Hier hat sich ja eine Menge getan, seitdem ich das Thema eroeffnet habe... Gibt ja doch die verschiedensten Richtungen im Digitaldruck.
Will dann mal von mir selbst berichten. Ich bin jetzt auch seit ueber einem Jahr im Digitaldruck taetig. Naja, wenn man es denn als Digitaldruck bezeichnen darf. Arbeite in einem Copyshop, aber ausser normalen Kopien von Papier zu Papier drucken wir auch Dateien von den Kunden aus. Wie schon weiter oben beschrieben wurde, gilt der Ausdruck einer Datei ja schon als Digitaldruck. Wir haben im Shop insgesamt 4 Drucker, zwei grosse (eine Konica Minolta Bizhub C7000 und eine 1051) und zwei kleine (eine Konica Minolta Bizhub C224 und eine Ricoh MP7500) Maschinen, ausserdem noch ein kleines Standardrepertoire an Weiterverarbeitung wie Klebe- und Spiralbindung, Laminieren, Heften usw. Unsere Druckmaschinen sind also tatsaechlich grosse Kopierer.
An Dateitypen drucken wir so ziemlich alles Moegliche aus. Viele Kunden kommen mit .DOC oder .PPT-Dateien an, manche haben .PDF, wiederum andere wollen Illustrator- oder Indesign-Dateien drucken. In unserem Betrieb haben wir leider kein Farbmanagement (schliesst mich das jetzt von den "richtigen" Digitaldruckern aus? ), da mein Chef meint, dass die Preise hier in Taiwan schon genug im Keller sind und der Grossteil der Kunden sich herzlich wenig um die Richtigkeit der Farben kuemmert - womit er allerdings auch recht hat. Manche Kunden (ausschliesslich Designer/Mediengestalter) wundern sich zwar, warum die Farbe auf dem Papier so stark von ihren Vorstellungen abweicht, aber auf die Frage, ob sie ihren Monitor denn kalibriert haetten, kommt nur die Antwort: "Monitor kalibrieren? Wofuer braucht man das?" Andere Kunden kommen ausschliesslich zu uns, weil unsere C7000 ihren farblichen Vorstellungen am ehesten entspricht. Und wiederum andere Kunden gehen mit unseren Ausdrucken zur Offsetdruckerei, die dann die Farbe an unsere "Proofs" anpassen muss.
Hab da aber auch noch mal eine kleine Umfrage: Unsere Firma hatte vor meiner Zeit eine andere Konica Minolta (glaube eine C6500) mit Fiery RIP. Unsere jetzige C7000 hat keinen RIP mehr, Chef meint, RIP sei zu umstaendlich. Habe jetzt schon mal Tante Google befragt und was ich so in Erfahrung bringen konnte, ist eine RIP-Software doch hauptsaechlich fuer das Farbmanagement dienlich, ausserdem speichert sie die Einstellungen fuer bereits gedruckte Dateien, so dass man eine Datei direkt aus dem RIP ein zweites oder drittes Mal drucken kann. Falls das wirklich schon alle Vorteile sein sollten, kann ich die Entscheidung meines Chefs verstehen. Wie seht Ihr das? Falls Ihr in der gleichen Konstellation wie wir waert, wuerdet Ihr Euch einen RIP anschaffen?
Viele Gruesse und frohes Schaffen in der neuen Woche,
Christian