Beiträge von Buchfreund

    Naja, immerhin haben die „ignoraten Online-Druckereien“ zur Demokratisierung des Druckens von Büchern beigetragen. Kein Autor ist heute noch auf die Gnade eines Buchverlages angewiesen, um sein Manuskript als Buch zu veröffentlichen. Da scheint es mir mehr als Nebensache zu sein, dass das Buch eventuell unschön wellt, wenn schon kein vier- oder fünfstelliger Betrag für die Produktion einer kleinen Auflage getätigt werden muss.


    Man war auch vor Zeiten der Online-Printer nicht unbedingt auf 'klassische' Buchverlage angewiesen. Gerade in den 1970er-1980er Jahren gab es hundertmal mehr indipendent-publisher ("1-Mann-Verlage") als heute. Da hat man sich halt eine RTA oder sowas in den Keller gestellt. Lol, die Online-Printer als Wohltäter der Menschheit und Verantwortlich für die Demokratisierung des Wissens. Das klingt ja geradezu danach als ob du an so einer Bude dranhängst. Und ernsthaft, es wird dort natürlich 95% Wegwerfware hergestellt und kein Wissen für die Menschheit gedruckt. Und nach Wegwerfware sehen halt auch die meisten Taschenbücher aus. Zweimal gelesen und das Zeug sieht aus wie 30 Jahre benutzt.

    Das Problem ist, dass die heutigen Druckbuden jede Woche eine neue Aushilfskraft hinstellen die weder Kaschiermaschinen bedienen kann noch solche Sachen wie Papierlaufrichtungen beachtet werden. Was vor 5-8 Jahren noch ganz selbstverständlich war wird heute nicht mehr beachtet und man bekommt hauptsächlich minderwertige Ware zugeschickt. Die meisten können nur noch auf's Knöpfchen drücken an irgendeinem Bildschirm. Ich bin komplett raus seit diesem Jahr in Sachen "Druckaufträge an andere", ich habe wieder eine eigene Druckerei und Buchbinderei eingerichtet.

    Als jemand der jährlich etwa 50000 Bücher in Auftrag gibt darf ich mir wohl eine gewisse Expertise zugestehen was die fallende Qualität auf breiter Front angeht. Und ich habe schon etliche Druckereien ausprobiert, alles Fehlschläge. Am Anfang wird man noch mit guter Ware versorgt, dann fällt der Elan spürbar ab und es geht los mit den Reklamationen. Das Spiel ist jedes Mal das gleiche, das ist fast schon ein Muster. Am Anfang strengt man sich an bis der Kunde an der Angel hängt, danach ist es nicht mehr so wichtig was man rausschickt.

    Hallo in die Runde.

    Früher wurden Buchumschläge - sagen wir mal bis in die 1980er Jahre - cellophaniert. Also nicht nur "laminiert mit einer Kunstofffolie", sondern "mit Cellophanfolie überzogen". (Cellophan im Sinne von Cellulose-Material, Handelsnahme Cellophan).

    Leider finde ich keine Bezugsquelle für Cellophanfolie oder eine entsprechende Maschine dafür. Scheint wohl ausgestorben zu sein? 🤷‍♂️

    Nachteil ist bekannt, nach 20 oder 30 Jahren löst sich die Folie gerne vom Einband. Spielt hier aber untergeordnete Rolle.

    Vorteil wäre: "ökologischer" gegenüber einer Plastikfolie und außerdem die Durchlässigkeit für Wasserdampf. Ich habe mit den heutigen Kunststoff-Laminierfolien leider das Problem, dass die Bücher nach einiger Zeit unschön werden. Durch die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit an der unlaminierten Seite kommt es zu Spannungen und die Einbände tendieren dazu sich nach oben einzurollen/aufzustellen. Wenn man frisch digital bedruckte Einbandbogen einlaminiert ist es besonders schlimm nach einiger Zeit. (Es gibt mittlerweile grausig hergestellte Bücher auf dem Markt und ignorante Online-Druckerein die das nicht anficht und die gar nicht wissen von was man redet, weil es ein heutiger 25jähriger nicht mehr anders kennt.)

    Die älteren, wirklich "cellophanierten" Bücher sehen immer noch sehr gut aus und liegen immer plan. (Ja, ich weiß, die wurden auch nicht digital gedruckt.)


    Leider wird heute von Unkundigen im Druck- und Buchbindefach "cellophanieren" mit "laminieren" synonym verwendet, was die Suche etwas erschwert. Gerade einige Online-Druckereien werben mit "Cellophanierung", man bekommt aber nur den üblichen Mist mit der Plastikfolie der dann zusehends unansehnlich wird nach einiger Lagerzeit.


    Möglicherweise ist hier noch "altes Wissen" vorhanden und jemand hat eine Idee diesbezüglich. Ich befürchte aber, dass die entsprechenden Maschinen wahrscheinlich so groß wie ein Auto sind, stimmt's? ^^

    Hallo,

    ich habe zwar ein Angebot bekommen, aber das war dann doch zu hoch und entsprach dem geplanten VK-Preis von etwa 100.- per Stück.

    Gewichtsprobleme wären egal gewesen. Dieses Buch wird nicht zum Lesen benutzt wie ein Roman, sondern als Nachschlagewerk auf dem Tisch. Die Ausgabe von 1975 war ja auch derart gestaltet, als Monumentalwerk. Damals wurde es wohl auf 90-g-Werkdruckpapier gedruckt, rein gefühlsmäßig. Klar, Offsetdruck. Obwohl damals wahrscheinlich auch keine hohe Auflage gemacht wurde (ich schätze maximal 500-1000 Stück), das Buch kostet heute noch als Nachdruck aus den 1970ern ein paar hundert Euro und wird praktisch nie angeboten. Das Original von etwa 1750 kostet natürlich ein paar tausend Euro je Exemplar.

    Ich weiß jetzt nicht wo die besonderen Herausforderungen bei der Herstellung "von Hand" liegen sollten. Man druckt 16seitige gefalzte Lagen, sortiert diese auf einen Stapel, gibt den Block in eine selbstangefertigte Lumbeck-Vorrichtung (aus Multiplexplatten und ein paar Leimzwingen) + Gaze auf den Rücken. Dann hätte man schon mal den verleimten Buchblock. Der Umschlag sollte keine besonderen Herausforderungen bieten und wird wie üblich angefertigt und alles wird nachher in einer Spindelplresse gepresst. Es ist halt viel Handarbeit dabei, das ist klar.

    Auf diese Weise habe ich vor einigen Jahren hunderte Bücher in der Woche angefertigt, allerdings Taschenbücher, bis 500 Seiten. Der Druck war digital, das Anfertigen der Bücher geschah vollständig von Hand. Buchblock (keine Lagen sondern Blätterstapel) wurde gelumbeckt. Mit einer Fußnutmaschine habe ich die bedruckten Umschläge gerillt und mit Buchbinderleim (Knochenleim) halbwarm auf den fertigen Buchblock geklebt und alles dreiseitig beschnitten. Ich war bei den Seitenzahlen nur durch die Stapelhöhe in meiner Schneidemaschine begrenzt... Diese Bücher hielten besser als manche industriell angefertigte Ware. Sie tun es heute noch, während die 20 Jahre alten Heißleim-Taschenbücher heute fast alle am Rücken brechen wenn man sie stärker knickt.

    Kurzum: ich werde das Projekt in drei Teile aufteilen und bezahle dann im Druck für das Buch als Hardcover in A4-Größe ca. 35-40.- zusammen. Ich denke mit diesem Mittelweg lässt sich leben. Diese Werke sind heute schwer verkäuflich, insgesamt sind neue Bücher für 99,99 EUR eh schwer verkäuflich, und ich bin froh wenn ich überhaupt 10 Stück davon im Jahr absetzen kann.

    Hallo allerseits!

    Ja, es gibt auch neben der Bibel noch andere umfangreiche Bücher... ich möchte gerne ein Hardcover-Buch mit 1624 Seiten drucken und binden lassen!

    Bei den meisten Online-Druckern ist bei 600 Seiten Schluss, es gibt noch eine die ich fand die mit "bis 1000 Seiten" warb.

    Kennt jemand so einen Anbieter? Jetzt per Hand bei 50 verschiedenen Buchbindereien anzuklopfen erschien mir irgendwie Zeitverschwendung.

    Klar, ich könnte das einfach in drei Teile aufteilen und dann bei den üblichen Verdächtigen in der Branche drucken lassen. Schöner wär's aber an einem Stück.

    Druckauflage soll auch klein sein, erst mal 25-50 Stück oder so. Also kein Offset-Dünndruck bei der Korandruckerei ;)

    Vielen Dank und mfG!

    PS: In dem Buch steht zwar ein Hersteller, aber von 1975, somit nicht mehr bestehend.

    Hallo Freunde der Weiterverarbeitung,

    für meine kleine "One-Man-Show" im Bereich der Buchbinderei suche ich einen Klebebinder für die Anfertigung von Taschenbüchern.

    Was ist eurer Meinung nach die bessere Wahl?

    - Horizon Bq-240
    - CP Bourg BB3000

    Beides natürlich Gebrauchtmaschinen, Bj. 1992/93, beide etwa gleich teuer. Bücher werden nur im A5 & A4-Format angefertigt, maximale Blockstärke 25 mm.

    Was wäre eure Wahl? - Kennt jemand beide Maschinen? Da ich keine der Maschinen vorher ansehen kann (müsste jeweils 600 km fahren), bin ich für jede Erfahrung aus der erster Hand dankbar... vielleicht kann ich mich dann besser entscheiden.

    Oder hat vielleicht von euch jemand einen kleinen Einzangen-Klebebinder zu verkaufen? - Man muss ja nicht immer die Maschinenhändler reich machen... :D Angebote bitte per PN!


    Grüße,
    der Buchfreund