Beiträge von Robert Kleist

    "Es handelt sich nicht um eine Insolvenz, sondern um eine "geordnete" Liquidation."

    So kann man das natürlich auch sehen - oder wie unser Wirtschaftsminister sagte:

    "Dann sind die nicht insolvent automatisch, aber sie hören vielleicht auf zu verkaufen"

    Ich denke, ein Minus im operativen Geschäft von April 2020 bis März 2021 von rund 1,4 Millionen und von April 2021 bis März 2022 von rund 3,4 Millionen - bei einer Softwarebude - spricht eine deutliche Sprache. Die Zahlen von April 2022 bis März 2023 werden noch schlimmer sein, sonst hätte Heidelberg nicht die Reißleine gezogen.

    Zaikio wird liquidiert
    Das deutsche Softwareunternehmen Zaikio, das angetreten ist, einen nahtlosen Datenaustausch zwischen den unterschiedlichsten Playern in der Druckindustrie zu…
    www.print.de

    Hat das jemand von Euch?!

    Ich habe mir damals die Präsentation beim DD angesehen. Mißtrauisch werde ich immer, wenn junge, dynamische Menschen, ohne Ahnung aus der Druckbranche, mit Worthülsen um sich werfen und glauben, besser zu sein als alle anderen...

    Der Vergleich zu einer Unternehmensberatung drängt sich hier bei mir auf...

    Wer etwas in der Szene vernetzt ist, weiß natürlich was die "großen" Hersteller an Inovationen bringen. Deswegen muss man aus meiner Sicht nicht zur drupa.

    Ich fahre aus zwei Gründen hin.

    a) Sehen und gesehen werden - Kontaktpflege und Netzwerk. Es gibt keine Veranstaltung ähnlicher Art, wo alle Protagonisten vor Ort sind.

    b) Die Hersteller, welche nicht zu den "großen" gehören. Da gibt es selten eine OH oder ähnliches. Auf der drupa habe ich alles schön zusammen.

    @ Dexter:

    "Die Jungs haben sich doch von 1939 bis 1943 wirklich ganz gut geschlagen😉😆" - warum nur bis 1943?!

    Scherz beiseite - zum Thema.

    Bei uns ist es ähnlich. "Normale" Bewerbungen kommen seit Jahren nicht mehr. Dazu werden die Maschinen immer hochgezüchteter und teurer. Aus meiner Sicht es es ein Trugschluss der Hersteller, zu glauben mit dieser Strategie Drucker ersetzen zu können. Das klappt vielleicht beim Onlinedrucker. Aber nie im hochqualiativen Akzidenzbereich oder im Verpackungssegment.

    Aber was tun?

    In Schulen gehen, Praktika anbieten, Berufsmessen, usw. bringt wenig, aber immerhin etwas. Ohne diese Aktivtäten hätten wir gar keinen Nachwuchs. Die besten "Ergebnisse" brachte das gezielte Ansprechen der eigenen Mitarbeiter bezüglich ihrer Kinder. Bedingung ist natürlich, das die Mitarbeiter sich wohlfühlen - sonst geht die Aktion nach hinten los.

    Grüße, Robert

    Manufaktur

    Gute Antwort!

    Bei der Fadenheftmaschine kann ich leider nicht helfen. Wir haben "nur" zwei Aster in der Produktion.

    Zum Meister:

    "Suchte ich eine Einrichtung die das Lokal und mit relativ wenig online Unterricht macht und ob der HWK Meister "besser" zu meinen jetzigen Job passt.

    Da steht noch die Anfrage an Münster aus. Wenn das nichts wird dann wird die Auswahl dünn..."

    Wenn man sich den entsprechenden Tread durchliest sieht man, dass für das Forum nicht klar ist, ob es überhaupt um den Buchbindermeister oder Druckermeister geht. Das siehst Du anhand der "Empfehlungen" - da ist alles dabei. Vom Industriemeister Print bis zum Handwerksmeister Druck.

    Du bist ja hier in einem Druckerforum...

    Anhand Deiner Zeilen und dem Verweis auf Münster entnehme ich, dass es Dir um den Buchbindermeister geht.

    Da ich bei mir in der Mustermacherei eine Handwerksbuchbindermeisterin und in der Produktion zwei Industriemeister Buchbinderei beschäftigt habe, kenne ich mich damit zwangsläufig etwas aus.

    Aufgrund der immer weiter zurückgehenden Betriebs - und Schülerzahlen werden auch die Weiterbildungsmöglichkeiten weniger. Früher waren mal im Mai/Juni des Deutschen Druckers gefühlt in jedem Heft eine Vorstellungsbroschüre der Drucktechniker der verschiedenen Schulen. Und heute?!

    Bei den Buchbindermeistern sah/sieht es noch schwieriger aus. Im Industriebereich haben früher Essen, Gütersloh und München ausgebildet. Übrig ist allein München geblieben. Da konnte ich in den letzten Jahren meistens einen Kandidaten abgreifen.

    Bei den Handwerksmeistern gibt es wohl Stuttgart, Münster, Berlin und München. Ich habe mir mal das Meisterprüfungsprojekt meiner Buchbindermeisterin angeschaut. Wahnsinn - Pergament, Goldschnitt usw. Ob man das alles in einem Teilzeitkurs, ohne die vorangegangene Ausbildung (Du schriebst, dass Du Medientechnologe bist) erlernen kann?!

    Bleibt eigentlich passend für Dich München. Ist eine Vollzeitausbildung von September bis Juli. Alles was ich bisher mitbekommen habe, fachspezifisch Druckweiterverarbeitung und sehr solide. Aber eben nicht bei Dir um die Ecke.

    Ein ungefragter Tip zum Schluss. Ich bin "damals" für meine Technikerausbildung nach Stuttgart gezogen, da "meine" Schule vor Ort keinen guten Ruf hatte und Stuttgart damals als Maß der Dinge galt. Ich habe diesen Entschluss nie bereut. Ohne diese fundierte Weiterbildung würde ich heute nicht stehen, wo ich bin.

    Grüße, Robert.

    Manufaktur

    Sei froh, dass Du überhaupt noch einen Techniker findest, der sich "offiziell" einer solch alten Maschine annimmt. Stichworte sind Gewährleistung, Garantie.

    Falls Dir die Anfahrt zu teuer ist hier ein weiterer Tip. Es gibt einige Gebauchtmaschinenhändler, welche u.a. diese Maschine vertreiben. Diese Händler haben meistens ein oder zwei Techniker zur Aufstellung und Inbetriebnahme an der Hand. Hier lohnt sich eine Anfrage. Die kosten natürlich auch Geld, sind aber vielleicht näher an Dir dran.

    Noch in eigener Sache. Du hast in einem anderen Tread viele Fragen zur Meisterschule gestellt. Das Forum hat geantwortet und sich Gedanken gemacht. Die entsprechenden Rückfragen, hast Du ins Leere laufen lassen... Ein Forum lebt vom Nehmen und Geben...

    Grüße und viel Erfolg mit der Maschine, Robert.

    Da habt Ihr Euch ja in ein echtes Abenteuer gestürzt.

    Umstellung von einem Hersteller auf den anderen und dann noch auf eine Exotenmaschine.

    Ob Euch eine andere Druckerei einen Maschinenführer (welche mittlerweile ihr Gewicht in Gold wert sind) freiwillig abgibt?!

    Aus meiner Sicht versucht Hohner zu bitten, dass Sie Euch wenigstens einen Tipp geben, wo eine entsprechende Installation vorhanden ist. Hier im Süddeutschen sind die Teile extrem selten. Müller ist deutlich verbreiteter - und da gibt es auch einige Freelancer für.

    Viel Glück!

    printer67

    Ich mag natürlich nicht direkt zur "Konkurrenz" verlinken. Es gibt aber ein Forum welches sich nur mit Buchbinderei/Druckweiterverarbeitung beschäftigt. Mit wenigen Minuten suchen solltest Du das finden...

    Dort ist ein ehemaliger Monteur von Polar sehr aktiv. Ich bin mir sicher, er kann mit Tips jeglicher Art helfen.

    @Admin

    Ich hoffe, ich kriege dafür keinen Ärger - aber in unserer immer kleiner werdenden Branche müssen wir zusammenhalten - und hier scheint niemand direkt helfen zu können.

    Die meisten der Anzeigenblätter, welche mit Werbung vollgepackt am Wochenende im Briefkasten liegen, werden auf den Rotationen der Tageszeitungen gedruckt. Also tagsüber, wenn sowieso nix zu drucken ist. Dieser Sachverhalt, in Verbindung mit den Werbeprospekten, lässt das Geschäftsmodell nach wie vor attraktiv erscheinen.

    Nur die Tageszeitungen gehen alle den Bach runter. Neue Rotationen werden kaum installiert.

    Ich denke, der Sachverhalt löst sich biologisch - oder der Mehrwert für die Supermärkte ist so groß, dass diese den Druck der Zeitung bezahlen.

    Aber eher werden die Werbeprospekte eben ohne Mantelblatt ausgeliefert.

    Der technische Betriebswirt ist eine durchaus brauchbare Weiterbildung, da er im Gegensatz zum Bachelor an der Uni, eine gewisse Praxisnähe hat.

    Allerdings ist der technische Betriebswirt branchenunabhängig. D.h., es gibt seitens der Lehrgangsträger keine Verknüpfungen zu unserer Branche. Fachliche Inhalte (Druckbranche) hat er logischerweise gar keine.

    Ich täte mir im Vorstellungsgespräch mit einer künftigen Führungskraft für das Unternehmen schon schwer, wenn dieser "nur" einen Gesellenabschluss und dann den technischen Betriebswirt hat. Irgendwie fehlt (mir) da der Meister oder Techniker dazwischen.

    In einem "rein administrativen Bereich", d.h. ohne notwendige Branchenkenntnisse, wird man immer gegen Heerscharen von BWL Bachelors konkurieren...

    karsten1077

    "Meister wird ja meistens gesagt ist für das praktische"

    Das war einmal. Das galt einmal beim "alten" Industriemeister Druck. Der hatte damals noch eine praktische Prüfung mit entsprechenden Anforderungen. Der jetzige Industriemeister Printmedien beinhaltet alles mögliche - nur keine Fachpraxis. Der "allgemeine" Teil hat viel mehr Stunden als der fachliche Teil.

    Wenn Du fachlich mehr lernen möchtest, dann den Drucktechniker.