Beiträge von Hamburger

    Ich denke dass sich die Vorbehalte zum Einsatz UV-bedruckter Produkte mit dem Abschluß des Forschungsvorhaben des SID und der TU Darmstadt zum Grafischen UV-Druck erledigt haben. Vor ein paar Wochen wurde der Schlussbericht veröffentlicht: https://www18.vdp-online.de/fi…usammenfassung_Online.pdf

    Immer noch gibt es problematische Bereiche, zum Beispiel die Anreicherung des Altpapiers mit Photoinitiatoren, aber auch da der Anteil der verkauften Bogenoffsetmaschinen mit UV-Ausstattung laut den Herstellern sinken soll, werden keine generellen Probleme erwartet.

    Wir haben vor 3 Jahren die hochpigmentierten Farben getestet, unsere Wahl fiel damals auf die NovaArt-Serie von Flint. Weil wir es wissen wollten haben wir zusätzlich noch mit dem 6c-Druck ála Hexachrome gearbeitet, wir haben dabei die hochpigmentierten Farben mit einem Blauviolett und einem Orange erweitert. Dabei ist eine wirklich ansehnliche und farbkräftige Broschüre entstanden, vor allen Dingen waren wir in der Lage die Druckergebnisse mit den Farbproofs sicher vorherzusagen.


    Allein, Kunden hat das alles überhaupt nicht interessiert. Und das zurecht! Während der Aufwand bei „Hochpigmentiert“ noch überschaubar ist, steigt er bei „6c“ ins unermessliche. Kunden möchten aber nicht einmal den Aufwand betreiben auf die v3 umzusteigen. Und sich dann erst recht nicht für ein Projekt in einem neuen Farbraum bewegen, viel zu aufwändig!


    Zudem mussten wir uns eingestehen, dass der normale 4c-Farbraum schon sehr groß ist, und obwohl wir ein Umfang-Plus von 18% bei Hochpigmentiert und sogar 38% bei 6c „ermittelt“ haben, hatten wir große Mühe genug passende Bilder zu finden an denen wir das Plus grafisch darstellen konnten.


    Viel Aufwand also, für wenig Effekt, das kauft keiner. Wir sind über die Arbeit im Umgang mit Profilen sehr sicher geworden und nutzen die entstandene Unterlage heute nur noch um Kunden die Sicherheit zu geben, dass er mit einem gut umgesetzten 4c Bild meist alles Gewünschte erreichen kann.

    Das ist es wirklich,

    Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erzähle ich von den Bilder- und Kunstdruckpapieren, den Unterschieden von Ikonofix, ikonorex und dem ikonolux,

    heute allen egal - zack, Dispersionslack drauf und eh alles gleich...

    Verschiedenen Kurven gibt es bei uns nur für die beiden coated und uncoated Profile, im besten Fall nach der Fogra 51 und der wirklich guten 52.

    An der Maschine gibts nicht mehr so viel zu drehen und passend zu machen, deshalb hat, wenn es gut läuft, der Vertrieb den Kunden mit Farbproofs behutsam auf das Ergebniss vorbereitet.

    Die coated Papiere kommen eigentlich ganz gut hin, hier und da noch der Papierfärbung hinterlaufen, bei den ungestrichenen ist es immer spannend. Die vielen verschiedenen Oberflächen können natürlich nicht mit der einen Norm abgedeckt werden - da kann der Drucker zeigen was er kann...

    UV-Farbe trocknet nicht sondern sie härtet. Der Klebestreifen-Abzieh-Test hat natürlich höchstens Hausfrauen-Niveau und das UV-Drucker keine Möglichkeit haben, die Trocknung der Farbe verbindlich zu überprüfen ist ein großes Problem.

    Von dem viele leider nicht noch einmal gehört haben...

    Beachtlich, von allen Seiten bricht es über den UV-Druck Kollegen zusammen, mangelnde Recyclingfähigkeit, die Plastikdiskussion, nicht ausreichende Durchtrocknung auf ungestrichenen Material, Unfähigkeit die Härtung der Farbe zu messen, die Eupia meldet Versorgungsengpässe bei Farblieferung an.

    Und in der letzten Woche wurden alle UV-Drucker von Ihren Farblieferanten über reprotoxische Inhaltsstofe informiert die ab dem Herbst verboten sind.

    Nach Ersatz wird gesucht, hoffentlich wird einer gefunden und rechtzeitig freigegeben. Bis dahin dürfen Schwangere mit UV-Produkten nicht in Berührung kommen!

    Und noch immer hält man das für eine sinnvolle Investition....

    Wo bleiben diese Informationen hängen?

    Vielleicht wenigstens mal die aktuelle Verbandspublikation bestellen: https://www.bvdm-online.de/pre…energie-und-led-uv-druck/

    Müsste man nicht eigentlich auch den möglichen Rückbau der Maschine zu herkömmlichen Farben mit in den Stundensatz einrechnen?

    Falls wegen der bisher ungelösten Probleme (Recyclingprobleme, fehlende Aushärtungskontrolle und mangelnde Härtung bei Naturpapier) kundenseitig die Akzeptanz sinkt.

    Und UV-Druck auf Akzidenz unerwünscht wird.

    Oder der Gesetzgeber plötzlich durchgreift wie bei dem Mineralölthema vor einigen Jahren.

    Lässt sich das eigentlich mit endlichem Aufwand machen?