Beiträge von Vorstufen_Hans

    In dieser Klasse würde ich mir mal die Xerox Versant 180 mit Performance Package anschauen. Die Maschine druckt im Medienmix (bis 350gsm) 80Seiten/Minute, kann Banner, und verfügt über ein Inline XRite-Spectralphotometer. Minimales Druckformat: 98 x 146 mm.

    Mir persönlich wäre die Automatik zu tricky ...


    Ich habe momentan selbst so einen Auftrag an der Backe und komme nicht umhin händisch die Daten umzuwandeln.
    Bei mir ist das Problem, dass viele farbige Logos dabei sind, manche mit so tollen Farbkombinationen wie gelb und neongrün. Jetzt will der Kunde das in Graustufen gedruckt haben - weil kostengünstiger.
    Nur: manche Logos sind nicht mehr bzw. schlecht lesbar.


    Ich würde mich da nicht auf eine Automatik verlassen. Kontrollieren würde ich die Druckdaten, die zur Druckerei gehen, auf jeden Fall.


    Kommt jetzt drauf an wo die Priorität liegt - Entweder kostengünstige Produktion oder qualitative Ergebnisse.

    natürlich gehört es sich nicht, dass man beim Inserenten einer Stellenanzeige anruft und nach dem Gehalt und der Arbeitszeit nachfragt - das hebt man sich für den Schluss auf …


    Doch sind wir mal ehrlich (Hand aufs Herz) - Wie verhält sich ein Großteil der Arbeitgeber. Inzwischen habe ich 56 Bewerbungen verschickt, 4 Antworten.
    Bei einer Antwort verlief es ungefähr so wie hier beschrieben. Es klingelte das Telefon, es meldete sich der Druckerei-Inhaber und meinte:


    "Sie haben sich bei uns beworben!"
    Ich: "ja, ihr Portfolio und das Aufgabenge…" (wurde unterbrochen)
    "Was haben Sie sich denn vom Gehalt so vorgestellt?"
    Ich: "13 Euro/Std. Brutto" (Als Fachwirt mit etlichen Weiterbildungen, … in meinen Augen durchaus gerechtfertigt)
    "Pahhh, Schönen Tach noch"


    Von den restlichen hört man nichts - nada - niente - null.


    Schaut man sich mal bei den Recruiting-Portalen um - gehen diese genauso bei der Personalwahl vor.
    Was will er verdienen?
    Wie alt?
    Kinder?

    und am Schluß kommt dann: hat er die erforderlichen Qualifikationen?


    Heiligsblechle, war das der Headhunter überrascht als ich ihn darauf hingewiesen habe, dass bereits im Anschreiben steht, dass ich Medienfachwirt (PRINT) bin und dass Programmierkenntnisse und Web-Aktivitäten wie die Umsetzung von Live-Streams und deren Vermarktung ausschließt. Seine Frage war dann: Zutrauen würden Sie es sich nicht? Vom Gehaltsprofil würden Sie reinpassen. ?(


    Und selbstverständlich wäre ich auch bereit umzuziehen - allerdings bedarf es dafür eine gewisse Sicherheit. Die wäre mir bei einer Stellenausschreibung in der "heißen Druckerphase" (nach der Sommerflaute) nicht gegeben. Denn: In den seltensten Fällen kennt man die Firma bei der man sich bewirbt. Woher soll man wissen, dass nicht nur ein Dummer für die Auftragsspitze gesucht wird. Man muss sich doch nur mal umhören …
    Ich könnte aus dem Stegreif sechs Firmen benennen, die für die Auftragsspitzen Mitarbeiter einstellen und innerhalb der Probezeit wieder "los werden". Eine Woche kostenloses Probearbeiten, unbezahltes Praktikum (wo man sich fragt wer hier von wem lernt),…


    Lange Rede kurzer Sinn: Die Zeiten in denen man vertrauensvoll bei einem Unternehmen angefangen hat sind leider vorbei. Und der Ton wird rauer - leider haben darunter die ehrlichen und engagierten Firmen zu leiden. Doch sie sind nicht allein, viele frustrierte Bewerber teilen dieses Leid.

    Mir fehlt hier das "System Brunner" bei der Testkeil-Auflistung



    In meiner Medienfachwirt-Weiterbildung habe ich den kennengelernt und war ziemlich angetan. Stichwort, Delta E …


    Ganz wichtig wäre für mich der Pre-Flight im PDF-Workflow und die Einstellung der richtigen Parameter. Hier gibt es mehr Unwissenheit als man glaubt - leider. Falsche Farbräume, zu geringe Auflösung, … Da fragt man sich dann, wie die Kunden die Proofs nach Ugra/Fogra erstellen können, wenn die Daten nicht den Vorgaben entsprechen?!?

    Und das aus voller Überzeugung.


    Ich habe mit einem Arzt gesprochen, der selbst keinen Organspenderausweis hat. Seine Begründung lautete im Kern:
    "Ich glaube, dass die Bemühungen des behandelten Arztes größer sind, wenn er weiß, dass alles was er vor sich liegen hat nicht zur Wiederverwertung "freigegeben" ist".

    Ich würde den Weg einer Druckerei ins Internet beschreiben, analysieren, …


    Was sind die Herausforderungen, wo gibt es Probleme, welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, wie macht man die Zielgruppe auf das neue Angebot aufmerksam, Kapitalbedarf, IT-Infrastruktur, Server, Datentransfer, Lagerkosten …
    Es sind ja viele Druckereien im Netz "unterwegs" aber warum sind einige so erfolgreich während andere vor sich hin dümpeln.


    Alternativ würde ich vielleicht "untersuchen" wie große Druckereien auf die immer kleineren Auflagen reagieren. PRINOVIS in Dresden ersetzt (will) ja momentan eine Tiefdruckmaschine durch zwei Rollenoffsetmaschinen von ADAM.
    Verbunden mit der Frage ob der Tiefdruck irgendwann überflüssig wird ...

    Hallo Talun,
    es ist keine Gesellentätigkeit notwendig.


    Die Voraussetzung, dass man zwei Gesellenjahre benötigt um seinen Fachwirt zu machen gibt es nicht (mehr). Quelle: aktuelles Druck-Abc


    Theoretisch kann man am 1. Gesellentag schon die Fachwirt-Ausbildung beginnen. Ob das sinnvoll ist lass ich mal dahingestellt. ;)

    Ich würde da aber mal an deiner Stelle über die Strategie nachdenken. ?(
    Vielleicht würden dann auch die Chancen auf erfolgreiche Lohnverhandlungen drastisch in die Höhe steigen.

    Auf diesen Hinweis möchte ich gerne noch eingehen...
    Meine Einstellung/"Strategie" war ja nicht immer so.
    Ich habe Vorschläge zur Kostenersparnis ausgearbeitet, optimale Lagerbestände ermittelt und optimale Bestellmengen berechnet, verschiedenste Konzepte (Internet, Workflow-Optimierung,...) erarbeitet die umgesetzt wurden, in Hoch-Zeiten drei Stunden auf dem Feldbett in der Vorstufe "gepennt"..., den Urlaub unterbrochen, trotz Krankschreibung mich in die Firma gequält. Warum? Weil ich den Beruf liebe! Und es wurde alles dankend angenommen.


    "Innerlich gekündigt" habe ich erst als ich einen Vier-Augen-Monolog hatte, dass man für die Firma immer erreichbar ist, IMMER - auch unter der Dusche in seiner Freizeit und man nicht erst 10min. später zurückruft!
    ...man die Plagen (er meinte meine Kinder, 3 und 6 Jahre) auch mal zwei, drei Stündchen alleine lassen könne... oder die Frau solle zuhause bleiben.
    ...für das bisschen rumgeklicke wollen Sie mehr Geld?
    ...Sie haben doch keine Ahnung, Sie sind doch nur angelernter Helfer!?!


    Wenn neben der schlechten Entlohnung auch noch die soziale Inkompetenz hinzu kommt hat man früher oder später eine Belegschaft, die Dienst nach Vorschrift macht, die nicht mehr am gleichen Strang ziehen und die lieber heute als morgen das Weite sucht. Ich erwarte keine "sozialistische Zuckerbäckerei" - Stufe 2 der maslowsche Bedürfnis-Pyramide wäre für mich momentan schon vollkommen ausreichend. (eigentlich traurig)

    Warum denn Insolvenz?
    Wenn man selbst mit vollen Auftragsbüchern nicht kostendeckend arbeiten kann wäre es da nicht logisch den Betrieb zu schließen?
    Ob der Steuerzahler jetzt Arbeitslosengeld oder Insolvenzgeld "zur Verfügung" ist unter dem Strich eins. Für die Arbeitnehmer nimmt sich da auch recht wenig, denn meistens ist so eine Insolvenz mit Lohneinbußen verbunden - entweder während der Insolvenz, fast immer aber danach.


    Selten (nie) habe ich gehört, dass nach der Insolvenz der gleiche Lohn gezahlt wurde wie vor der Insolvenz.

    Was hältst Du von einer Weiterbildung im Bereich Digitalduck/Prozesskalibrierung? Da müßten Deine Kenntnisse aus der Vorstufe doch ideal sein. Nach meiner Überzeugung ist das ein wachsendes Marktsegment.


    Was hältst Du von einer Weiterbildung im Bereich Digitalduck/Prozesskalibrierung? Da müßten Deine Kenntnisse aus der Vorstufe doch ideal sein. Nach meiner Überzeugung ist das ein wachsendes Marktsegment.

    Ich bin ja jetzt schon überqualifiziert :cursing: - Genau das ist ja (nicht nur) mein Problem.


    Was ich so täglich zum Ausschießen bekomme wurde vielleicht von einem Mediengestalter gemacht, doch diese haben in den seltensten Fällen was von Gestaltung gehört - von den typografischen Fauxpas will ich gar nicht erst anfangen. Da muss man am Telefon die einfachsten Dinge (er)klären.
    Was ist und wie macht man einen Preflight.
    Warum wird die Schrift nicht eingebettet (wo ist den die Schrift her? :whistling: )
    Warum sieht das Prospekt auf dem iPad so toll aus und auf dem Papier so Sch***e?
    Warum man einen Beschnitt braucht.
    Warum sind Aussagen "wie das Proof - nur bunter" wenig hilfreich.
    ...
    Die Liste läßt sich endlos weiterführen.


    Sie haben sicherlich Recht, wenn Sie die Marktsituation ansprechen. Doch hat der Personaler die Wahl zwischen einem qualifizierten, erfahrenen, Facharbeiter und einem von der Arbeitsagentur geförderten Umschüler, fällt die Wahl meistens auf den Letzteren. Obwohl ein richtig eingesetzter Facharbeiter mehr kostet aber diese Mehrkosten durch die Qualität seiner Arbeit und Routine (Schnelligkeit) wieder wettmacht.


    Der Clou der ganzen Geschichte - Die Agentur für Arbeit bildet Mediengestalter aus als ob es kein Morgen mehr gibt. Da sitzen Maurer in der Umschulungsmaßnahme "Mediengestalter". Dort wird entschieden, dass die Kandidaten zuerst einen "Computerführerschein" absolvieren müssen und den Umgang mit der Maus lernen. (Nichts gegen Maurer) Und um den ganzen die Krone aufzusetzen: Viele der Lehrgangsteilnehmer sitzen in den "Veranstaltungen" weil sie irgendwann mal angegeben haben, dass sie einen "Computer-Schreibtisch-Job" machen wollen - Was so ein Mediengestalter macht... egal, Hauptsache, das Geld kommt weiter vom Amt.


    Bei Ihrem Vorschlag habe ich ein Problem. Sicherlich wäre so eine Weiterbildung im Bereich Digitaldruck/Prozesskalibrierung interessant und im Berufsleben nützlich - doch wie soll man jemals die investierten Kosten wieder "reinbekommen"? Anders gesagt: Jeder Unternehmer der investiert erhofft sich, dass sich früher oder später die Investition positiv auswirkt. Ich habe privat rund 15.000 Euro in Weiterbildungen und Zertifizierungen "versenkt" - von einer Amortisierung bzw. von einer Gewinnzone bin ich meilenweit entfernt.


    Wie viele Arbeitgeber wären denn bereit diesen "Mehrwert" auch zu vergüten. Als Fachwirt habe ich momentan einen Stundenlohn, der exakt einen Euro höher ist als der einer Kassiererin bei Kaufland bzw. 31 Cent über dem Stundenlohn eines Amazon-Päckchen-Packers... Dass Arbeitgeber gerne dieses Know-How nutzen habe ich selbst erlebt. "Erstellen Sie mal ein Konzept für X", "Sie sind als Projektleiter vorgesehen", "Erstellen sie mal eine Kosten-/Nutzenanalyse für eine neue CTP-Anlage" - nur zahlen will niemand diese Fähigkeiten.

    Uiiiihhh es ist also ein Bedarf an der "Eier-legenden-woll-milch-sau".


    Früher hat man sich das benötigte Personal "herangezogen" und hielt es mit anständigen Löhnen. Wie viele Firmen sind denn bereit ERFAHRUNG auch zu vergüten? Früher, (ja ich weiss - da war alles besser ;) ) war es auch so, dass der Drucker seinen Meister gemacht hat, anschließend auch entsprechend eingesetzt war. Wie viele Firmen wollen den heute noch einen Meister auch als Meister einstellen und entsprechend bezahlen? Wie viele Firmen bezahlen dieses zusätzliche Know-how?


    Mal ein paar Sätze aus den letzten Bewerbungsgesprächen:
    "Sie haben alle Voraussetzungen für diesen Job - doch leider können wir ihre Erfahrung nicht in der Vergütung berücksichtigen..."
    "Eigentlich wären Sie die Optimalbesetzung - allerdings wollen wir Sie nicht als Fachwirt sondern lediglich als Mediengestalter einstellen. Sie würden dann das Projektmanagement übernehmen..."
    "Wir würden Sie sofort nehmen - wenn Sie einen Eingliederungsschein haben"
    "Haben Sie Erfahrung in der und der Software? - die haben wir speziell auf unsere Bedürfnisse programmieren lassen..." - wie soll das funktionieren?!?, da lässt die Firma eine eigene Ausschießsoftware programmieren und will, dass sich Bewerber daran auskennen...


    Nach meinem Fachwirt habe ich die nötigen BWL-Kenntnisse um meine Arbeitsleistung entsprechend zu bewerten. Heisst: Ich arbeite so viel wie es mein Lohn rechtfertigt. Mitdenken ist bei dem Lohn nicht inkl. - Hört sich Schei** an - is aber so. Chef bekommt das, was er bezahlt. Oder anders ausgedrückt, Chef ist der Meinung, dass er angemessen entlohnt - ich, dass ich angemessen arbeite.


    Wenn man hier liest, dass die Branche diesen und jenen Fachmann sucht und nicht findet - ich weiß wo die sind. Entweder auf einer Umschulung oder auf dem Arbeitsamt. Diese Leute haben ausgerechnet, dass HartzIV höher ist als die "gönnerhafte" Entlohnung.
    Kollege, 10 Jahre Berufserfahrung als Offsetdrucker, Industriemeister, ständig privat weitergebildet, Schichtleiter, Maschinenführer,... - hat eine neue Lehre angefangen Lohneinbuße: 80 Euro - Dafür Jobgarantie nach der Lehre, 14. Monatsgehalt, Prämien, Sonderurlaub, Zuschläge (die auch den Namen verdienen).
    Anderer Kollege, Helfer, technisch begabt, hat jetzt knapp 100 Euro mehr Hartz IV als in einem 160h/Schichtmonat.


    Max Liebermann brachte es auf den Punkt, Zitat: "Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen könnte..."


    Momentan wird ja Amazon an den Pranger wegen der bezahlten Löhne gestellt ... für 50% unserer Belegschaft würde der Amazon-Lohn (unterste Stufe) eine Lohnsteigerung von 30% bedeuten.
    Da Päckchen packen - hier Verantwortung, Lehre, Erfahrung...


    Den Beitrag von Robert Kleist verbuche ich mal unter dem Stichwort "Mythen und Legenden".

    Ich glaube die Aussage von Silent74 bezieht sich auf die Unternehmensberater... und da sind sehr wohl viele OHNE Branchenkenntnisse. Für diese zählen nur nackte Zahlen.


    Da werden Mitarbeiter/Abteilungen in Kostenstellen umgewandelt und wenn die Kostenstelle zu viel Kosten verursacht wird nach einer Lösung für dieses "Problem" gesucht - es wird ausschließlich nach Kosten - nicht nach Nutzen - geprüft/"optimiert".


    Ich kenne allerdings auch Firmenchefs, denen sind Zahlen ein Fremdwort. "Lasst uns den Umsatz steigern - koste es was es wolle". Die kennen den Unterschied von Umsatz und Rohgewinn nicht weil sie noch nicht eine Stunde BWL hatten sondern ausschließlich an der Maschine standen. Die wundern sich, dass die Maschinen zwar rund um die Uhr liefen aber am Monatsende so wenig übrig ist (auf dem Konto).


    Die gesunde Mischung macht's. Ich glaube schon, dass es erfolgreiche Druckerei-Besitzer geben kann, die keine Minute an der Maschine waren. Und auch, dass es alte Druck-Hasen gibt, die wirtschaftlich erfolgreich agieren können. Oftmals ist das allerdings kein Glück sondern vielmehr in der Tatsache begründet, dass diese Menschen sich Personal "ziehen" oder "besorgen", die die Schlüsselqualifikationen mitbringen.


    "Optimale Bestellmenge, Kritischer Lagerbestand, Rentabilitätsrechnung (do-or-buy),..." Für viele Entscheidungsträger ist das heute noch ein Fremdwort.


    Und Dreh- und Angelpunkt sind richtige Stundensätze... doch genau da wissen viele überhaupt nicht was eine Stunde Arbeit im eigenen Betrieb kostet, die können überhaupt nicht abschätzen/kalkulieren ob ein Auftrag sich wirklich lohnt. Unser Chef äusserte sich zuletzt verwundert, dass in Monaten in denen die Maschinen rund um die Uhr liefen der Gewinn kleiner ist als in Monaten wo wenig zu tun ist. Bis er darauf hingewiesen wurde, dass bei Vollauslastung auch die Schichtzuschläge anfallen, die Strom-, Wasser-, Gas- und Stromkosten höher sind. Durch Bequemlichkeit sind diese aber nicht in den Stundensätzen berücksichtigt. Schließlich haben wir ja nicht bei jedem Auftrag Schichtarbeit also können wir diese dem Kunden auch nicht berechnen... *** was will man da noch sagen? ***


    Der Vorteil von Flyeralarm und Konsorten ist doch, dass die nur drucken was IHREN Vorgaben entspricht - eine Lieferadresse. Bei uns erwartet der Kunde den Preis von "inetdruxen" aber den Service für Premiumkunden. Heißt:
    Proof inklusive
    Änderungen an PDF's, Umwandlung von RGB in CMYK inklusive
    Verteiloptionen
    Kundenmuster hier, Lieferadresse dort
    Support-Unterstützung bei der PDF-Erstellung (kein Witz - erlebe ich täglich)
    Kulanz bei der Reklamation
    ...


    Der Vorteil der kleinen Druckereien ist doch, dass das Kow-How vorhanden ist... warum bietet man dann nicht - wie früher - einen Full-Service an. Quasi ein drei Stufen-Modell.
    Stufe I: Kunde erhält alles billig. Kunde liefert die Druckdaten - nach Vorgaben, eine Lieferadresse, keine Extras - Aus die Maus!
    Stufe II: Kunde schickt Daten und für einen Aufschlag bietet man einen Support an, der dazu beiträgt, dass alles "funkt".
    Stufe III: Kunde schickt einen Entwurf und die Druckerei macht den Rest - so wie damals.
    Jede Stufe hat eine eigene Kalkulation, jede Stufe hat einen eigenen Stundensatz. Der Vorteil wäre, dass man sich bei Stufe I keine Gedanken machen muss und bei Stufe II und III weiß, dass die Druck-Produkte gut werden.


    Man sollte die "inetdruxen" nicht verteufeln sondern eine Chance darin sehen neue Geschäftsfelder zu erschließen...

    dann ist der Insolvenzverwalter nicht mehr weit.


    Ein Paradebeispiel für die Arbeit von Unternehmensberater dürfte wohl Praktiker sein. 20% auf alles ausser Tiernahrung ist ja vielleicht mal ein netter Werbegag. Nur wenn das so oft gemacht wird, dass man die normal kalkulierten Preise nicht mehr halten kann... (laut Zeitungsartikel sollen ja bis zu vier Unternehmensberater gleichzeitig tätig gewesen sein)


    Dieses Phänomen zieht sich übrigens überall durch.
    "Nur diese Woche 15 Prozent auf alle Briefbögen"
    "50% auf die Software - bis zum Monatsende"
    "30% auf alle Fotobücher - nur diese Woche"


    Irgendwann sagt man sich als Kunde, dass man eben solange wartet bis es wieder eine Aktion gibt - weil diese Aktionen regelmäßig wiederholt werden. Denn das kuriose ist, dass der Internethandel anders läuft als der Einzelhandel. Da werden solche Rabatte durch Mischkalkulationen realisiert. 33% auf den Joghurt und ist der Kunde erstmal an der Kühltheke kauft er auch den Rest seines Einkaufszettel. Nur weil ich jetzt rabattierte Briefbögen online bestelle, bestelle ich doch nicht gleich die Visitenkarten und Umschläge zum regulären Preis.


    Ganz vergessen wird immer der persönliche Kontakt. "Der Kunde ist König" war mal. Heute soll der Kunde das bestellen was angeboten wird - und bloß keine Änderungswünsche haben. Kunden mit Sonderwünschen zahlen bei Online-Druckern unter Umständen sogar mehr als bei der Druckerei nebenan. Nur der Online-Drucker hat durch Werbung und seinen Internetshop den "Erstkontakt" zum Kunden hergestellt und der Kunde zahlt unter Umständen sogar den Mehrpreis.


    Und dann gibt es ja noch diese "mächtigen Chefs", die alles wissen und deshalb nicht auf Fachleute (teilweise aus der eigenen Belegschaft) nicht hören müssen und die Unternehmensberater nur holen um sich bestätigen zu lassen was für tolle Geschäftsleute sie sind. Und die Unternehmensberater wollen Geld verdienen also erzählen diese wiederum, was der Chef hören will.


    In meinem Bekanntenkreis ist eine Unternehmensberaterin. Die erzählte, dass man als Unternehmensberater alles vorschlagen darf - außer die Rationalisierung in den Chef-, Abteilungsleiter- oder Controllingetagen. Würden sie vorschlagen, dass man den Job, den 5 Abteilungsleiter machen auch locker auf 2 verteilen könnte und der zweite und dritte Geschäftsführer überflüssig ist und somit eine Einsparmöglichkeit im 6stelligen Bereich möglich wäre, kann sie davon ausgehen, dass dies der letzte Auftrag war. Investitionen mit Fördermöglichkeit sind gerne gesehen - noch besser, wenn sich dadurch ein paar Helfer oder, noch besser, Facharbeiter einsparen lassen. An die richtigen Kostenfaktoren wird nicht gegangen ;)

    ... ist die Tatsache, dass selbst teure Markenartikel in Billiglohnländern "zusammengeschustert" werden.


    Traditionsfirmen wie Puma, Adidas, Levi's,... verlangen alle stolze Preise für Ihre Schuhe, Hosen, Hemden, T-Shirts und doch werden diese Waren in Firmen produziert, die im Nebenraum Jeans für Takko zusammennähen.


    Um die Kurve zum Druck zurück zu bekommen ;)


    Im Netz ist ein Text über die Arbeitsweise der Online-Drucker frei verfügbar:



    Jetzt müsste man als Druckerei genau das anbieten, was die Onlinedruckereien ausschließen. Doch dazu braucht man einen aktiven VERKAUF, der Produkte verkaufen kann, der Alleinstellungsmerkmale erarbeitet und dem Kunden präsentiert. Ja, das ist alles mit Arbeit verbunden - doch von nichts kommt nichts. Und lamentieren, wie kaputt der Markt ist und die bösen Internetdruckereien den Markt kaputt machen bringt soviel wie sich über das Wetter aufzuregen.


    Letzte Woche bekam ich den Newsletter von Saxoprint zugeschickt und muss unumwunden zugeben, die wissen wie Werbung geht. Die "kleine" Druckerei ... wo spart die als erstes ein - richtig in der Werbung. Da bekommen Kunden Lust auf Produkte, an die sie bisher noch gar nicht gedacht haben. "Mensch, eigene Präsentationsmappen, bei dem Preis bestellen wir die doch gleich mit"


    Hier mal zwei Sprüche aus unserer Geschäftsführung:
    "Uns geht es so schlecht, da können wir uns keine Werbung leisten."
    "Online? Wir sind doch online - Kunden können uns doch die Aufträge per e-Mail zuschicken..."
    Jeder weitere Kommentar erübrigt sich in dem Fall.


    Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler - leider was viele nicht verstehen (wollen).

    "... Nach ver.di-Informationen arbeiten die meisten der Beschäftigten als ungelernte Kräfte und verdienen bei einer 40-Stunden-Woche zwischen 1.300 und 1.500 Euro brutto. ..." (Quelle: Neue Rheinische Zeitung)



    Bei uns verdient das ein Großteil der gelernten Kräfte...



    Leider nutzen viele Druckereien den Vorteil, der ihnen dadurch entsteht nicht sondern setzen lieber ebenfalls auf die Preisspirale. Der Vorteil ist SERVICE, egal ob Vorstufe (Proof, Hilfe bei technischen Problemen,...) oder beim Druck ("Kommen Sie doch einfach mal vorbei und nehmen Sie den Druck an der Maschine ab"). Anstatt sich auf Spezialisierungen einzustellen ist es selbstverständlich, dass die Löhne an die maue Auftragslage "angepasst" werden, Fachpersonal durch Helfer ersetzt werden. Nur diese Helfer drucken - Drucker zaubern! Der Designer layoutet - der Setzer setzt!


    Wenn ich sehe, was wir an Datenmüll bekommen... satztechnisch schlecht, gestalterisch einfallslos,... und warum? Weil der Kunde das billigste nimmt, weil er nicht weiß wie es werden könnte ... wenn, ja wenn man Vertriebler hätte, die dem Kunden zeigen was möglich ist/wäre.


    Ich schlug letztens unserem Chef vor, dass wir Werbung "nachsetzen" und das in gut und es dem Kunden in spe anbieten. Ein Format, dass nicht viele machen, ein gestalterisches Feuerwerk anzünden - sein Kommentar: "Das können wir aber nicht in Rechnung stellen" - Richtig, nur das ich erheblich weniger verdiene als der Vertreiber, der sein Fixum einfährt - egal ob er was macht oder wegen der schlechten Marktlage seinen Hintern nicht vom Stuhl bewegt. Macht man das 10 Mal gibt es sicherlich einen Kunden, der sich angesprochen fühlt, dem auffällt, dass das Prospekt einen ... oho, Satzspiegel hat. Bei dem die verwendeten Farben zusammenpassen und das das Papier vielleicht ein paar Euro mehr kostet aber das Fleisch und das Gemüse aussieht wie frisch geschlachtet bzw. frisch aus dem Garten.


    Anderes Papier, bessere Farbe und eine Gestaltung, die den Namen auch verdient und schon hätte man ein Merkmal sich vom Billigheimer zu unterscheiden.


    Was Flyeralarm und Co. - in meinen Augen - auszeichnet ist die Dynamik mit der sie den Markt platt machen. Dem Kunden wird vermittelt, dass alles was nicht in ihrem Portfolio vorhanden ist "out" ist. Dabei gibt es nichts langweiligeres und übersehbareres als ein Standard-Prospekt von der Stange.

    ... erlebe den gleichen "Film" auch täglich am eigenen Leib.


    Ich kann nur jedem empfehlen sich nicht auf Deals einzulassen, die eine Lohnerhöhung "nach dem Tal" versprechen. Das Ende des Tals wird nicht kommen - dafür werden die Chefs schon sorgen. Die versprochene Karriereleiter ist eine Hühnerleiter - von oben bis unten besch**sen.


    Bin momentan selbst massiv auf Jobsuche weil ich die Situation nicht mehr aushalte. Da werden Unsummen an Stellen rausgeschmissen, dass einem schwindelig wird und in der Produktion fehlt es an allem. Statt Reparaturen wird Flickschusterei betrieben und Schichten werden so festgelegt, dass nachts nur Niedriglöhner an der Maschine stehen.


    Ich habe vollen Respekt für Firmenchefs, die hingehen und sagen: "Ich schließe die Bude zu weil es sich nicht mehr lohnt" - Unverständlich sind für mich die, die versuchen sich "gesund-zu-insolvieren" und das auf dem Rücken des Steuerzahls, der Schuldner und der Belegschaft.

    Mit ähnlichen Gedanken entschloss ich mich zur Weiterbildung zum Medienfachwirt.


    Nach etlichen Vorstellungsgesprächen kann ich sagen, dass man mich gerne eingestellt hätte und meine Fachkompetenz nutzen wollte - allerdings nicht zum Lohn eines Fachwirts.


    Ein Kollege entschloss sich zwei Monate nachdem er den Meister-Bafög (Industriemeister) zurückgezahlt hatte zur Umschulung. Die Mär vom Fachkräftemangel wird zuerst von den Bildungsträgern am Leben erhalten - die verdienen schließlich daran. Die Kammern wecken mit ständigen "umfirmierungen" von Berufsbildern Begehrlichkeiten (hat da überhaupt noch jemand den Durchblick?). Bei der Arbeitsagentur gilt man als gelernter Schriftsetzer als nicht vermittelbar weil es den Beruf nicht mehr gibt.


    Von meinen Banknachbarn weiß ich, dass drei die Branche gewechselt haben, vier arbeitslos sind und die restlichen zwölf weiter in ihrem alten Job, zum alten Lohn arbeiten.


    Sicher kann man jetzt sagen, dass es sich (vielleicht) irgendwann bezahlt macht - für den Arbeitgeber macht es sich aber schon jetzt bezahlt. So wachsen die Aufgaben/Verantwortung mit dem Know-How ;)

    landet man dann im Copyshop!


    Ernsthaft, meine Kundenbetreuerin hatte mir ein Stellenangebot als Servicekraft im Copyshop mit leichter gestalterischer Tätigkeit zugeschickt. 45 Kilometer einfache Fahrtstrecke, Öffnungszeiten 7.00-21.00 Uhr, 40 Stunden/Woche, Verdienst Verhandlungsbasis/ortsabhängig €/Std. (Beim Ort wird immer ein Dorf in Rumänien angenommen)


    Ich will da nichts schlechtreden. Sicherlich kann man auch Glück haben - aber bestimmt nicht in einer Druckerei. Mein Tip wäre eine Umschulung in einem Betrieb zu machen, die vom Amt gefördert wird. Eine reine schulische Massnahme ist der worst-case (zumindest bei den Instituten, die ich kenne). Dort endet das oftmals in einer Selbstbeschäftigungstherapie ;)


    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen...

    Hallo zusammen, wenn das jetzt zu viel off-Topic ist bitte löschen.


    Hier sollte man sich wirklich keiner Illusion hingeben oder sich blenden lassen. Als Schriftsetzer habe ich den Beruf vom Skribble über das Skizzieren, der Filmmontage bis hin zur Plattenkopie gelernt. Als ich dann nach längerer Zeit ausserhalb der Branche wieder zurück wollte und mich blauäugig auf der Agentur für Arbeit meldete wurde mir eine Umschulung zum Mediengestalter empfohlen - Schriftsetzer gibt es nicht mehr, also auch keine Stellen. Mit Glück habe ich doch einen entsprechenden Job gefunden und zusätzlich meinen Fachwirt gemacht.


    FAZIT nach zwei Jahren Fachwirt: Es war rausgeschmissenes Geld!!!


    Ich arbeite momentan in der Vorstufe und bekomme von den Kunden (Agenturen und Kollegen) die PDF's und schieße diese nur noch, entsprechend der Produktionsvorgaben, aus. Was mir da alles unter die Augen kommt - grausam. Mein Lehrmeister hätte mich dafür in den Keller zum Bleilettern sortieren geschickt.
    Da gibt es Agenturen die "arbeiten" nur mit Praktikanten. Alle 2-3 Monate muss ich dem neuen Bearbeiter von vorne erklären was ich brauche, wie viel Beschnitt ich brauche, CMYK (nein, wir können kein RGB drucken), und 70dpi bei den Fotos ist ein bisschen wenig,... "Pre-Flight...was ist das? - von Regeln der Typographie, Goldener Schnitt, Schusterjunge und Hurenkind will ich gar nicht anfangen. Letztens schickte uns ein Kunde "Proofs", Datum und Uhrzeit im Medienkeil wich vom Prüf-Protokoll um drei Wochen ab - Antwort Kunde: Das passt immer, deshalb habe ich das Protokoll abgescannt und drucke es (auf dem PDF montiert) mit aus. Gemessen wird da nix... Bisher hat das noch nie jemand gemerkt". Teilweise muss man InDesign oder Photoshop-Support am Telefon machen.
    Wenn ich dann am Monatsende den Lohnzettel bekomme frage ich mich wo die Essenmarken sind - bei dem Hungerlohn sollte es die extra geben. Weihnachtsgeld? Urlaubsgeld? - was ist das? Was ich sagen will: Statt Fachleute den Job machen zu lassen lässt man lieber ein paar "ich-kann-eine-Maus-bedienen-Typen" ein paar Euro verdienen - irgendein Depp wird den Mist schon ausbügeln.
    Gute Facharbeiter mit breitem Wissensspektrum werden durch angelernte (spezialisierte) Hilfsarbeiter ersetzt, Qualität durch Quantität ersetzt - Hauptsache die Stückkosten sind niedrig. Es wird an allem gespart - kosten es was es wolle.



    Vom Beruf des Mediengestalters kann ich nur abraten. Alleine in der nächstgrößeren Stadt gibt es DREI Bildungsinstitute, die Arbeitslose zum Mediengestalter umschulen. Halbjährlich werden hier die Umschüler, zusätzlich zu den Azubis, in die Berufswelt entlassen. Und die Agentur für Arbeit ist an diesem Umstand nicht ganz unschuldig. Eigentlich vergeht keine Woche in der nicht mindestens 3 Bewerbungen bei uns eintrudeln.


    Zu meiner Zeit war ein Abitur oder ein sehr gutes Realschulzeugnis Voraussetzung - diese Zeiten sind vorbei. "Sie suchen Arbeit? Ich hätte da eine Umschulung. Was mit Medien..." Ich kenne einen Dozenten eines Bildungsinstituts, der einen "PC-Führerschein"-Kurs leitete der wiederum Bestandteil der Umschulungsmassnahme Mediengestalter ist. Ich selbst habe in meiner Fachwirtausbildung eine Klasse für einige Stunden unterrichten "dürfen" (müssen). Da tun sich Abgründe auf. Von fehlenden Deutschkenntnissen bis hin zu, "kann man das nicht auch in PowerPoint machen?".


    Das Schlimme ist, dass nachweisbares Wissen und Qualifikationen keine Rolle spielt - sondern eher hinderlich sind. Am Ende zählt der Kosten- und nicht der Nutzenfaktor. Und so sehr ich diesen Beruf geliebt habe - bei nächster Gelegenheit bin ich weg. Das alles hat nichts mehr mit dem Beruf zu tun den ich gelernt habe.

    Da wünsche ich viel Erfolg bei der Jobsuche und viel Glück, dass Du einen guten Kundenberater bei der Arbeitsagentur bekommst. Nicht nur einen, der seine Statistik "sauber" halten will.


    Es ist echt beängstigend wenn man die Entwicklung mitverfolgt. Mit "Marktbereinigung" hat das schon lange nichts mehr zu tun. Momentan werden Kernkompetenzen vom Markt gelöscht.


    Wenn ich die Diskussionen von früher und heute vergleiche... Da bestand der Kunde auf gute Qualität - heute ist diese "Verhandlungssache" - Hauptsache billig. Dieses ganze QM und zertifizieren wird total überbewertet...