Hallo,
ich habe zwar ein Angebot bekommen, aber das war dann doch zu hoch und entsprach dem geplanten VK-Preis von etwa 100.- per Stück.
Gewichtsprobleme wären egal gewesen. Dieses Buch wird nicht zum Lesen benutzt wie ein Roman, sondern als Nachschlagewerk auf dem Tisch. Die Ausgabe von 1975 war ja auch derart gestaltet, als Monumentalwerk. Damals wurde es wohl auf 90-g-Werkdruckpapier gedruckt, rein gefühlsmäßig. Klar, Offsetdruck. Obwohl damals wahrscheinlich auch keine hohe Auflage gemacht wurde (ich schätze maximal 500-1000 Stück), das Buch kostet heute noch als Nachdruck aus den 1970ern ein paar hundert Euro und wird praktisch nie angeboten. Das Original von etwa 1750 kostet natürlich ein paar tausend Euro je Exemplar.
Ich weiß jetzt nicht wo die besonderen Herausforderungen bei der Herstellung "von Hand" liegen sollten. Man druckt 16seitige gefalzte Lagen, sortiert diese auf einen Stapel, gibt den Block in eine selbstangefertigte Lumbeck-Vorrichtung (aus Multiplexplatten und ein paar Leimzwingen) + Gaze auf den Rücken. Dann hätte man schon mal den verleimten Buchblock. Der Umschlag sollte keine besonderen Herausforderungen bieten und wird wie üblich angefertigt und alles wird nachher in einer Spindelplresse gepresst. Es ist halt viel Handarbeit dabei, das ist klar.
Auf diese Weise habe ich vor einigen Jahren hunderte Bücher in der Woche angefertigt, allerdings Taschenbücher, bis 500 Seiten. Der Druck war digital, das Anfertigen der Bücher geschah vollständig von Hand. Buchblock (keine Lagen sondern Blätterstapel) wurde gelumbeckt. Mit einer Fußnutmaschine habe ich die bedruckten Umschläge gerillt und mit Buchbinderleim (Knochenleim) halbwarm auf den fertigen Buchblock geklebt und alles dreiseitig beschnitten. Ich war bei den Seitenzahlen nur durch die Stapelhöhe in meiner Schneidemaschine begrenzt... Diese Bücher hielten besser als manche industriell angefertigte Ware. Sie tun es heute noch, während die 20 Jahre alten Heißleim-Taschenbücher heute fast alle am Rücken brechen wenn man sie stärker knickt.
Kurzum: ich werde das Projekt in drei Teile aufteilen und bezahle dann im Druck für das Buch als Hardcover in A4-Größe ca. 35-40.- zusammen. Ich denke mit diesem Mittelweg lässt sich leben. Diese Werke sind heute schwer verkäuflich, insgesamt sind neue Bücher für 99,99 EUR eh schwer verkäuflich, und ich bin froh wenn ich überhaupt 10 Stück davon im Jahr absetzen kann.