Beiträge von Nehemah

    Warum soll man eine teurere kleine Druckerei im Ort unterstützen? Man geht doch wegen nem Fernsehr auch zum Mediamarkt oder bestellt es im Internet und geht nicht zu einem kleinen Elektronikhändler damit man den teuren Herstellerpreis! Heute geht es doch nur noch wer macht es am billigsten und das wird sich nicht mehr so schnell ändern. Geht mal nach China oder andere Asiatische Länder, ihr wollt gar nicht wissen wieviel deutsche Bücher dort Produziert werden. Heute muss man die Marktlücken viel mehr ausnutzen um als normale Druckerei zu überleben.

    Und diesen Trend der zum Kotzen ist den muss ich noch unterstützen? Es geht einfach ums Prinzip, vielleicht bin ich da zu altmodisch eingestellt, aber ich unterstütze lieber das kleine Handwerk als alles den großen in den Rachen zu werfen, und bin einer von denen die sich sowas auch was kosten lassen. Ist mir doch sowas von wurscht ob ich irgendwo mal nen Fuffi mehr hinblättern muss. Ist für mich ein Stück weit ne Gewissensfrage, ich kauf meine Brötchen auch beim Bäcker und lass sie nicht von Aldis toller Brötchenmaschine billig aufbacken..
    Du wirst immer und überall irgendwo jemanden finden der dir das was du suchst irgendwie noch billiger als ein anderer macht, und irgendwann kann man als "normaler" Betrieb einfach nicht mehr mithalten. Das scheiss Preisdumping und unsere blöde "alles muss möglichst billig sein" Gesellschaft geht mir so auf den Geist..

    Wegen ner Abizeitung in der Auflage lohnt sichs zwar nicht ne Großdruckerei irgendwo anzufragen, aber von diesem ganzen Flyeralaram Internetdruckerei Müll bin ich gar nicht begeistert. Wie schon mein Vorredner sagte, damit drehen wir uns selbst das Wasser ab. Am liebsten wäre es mir mit solchen Sachen trotzdem noch kleine Druckereien im eigenen Ort zu unterstützen. Aber wenn euch das zu teuer ist kann euch natürlich keiner dran hindern das im Internet zu bestellen.

    35 Stundewoche ist auch meine normale Arbeitszeit, sprich 7 Std/Tag ist normal, hin und wieder werdens mal 8, oder auch mehr wenn es die Situation verlangt. Bei uns ist die Maschine rund um die Uhr mit drei Schichten ausgelastet, ausser Nachts steht sie für 2-3 Stunden. Somit ist man mit 7 Std. Schichten doch ausreichend besetzt.

    Da ich an einer Zeitungsrotation arbeite ist es nicht so einfach mit Graubalance zu drucken, aber in den Kopf unserer Seiten ist ein Graubalancestreifen integriert, so kann man doch ganz gut nachkontrollieren ob das Verhältnis der gedruckten Farben stimmt oder nicht. Aber die Graubalance ist, zumindest bei uns ein zweischneidiges Schwert, oft genug sieht das Grau optimal aus und die Anzeigen die aber dahinter laufen haben zu wenig Magenta, oder es fehlt Cyan usw. Da die Anzeigenkundschaft aber möchte das die Anzeige gut aussieht und nicht der Graubalancestreifen drucken wir dann doch eher nach dem Eindruck der ganzen Seite, und nicht stramm nach dem Graubalancestreifen. Denn wie schon jemand weiter oben gesagt hat, der Kunde kauft keinen Kontrollkeil o.ä. letztendlich zählt nur der Eindruck des Produkts, und bei uns eben seiner Anzeige.

    Ein großer Vorteil von regionalen TZ´s wie eine bei der ich beschäftigt bin ist, das wir immernoch einiges an Anzeigen von Privatleuten haben. Ob Automarkt, Möbel, Mieten und Vermieten, die Anzeigen machen die TZ halt trotzdem noch für Leser attraktiv. Und ich persönlich bin zwar noch sehr jung, aber muss sagen das ich lieber eine Zeitung lese als irgendwo mit einem iPad zu sitzen...etwas wirklich in der "Hand" zu haben hat für mich nen ganz anderen Stellenwert als irgendwo durchs Internet zu surfen. Momentan haben TZ´s wohl einen etwas schweren Stand, aber ich bin mir sehr sicher das diese nicht verschwinden werden.

    Das Gegegteil für Akzidenzrollenoffset wäre z.B. Zeitungsrollenoffset wo immer das gleiche Format,Bahnbreite,usw.. läuft.

    Da wiederspreche ich mal dezent, das mag vielleicht bei den ganz großen Zeitungen der Fall sein, aber bei unserer Rotation wechselt die Bahnbreite ständig, ob bei Zeitung oder tagsüber bei den Akzidenzen, ganz egal, Die Umfänge und damit auch die Bahnbreiten sind fast immer verschieden, was zwar mit Umbauen, aber auch viel Abwechslung verbunden ist.

    Klar haben wir Gesetze, und ich nehm an im Ort fährst du auch immer genau 50 kmh und ne gebrannte CD hattest du bestimmt auch noch nie besessen. Es ist einfach eine Tatsache das nicht jedes Gesetz und jede Vorschrift einfach so leicht umgesetzt werden können wie sie sich auf dem Papier liest.

    Bürokraten Korintenkackerei ist das. Wenn ich daran denke jedesmal die Rotation anzuhalten und in die Pause zu gehen...das ich nicht lache. Aufm Papier mag sowas alles ja ganz schön klingen, aber das macht es im realen Arbeitsalltag noch lange nicht umsetzbar.

    Ich arbeite an einer großen Rotation die maximale Geschwindigkeit sind ca. 34.000 Exemplare pro Stunde. Bei doppelter Produktion eben 68.000 Ex/h. Allerdings fährt man das auch eher nur sehr selten. Bei kleineren Auflagen reichen 24.000 Ex/h. oder langsam. Je nachdem. Nur bei großen Auflagen und Zeitdruck fahren wir volle Maschinengeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit stellt bei uns nur der erste Drucker ein, er entscheidet auch wie schnell er die Maschine laufen lässt, da redet kein Chef o.ä. rein.

    Wir wurden in der Berufsschule auch wahnsinnig gemacht von wegen Bücher komplett durchwälzen und wieviel hunderte Seiten man lernen muss. Am Ende hatte ich die Faxen dick und habe einfach jede alte Abschlussprüfung durchgearbeitet die ich in die Finger kriegen konnte. Wenn ich Fragen falsch hatte habe ich mir genau diese Themen im Fachbuch nochmal vorgenommen. So hab ich mir erspart zig hunderte Seiten zu wälzen und effektiver gelernt. Und ja, es hat durchaus was gebracht, denn mein Prüfungsergebnis war recht brauchbar ;)

    Natürlich hast du dadurch nicht auf jede Frage eine Antwort, denn es kommen ja jährlich neue dazu usw. Aber den Großteil wirst du damit hinkriegen, und ganz dumm bist du ja auch nicht. Ich hab bei vielen Fragen bei denen ich die Antwort nicht direkt wusste aber gemerkt das man einiges einfach mit aufschnappt ohne direkt dran zu denken. Man kann sich viele Dinge die man mal gehört hab dann ableiten und kommt doch drauf. Die Prüfung ist defintiv nicht so schwer wie sie dir ständig geredet wird.

    Tach auch,

    das Arbeiten an der Tiegel erfodert doch etas mehr Erfahrung. So ist z.B. nur für Stanzarbeiten das Stanzblech da. Alles andere muß denn wirklich ein echter Aufzug her. Ob dann Cito-Linien drin sind oder nicht, spielt da keine Rolle. Spätestens wenn die Rillung unten durchbricht und oben zu schwach ist, wird gegrübelt, woran das dann liegt.

    Ich kann euch nur raten, so lange ihr noch jemandem im Haus habt, der das richtig beherrscht, den alles abzuschauen. Es wird euer Schaden nicht sein.


    Gruß

    Klar ist fürs Rillen normalerweise ein Aufzug nötig, aber für kleine Auflagen kann man ruhig einfach ein Klischeeklebeband aufs Stanzblech kleben, das hat für Auflagen bis 500 Stück eigentlich nie zu nem Bruch der Rillung usw. geführt. Man muss eben etwas mit der Pressung variieren. Bei größeren Auflagen würde ich aber doch zu nem richtigen Aufzug raten wie du ja schon gesagt hast.

    Da mein Meister der mich ausgebildet hat noch ein alter Buchdrucker war und ich selbst noch am Tiegel gelernt habe kann ich hier wohl aus eigener Erfahrung Tipps geben. Normalerweise ist es tatsächlich so das man früher wohl einen ganz normalen Aufzug gemacht hat, ohne Stanzblech, und diesen Aufzug eben in der richtigen Stärke. Die richtige Stärke bekommst du ja raus indem du deinen Aufzug in die vorgefertigte Kerbe rechts von dem Auslagestapel steckst. Dann solltest du diese drei Metallstäbel haben mit denen du deinen Aufzug sicher an drei Seiten befestigen kannst.
    Wenn mir die ganze Sache mit dem Aufzug aber zu viel Arbeit war habe ich einfach das ganz stinknormale Stanzblech genommen und ein Klischeeklebeband an der zu rillenden Stelle aufgeklebt. Da musste dich natürlich erstmal sicherheitshalber mit wenig Pressung langsam rantasten, aber die Methode klappt schnell und ist einfach. Nachteil ist eben bei größeren Auflagen ist das Klischeeklebeband schnell durch gewesen, von daher würde sich ein Aufzug eher anbieten, weil er einfach stabiler ist und länger hält.

    Ich hoffe du weisst einigermaßen was ich meine, so wurde mir zumindest das Rillen am Tiegel beigebracht, und es hat drei Jahre lang super funktioniert ;)

    Wenn ich von wenig Tiefgang spreche dann meine ich da nicht das Geknüppel an sich, das gefällt mir sogar, aber ich mag nicht diese permanente "Satans zündet alle Kirchen an" Texte. Und die bringen einfach viel zu viel. Da lob ich mir Black metal ala Lunar Aurora bei denen die Texte wirklich tiefgründig und ein fester Bestandteil der Musik sind, und auf mehr beruhen als auf Provokationen. Ich liebe z.b. Dornenreich, es ist zwar kein typischer Black Metal, aber die Texte von denen sind einfach kaum in Worte zu fassen und musikalisch natürlich ein absoluter Genuss. Andererseits hör ich mir aber natürlich auch gerne mal sowas wie Horna an..kommt halt immer drauf an :D

    Post Rock werde ich nie verstehen. Irgendwie fehlt da was, oder ist zu viel...

    Naja, man muss sich wohl schon ein wenig einhören, aber Bands wie Mono oder God is an Astronaut finde ich eigentlich extrem "leicht" hörbar, selbst für Leute denen das Genre normalerweise nicht sehr liegt. Ich finds an der Musikrichtung bei vielen Bands nur sehr verblüffend das man ganz ohne Gesang lange Lieder kreiren kann die trotzdem Abwechslungsreich und richtig gut sind.

    Es sind sechs H-Druckwerke, immer jeweils zwei aufeinander und eben zweifache Breite, sprich vier Platten liegen nebeneinander auf einem Zylinder, und dahinter auf dem selben Zylinder gleich nochmal vier. Mit Schön und Wiederdruck kommen wir also pro Farbe in einem Werk auf 16 Seiten. Vier Werke übereinander ergeben dann einen Vierfarbdruckturm, mit dem sich logischerweise 16 Seiten vierfarbig bedrucken lassen. Und von diesen Türmen haben wir eben drei Stück, also 48 Seiten, aber natürlich drucken wir nicht immer volle Auslastung, häufig wird nur an einem Turm gedruckt. Nach den Drucktürmen laufen die noch ganzen Bahnen hoch zum Wendedeck, vorher werden sie geschnitten, je nachdem wie man sie eben braucht, entweder ein Viertelstrang, oder ein halber..je nachdem, dann bei Bedarf eben über die Wendestangen und dann über ein paar Spindeln auf die Trichter und in den Falzapparat.

    Kein Ding wegen der Frage, frag ruhig ;)