Beiträge von Boston Presse

    Hallo Maleana,

    wie Monstermonster schon gesagt hat, die wichtigste Frage ist, was und in welchem Format soll gedruckt werden.
    Für Druckgrafik z.B. Linolschnitt oder auch Plakate ist eine Andruckpresse bestens geeignet,soll die Maschine jedoch für
    den Letterpress Prägedruck eingesetzt werden,gibt es bessere Alternativen. Ist deinem Wunsch nach einer
    Andruckpresse (welche auch immer) eine Beratung vorausgegangen?

    Es geht schon,aber es gibt ein Problem mit der Aufzugstärke von 1,5mm. Also ohne Aufzug drucken oder nur einen dünnen Bogen als Straffen vverwenden. Ansaugen mit den großen grauen Saugern, für A4 reichen 3 oder 4 Sauger.Druck ganz zurück stellen und Probedruck machen.In den meisten Fällen prägt der Druck zu stark ein,aber ein Versuch würde ich wagen. Auf einem alten Handtiegel alles kein Problem,da habe ich schon Sperrholz bedruckt.

    Solche Dinge sind typisch,der Auftraggeber hat zu wenig Wissen um solch einen Auftrag an die "richtige" Druckerei zu vergeben und beklagt dann Mängel. Wer für solche "extreme" Aufträge den billigsten Preis über das Netz sucht, ist schlecht beraten. Als Drucker an der Maschine wissen wir,wie solche Aufträge zu fertigen sind-aber wann werden wir gefragt? Was falsch gelaufen ist und wie es besser geht wissen wir aber nicht warum.Dazu gab es keine Information.Warscheinlich hat der Grafiker den Auftrag an eine Internet-Druckerei vergeben.Da muß im voraus bezahlt werden und Geld zurück gibt es auch nicht.Der Auftragseingang prüft nur die Verwenbarkeit der Daten,nicht auf kreative Fehlleistung die nur durch erhöhtem Arbeitsaufwand zu realisieren ist. Preis und Leistung stehen immer im Zusammenhang!

    Die beiden Probleme haben einen Zusammenhang. Unter der mittleren Mutter sollte eine starke Schraubenfeder sitzen,zu sehen ist jedoch ein Abstandsring.So ist eine Einstellung schlecht möglich.Auf jeden Fall muß die Mutter zum Einstellen gelöst werden. Vorsicht: der Stehbolzen verbindet den Tiegel mit der Maschine! Mit den vier äußeren Schraben wird der Tiegel paralell zm Fundament gestellt und an die verwendete Schrifthöhe angepaßt.Auf welche Schrifthöhe ist der Bosten Tiegel eingestellt? Wenn die Maschine mit einem justierbaren Kniehebel ausgerüstet ist muß evtl.auch das Gelenk eingestellt werden.Hier hat wohl der Vorbesitzer einige Versuche unternommen.Um genaueres zu sagen benötige ich auch Fotos von der gesamten Maschine.
    Achtung! Abstand zum Fundament nie ohne Auzug (ca.1-1,5mm) messen!

    Danke für die Bilder.Es handelt sich wohl um eine Maschiene die nicht mit der Deutschen genormten Schrifthöhe 23,56mm arbeitet.Wenn die seitlichen Laufschienen nicht in der Höhe verstellbar sind, kann durch verändern des Walzendurchmessers eine Anpassung erfolgen.Die genannten 2mm sind kein Problem.Darüber hinaus sollte der richtige Abstand durch aufkleben von geeignetem Material auf die Laufschinen angepasst werden. Auf welche Schrifthöhe ist die Maschine denn jetzt eingestellt?
    Es ist richtig,der Tiegel hat keinen Farbkasten,aber ein Farbwerk:Bestehend aus den Auftragswalzen und den Farbteller.

    Richtig,ein festes Maß für den Walzendurchmesser gibt es nicht.In vielen Fällen bestimmen die Führungsräder den Durchmesser. Um welche Maschine handelt es sich? Typenbezeichnung oder Foto sind da hilfreich,ist die Maschine schon mit verstellbaren Laufschienen ausgerüstet?

    Hallo Jocero,

    diese geschilderten Erfahrungen habe ich auch schon gemacht und kann ich bestätigen.In vielen Fällen ist ein verbogener oder beschädigter Greifer die Ursache,gerade wenn jeder 2.Bogen betroffen ist.Angeblich scheint das jedoch nicht der Fall zu sein.Das Greifersystem ist ein empfindlicher Punkt beim OHT.
    Deine weiter unten geschilderte Meinung über den "Passer" kann ich jedoch nicht teilen. Der Übergabezeitpunkt an den Greifer und der Greiferschluß sind zwei ganz unterschiedliche Funktionen und beeinflussen sich gegenseitig, auch die Saugerkippung spielt eine wichtige Rolle. Wenn registerhaltig gedruckt wird,also mit Marken,gleicht die Registeanlage geringe Differenzen beim Greiferschluß aus.Wird jedoch ohne Marken gedruckt (warum?) und ein Greifer schließt anders (egal wodurch) muß es zu Differenzen kommen. Das war hier die Frage. Verbogene Greifer gibt es öfter und sind die häufigste Ursache; aber es kann auch Verschleiß an der Kugelpfanne oder dem nur 6mm starken Scharnierbolzen sein. Beides sind Verschleißteile,daher gehe ich nicht davon aus, daß die Einstellungen verändert worden sind. Ich habe schon Bolzen gesehen,die durch Abnutzung nur noch 3mm stark waren. Da entsprechende Ersatzteile nicht immer sofort zur Hand sind,kann nach erfolgter Justage erst eimal weiter gearbeitet werden.

    Ja, das sind die richtigen Schrauben.Nr. zwei ist die Kontermutter vom Verbindungsstück,durch heraus bzw. hineindrehen des Gewindes verändert sich der Öffnungswinkel und damit der Greiferrand.Welchen Greifer justieren ist eine gute Frage,die ich so nicht beantworten kann.Hier ein Richtwert: Greifer Öffnung ca.17mm, Papier im geschlossenem Greifer (nach der Übergabe durch die Saugerstange) ca. 5mm.
    Viel Erfolg.

    Hallo Hansjörg,

    ohne Marken ist ein registerhaltiger Druck nicht möglich.Differenzen entstehen einmal durch die seitlichen Papieranschläge,die mit etwas Luft zum Papier stehen sollen damit der Bogen nicht klemmt.Eine Verschiebung der Greiferkante tritt ein wenn der Drucksteller erst nach den Greiferschluß betätigt wird,betrifft jedoch nur den einen Bogen. Wenn jedoch die Greifer das Papier unterschiedlich greifen,also jeder 2. Bogen eine Differenz zeigt, liegt ein Fehler vor.Dazu einen Greifer mit einem Klebepunkt kennzeichnen um den defekten Greifer zu ermitteln.Ist der entsprechende Greifer ermittelt,kann die Fehlersuche bei diesem Greifer erfolgen.Sichtprüfung: Ist etwas verbogen, öffnet und schließt der Greifer richtig, usw. Eine Ursache kann auch ein veränderter Öffnungswinkel des betroffenen Greifers sein.Dazu die justierbare Verbindung zwischen Greiferschaltwerk und Greifer überprüfen.

    Guten Morgen,

    an der Maschine habe ich Interesse. Da ich kein entsprechendes Transportmittel habe ,müßte ich die Maschine von einer Spedition abholen lassen.
    Dazu muß der Tiegel auf der Palette befestigt werden und abholfertig bereitstehen. Für diesen Service gebe ich 100 Euro in die Kaffeekasse.

    Boston Presse

    Leider komme ich erst jetzt dazu,auf das Thema Fachsprache zu antworten.Da seit einiger Zeit mein Schwerpunkt auf historischen Tiegel-Pressen liegt,habe ich mich auch mit der zugehöhrigen Fachsprache befaßt. Kurt Dröge hat da alles in dem Buch"Fachsprache des Buchdruckes im 19.Jahrhundert" zusammengetragen.Es betrifft jedoch Fachbegriffe in Deutscher Sprache.Ein entsprechendes Werk in englisch oder einer anderen Sprache kenn ich auch nicht.
    Die vielzahl der "Geistereffekte" im heutigen Offsetdruck überraschen mich etwas,der Buchdruck kennt soetwas auch,nur wurden diese Erscheinungen sehr oft durch schlecht justierte/abgenutze Farbwalzen verursacht,betrafen also nur das Druckbild.

    Hallo stolki,
    das normale Tesaband verwende ich,es ist schön dünn und einfach zu verwenden da es selbstklebend ist und auch eine gewisse Härte hat. Also nichts spezielles.
    Mit der Aluwelle kann man die Stahllwelle,auf der die einzelnen Zahlenscheiben sitzen,aus dem Werk herausdrücken.So lassen sich einzelne beschädigte Ziffernräder auswechsen oder auch der kompette Zahlensatz.Das ist auch zum Reinigen von Vorteil,wenn eimal Farbe oder Schmutz (Papierstaub mit Öl ,etc.) zwischen die einzelnen Scheiben geraten ist.

    Boston Presse

    Die speziellen Numerierwerke für SD-Sätze benutze ich schon seit 40 Jahren,ist also nichts Neues.Zu den Preisen kann ich nichts sagen,die Werke sind aber bestimmt teurer als die Normalen mit den Grauguß Zahlen.Zurichten der schlecht ausdruckenden Ziffern auf dem Straffen mache ich auch,allerdings benutze ich gerne den selbstklebenden Tesafilm den ich dann mit dem Messer entsprechend zuschneide.Die kleinen Blechstücke sind kein Muß,sind aber bei höheren Auflagen von Vorteil,da sich der Plunger nicht so stark in den Aufzug einarbeitet.
    Die Anmerkung über das Durchschreibeverhalten von SD-Sätzen kann ich voll bestätigen.

    Boston Presse

    Zu den Werken: Oberflächlich betrachtet sehen beide Sorten gleich aus.Der Plunger kann ein No,Nr oder einen Stern haben. Die "normalen" Werke besitzen Zahlenräder aus Grauguß,Werke für die Durchschlagsnumerierung von SD-Sätzen sind mit härteren Stahlrädern ausgerüstet und auch die Zahlen haben eine geringere Stichstärke.Dadurch benötigen diese Werke auch weniger Druck. Mit diesen Werken lassen sich sogar 5-fach Sätze numerieren.
    Wenn der Plunger trotz Stahlplättchen nicht ausdruckt handelt es sich wohl um ein altes durch zuviel Druck abgenudeltes Werk.Ein weiteres Plättchen könnte Abhilfe schaffen,doch Vorsicht:Zuviel Druck kann den Schaltmechanismus des Nunerierwerkes zerstöhren.Bei einigen Werken kann das Plungerzeichen ausgetauscht werden,gibt es evtl. ein anderes Werk um das Zeichen zu wechseln?

    Nein,die beiden Druckverfahren verwechsele ich nicht.Trockenoffset,meines Wissens auch Dry-Offset genannt, ist ein echtes Flachdruckverfahren.Mit einer speziellen Platte und der entsprechenden Farbe kann jede Offsetmaschine "wasserlos" drucken,es bleibt aber immer Offsetdruck.Letterset ist jedoch ein Buchdruckverfahren,auch wenn über ein Gummituch umgedruckt wird. Mit entsrechendem Plattenzylinder kann auch eine Offsetmaschine auf Letterset umgerüstet werden und dann von einer Hochdruck-Form(z.B. Nyloprint) drucken.Dann wird aus einer Offset- eine Buchdruckmaschine.Sondermaschinen Hersteller nutzen gerne dieses Druckverfahren und nennen es aber fälschlicherweise Offsetdruck.