Boston Presse hatte ein Buch zu Rotaprint empfohlen - Ernst Jaster: Von Gutenberg bis Rotaprint. Berlin 1954 -, das ich inzwischen erhalten und durchgelesen habe. Es ist in überraschend hoher Qualität zweifarbig im Rotaprint-Verfahren gedruckt und tatsächlich sehr interessant. Allerdings vermeidet es sorgfältig jeden Hinweis auf eine Selbstanfertigung von Platten, die über das Beschreiben der Rotablätter mit Schreibmaschine oder Spezialtinte hinausgeht. Der Grund: Man soll anspruchsvollere Drucksachen der Repro-Abteilung von Rotaprint übergeben. Sie werden dort "mit Spezial-Kameras aufgenommen, wodurch ein Negativ-Film entsteht, der dann auf ein lichtempfindlich gemachtes Rotablatt kopiert wird." Man erwähnt auch ein Umdruckverfahren, durch das ein bestehender "Briefkopf von der Rotaprint-Umdruck-Abteilung gleich auf das Rotablatt gebracht" wird, dessen unterer Teil dann normal in der Schreibmaschine vom Kunden beschriftet wird. Okay, wir sind im Jahr 1954. Möglicherweise gibt es noch nicht die Filme für das Reflex-Verfahren. Aber offenbar genügte ein Negativ, kein Dia, für die Beschichtung des Rotablatts. Und wie könnte das Umdruckverfahren ausgesehen haben?