. Wenns gar nicht gefällt, weisses Papier wählen und die Kraftpapier-Struktur in CMYK aufdrucken.

    Ich hab sehr gerne Kunden zum Abstimmen an unserer Maschine,

    Bin sehr Kontaktfreudig, fachsimble auch sehr gerne über das was Drucktechnisch möglich ist.

    Merkt man nach spätestens 10 Minuten wie der Kunde langsam tickt und es läuft. So ein Gespräch ist in

    meinen Augen sehr wichtig und das Gefühl braucht auch die Kundschaft.

    Freut mich sehr, dass du den Kunden nicht als lästiges Übel betrachtest. Dass das Drucken doch so schön wäre, wenn es nur die Kunden nicht gäbe.

    Aber eben, ein Drucker ist ein Drucker, kein Gastgeber und auch kein Fachberater für interessierte Laien. Es ist meine Meinung, dass es heute betriebswirtschaftlich nicht mehr zu verantworten ist, wenn der Kunde an der Maschine steht. Um dies zu umgehen, ist das normierte Drucken erfunden worden. Warum wird denn ein teures durchgehendes Farbmanagement im Betreib implementiert, wenn der Kunde ganz am Schluss doch noch bestimmt, dass die Farben knallen sollen.

    Aus meiner Sicht ist der Königsweg, vorgängig den Kunden über Toleranzen. mögliche Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten ehrlich und offen aufzuklären und das Wort "abstimmen" gar nicht mehr in den Mund zu nehmen. Junge Agenturen und Geschäftsleute kennen diese altväterische Vorgehensweise auch gar nicht mehr.

    Auch wenns nur fünf Kunden im Jahr sind, welche an der Maschine stehen, sind dies für mich fünf Kunden zu viel. Warum einer erlauchten Schar Kunden eine Sonderleistung gewähren, welche die anderen Kunden indirekt mitzuzahlen haben?

    Meinen skeptischen Kunden schlage ich vor, mit einer kleineren Testauflage zu starten und eventuelle Änderungen bei einer folgenden Hauptauflage vorzunehmen. In dreissig Jahren Kundenberatung habe ich so gerade einmal einen Xylographen und einen Grafiker an die Maschine begleitet. Farbliche Änderungen an Hauptauflagen sind nie von den Kunden gewünscht worden.

    Ok. Der Kunde ist anscheinend nicht vor Ort. Das Material ist eine Charge. Also, wenn er so korrekt ist und etwas vom drucken versteht.

    Wird er euch einen gewissen Spielraum lassen, ansonsten muss er vor Ort die OK Bögen signieren.

    Dies ist ein altbekannter Ablauf, zwischen Kunde und Drucker. Dieser Ablauf zeigt das Vertrauen zueinander und sollte nicht durch AGB's

    vorgeschrieben werden.

    Nicht dein Ernst, nach Normierung und Standardisierung des Druckprozesses jetzt wieder den Kunden an die Maschine zu holen?

    Bei sinkenden Auflagezahlen und erodierenden Margen muss das überholte Abstimmen an der Maschine endgültig Vergangenheit sein. Man stelle sich vor, nur 4 "heikle" Kunden am Tag zum Abstimmen einzuladen. Mit Kundenempfang , Begleiten zur Maschine, Kaffeeschwatz, Verabschiedung sind pro Kunden 2 Stunden durch. Ergibt eine Vollzeitstelle, welche jemand zu bezahlen hat. Geschweige von den Stillstandkosten der Maschine und dem komplizierteren Planen, weil der Kunde ja nicht in der Spätschicht zum Abstimmen erscheinen will.

    Man kann auch mit übervollen Auftragsbüchern in die Pleite fahren. Beispiele sind alle paar Monate in der Presse zu finden.

    Anstelle der ganzen Abstimmerei an der Maschine muss heute das vorgängige klärende und Toleranzen aufzeigende Gespräch mit dem Kunden stattfinden. Das braucht aber umfassendes Fachwissen vom Sachbearbeiter und auch Eier. Es ist einfacher, übertriebene Erwartungen vom Kunden abzunicken und die Folgen davon in den Drucksaal zu delegieren.

    Moin Kollegen

    Glaube nicht das es gesund ist die Maschine mit voller Pressung zu quälen. 350 Gramm Offsetkarton und volle Pressung, find ich schon dann etwas heavy.Wir drucken selber viel Offsetpapiere und ich habe öfters wolkig. Ich schaue halt das ich eine Mitte finde und bis jetzt keine Reklamation. Grüße Franky 😁

    Abgesoffene Bilder, Glanzpunkte, Wolkigkeit, alles Druckmerkmale von Naturpapieren. Wer die Druckqualität eines gestrichenen Papiers beim Drucken von Naturpapieren vor Augen hat, wird auch mit Maschinenquälerei scheitern.

    Wolkigkeit muss nicht zwingend mit schlechter Papierqualität einhergehen und ist bei gewissen Papiersorten vom Hersteller sogar bewusst gewollt, wie mir dies ein Papierhändler erklärt hat.

    Dumm nur, wenn ein Grafiker in völliger Unkenntnis des Druckprozesses ein "wolkiges" Papier vorgibt, um anschliessend das wolkige Druckbild zu reklamieren.

    Schlimmer als ein "wolkiges" Papier im Offset zu bedrucken, ist ein solches im Digitaldruck durchzulassen. Grauenhaft, das Druckresultat, einfach nur grauenhaft.

    @Bosten Bresse

    Wow, einmal mehr staune ich über dein umfassendes Buchdruck-Fachwissen. Chapeau!

    David28

    Für TO/GTO habe ich dieses auch gehabt, für KORD wird es dieses auch geben... Und heute sind es Referenz- und Bedienungs-Manuale, einfach nicht mehr so schön gedruckt und gebunden wie früher. (Man beachte einmal die Fotos im OHT-Ersatzteilhandbuch. Vollretouche mit Airbrush! Verrückt! Wäre heute unbezahlbar.)

    Dass Heidelberg heute offenbar nicht mehr so viel Maschinenstolz hat, schliesse ich aus dem langweiligen Heft, welches sich "Heidelberger Nachrichten" nennt. Grinsende Köpfe, gebisszeigende Köpfe, sich gegenseitig gratulierende Köpfe, plagierende Köpfe und und und auf allen Seiten. Wo aber sind die Fotos der Maschinen? Heidelberg bringt es fertig, keine Maschine im Ganzen in seinen Heften abzubilden. Nun ja, wenn man sich geniert, "nur" ein Maschinenbauer zu sein und viel lieber anstelle von Maschinen "Lösungen" verkauft.

    In diesem Fall liegt es doch nicht am Waschmittel. Das ist doch auf den Bildern zu sehen.

    Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass das falsche Waschmittel in Verbindung mit zu langen Waschintervallen die Ursache des Problems ist.

    Aus meiner Sicht muss hier ein langsam trocknendes Waschmittel eingesetzt werden, welches auch mit Wasser gut emulgieren kann. Diese Waschmittel sind teurer als die schnell trocknenden und der Einkäufer hat darum eine natürliche Abwehr, ein solches Waschmittel einzusetzen. Der will seine Arbeit ja gut machen und der Geschäftsleitung Ende Jahr stolz die Zahlen präsentieren, wie wertvoll seine Arbeit für den Betrieb ist.

    Ich bin der Meinung, dieses Problem ist mit einem Gespräch zwischen Drucker und Einkauf relativ einfach und sogar dauerhaft zu lösen.

    ... Wenn du die Aufzüge änderst kannst du nur zuviel drunter legen, das würde die Zylinder auseinander drücken. ...

    Genau, das meine ich. Das geht auf die Lager (und eigentlich gehören Schmitzringe auch zur Zylinderlagerung) .

    Wie gesagt, das wäre für mich eine Erklärung für dieses Schadensbild. Aber ich bin kein Maschineningenieur.

    Wenn aber x-tausende Druckwerke dieser Bauart jahrelang laufen, ohne ein solch krasses Schadensbild zu verursachen, muss der Fehler auch bei der Bedienung gesucht werden.

    Du hast es bereits in der Diskussion um die schlecht putzende Gummituchwaschanlage erwähnt, dass durchaus auch der Drucker die Ursache eines Problems ist. Aber das wollen hier die wenigsten Fragesteller erfahren. Viel lieber liest man, dass die HD-Maschinen schlecht sind und HD-Techniker, -Mechaniker und -Instruktoren sowieso nichts verstehen und dazu noch viel zu teuer arbeiten.

    Für mich sieht das auch sehr mechanisch aus. Cyberfisch wenn das ein Zylinderlager verursacht würdest du mit der Maschine nicht mehr drucken. Fiete ich denke nicht das du soviel Druck einstellen kannst, das das dabei raus kommt

    ich bin wie Fiete der Meinung, dass dieses Schadensbild durchaus durch einen Bedienfehler verursacht wurde. (Man darf auch mal in einem Offsetdrucker-Forum sagen, dass nicht immer HD schuldig ist.)

    Wir wissen nicht, was gedruckt wurde und wie gedruckt wurde. Es ist bestimmt nicht zufällig, dass in allen Druckwerken im Spannkanal der Schaden auftritt. Das hat durchaus damit zu tun, dass im Rest der Zylinderabwicklung Platte gegen Gummituch die Schmitzringe entlasten und wo diese Entlastung fehlt, die Schmitzringe aufeinanderschlagen.

    Die Antwort auf meine Frage, was HD zum Schaden sagt, würde mich immer noch interessieren.

    Was sagt denn HD zur Ursache? Die werden wohl nicht nur die Schmitzringe ausgemessen und anschliessend mit den Schultern gezuckt haben.

    Für mich als mechanischem Laien sieht der Schaden nach "ausgeschlagenen" Zylinderlagern aus.

    Die Originaldichtung ist eingeschnitten. Darauf achten, dass du die Dichtung nicht im rechten Winkel einschneidest, sondern in einem möglichst spitzen Winkel (wegen der Dichtigkeit).

    Vom Lösen der Kolbenstange rate ich dringend ab. Die kriegst du beim Einbau mit "Druckerwissen" nicht mehr auf die Lagerzapfen gepresst.

    Tja, auf einer A3-Maschine kannst du auch keinen A2-Bogen durchlassen., ausser du faltest den Bogen.

    Aber es geht auf dem Tiegel tatsächlich, ein zu grosses Format durchzulassen. Wir haben vor vielen Jahren immer wieder mal Doppelkarten A5 quer gerillt. Anlage kein Problem, Auslage grosses.

    Für die Auslage haben wir damals ein Zusatzaggregat beigestellt, welches die Bogen im Stopp-and-Go-Modus gegriffen und ausserhalb der Maschine gestapelt hat. Funktionierte ganz vernünftig, nur das Einrichten des Zusatzaggregats war etwas mühsam: Bis endlich das Gemaule aufhörte, warum er schon wieder diesen Scheiss erledigen solle...

    Heute haben wir nervenschonendere Lösungen fürs Rillen.

    Lieber Brandeilig

    Das tut mir im Herzen weh, von deiner Kündigung zu erfahren. Wahrscheinlich, weil ich in deinem Alter bin und mir immer wieder vorstelle, auf einmal ohne Arbeit dazustehen.

    Im Gegensatz zu dir habe ich das Glück, mein eigener Herr und Meister zu sein und kann mir darum selber lieb sein, meinen Arbeitsplatz zu erhalten. Was mir jedoch sehr weh tut, dass ich einen Arbeitsplatz meinen Mitarbeitenden nicht garantieren kann bzw. konnte.

    Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, hätte ich dich gefragt, ob wir zusammen etwas "reissen" wollen. Einen tüchtigen Allrounder, wie ich dich einschätze, habe ich immer gesucht, aber nie gefunden.

    Mit deiner Einstellung zur Arbeit, denke ich zumindest, wirst du garantiert wieder Arbeit finden.

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Arbeitssuche

    Cyberfisch

    Bei einem korrekt ermittelten LAB Wert dürfte es bei keinem Sachverständigen Ermittlungsschwierigkeiten geben.

    Also, wenn sich Kunde und Druckerei beim Sachverständigen wiederfinden, ist bei der Kundenberatung bezüglich zu akzeptierenden Drucktoleranzen etwas gründlich danebengegangen.

    Auch wenn die Druckerei beim Sachverständigen recht bekomme, hat sie gleichwohl verloren, den Kunden nämlich, der mit LAB-Wert-Begründung nichts anzufangen weiss, wenn der Andruck nicht mit der gedruckten Auflage übereinstimmt.

    Vor dem Zerlegen würde ich folgendes probieren:

    Bei der Luftpumpe ist bei vielen GTOs nachträglich ein Drosselhahn in den Pneumatik-Zuführschlauch zur Fehlbogenkontrolle eingebaut worden. Bei zu viel Luft und hoher Geschwindigkeit kann es bei zu starker Blasluft vorkommen, dass die Fehlbogenkontrolle (Bassers Schnüffelkolben) auch bei korrektem Bogenlauf auslöst.

    Nachschauen, ob so ein (Plastik)drehhahn eingebaut ist und diesen ein bisschen mehr öffnen.