Beiträge von Held der Arbeit

    Bin jetzt seit 1983 im Druckgewerbe tätig. Wenn ich daran denke was ich seither alles eingeatmet habe, dann scheidet mein Körper als Organspender aus.
    Auch Handschuhe habe ich erst seit 1990 benutzt. Also bin eher mal Sondermüll.

    Natürlich hat eine Rollenmaschine eine höhere Produktivität.
    Aber: Qualitativ hochwertiger Rollendruck auf gestrichenen Papieren funktioniert nur mit Trockner. Es kommt dann nur UV oder Heatset in Frage.
    Neben den höhren Investitionskosten kommen auch erhebliche Kosten bzgl. Strom, Absaugung, Umweltschutz dazu.

    Hi,


    Commander und Colorman sind hauptsächlich zur Produktion von Zeitungen und zeitungsähnlichen Produkten gebaut. Also für ungestrichene Papiere.
    Da die Bahnführung vertikal ist muß vor dem Trockner die Bahn immer eine Umlenkwalze passieren, was bzgl. Abschmieren problematisch sein kann.
    Desweiteren sind die Falzwerke für eine Zeitung ok. Wenn jetzt aber Übergänge im Falzbogen bzw. zur nächsten Signatur vorhanden sind, stoßen Zeitungsfalzapparate an ihre Grenzen.
    Anders bei Heaset-Rotationen. Berührunslose Bahnführung bis zu den Kühlwalzen nach dem Trockner und ein Falzapparat, der mit minimalen Toleranzen arbeitet.

    Anfang der 90er hatte ich mal damit zu tun. Bei uns war eine 102er umgerüstet auf Wasserlos. (Zylinderkühlung und Torayplatten).
    Durch die höhere Farbdichte kann im wasserlosen Offset ein größerer Farbraum wiedergegeben werden. In der alltäglichen Praxis musste aber öfter ein Auftrag aus der Maschine genommen werden und im Naßoffset gedruckt werden, da er einfach nicht lief. (Rollen, Putzen, Rupfen ...).
    Manchmal kam es auch vor, daß der Naßoffsetbogen besser aussah als der Wasserlose.
    Naßoffset ist einfach prozeßsicherer. Auch läßt sich staubiges Papier dank Vario- bzw. Deltafeuchtwerk verdrucken.

    Daran hat man sich schon vor 30 Jahren versucht. Beim Maschinenlauf wurde direkt auf der Platte die Lichtreflektion gemessen. Viel Wasser gleich hohe Reflektion ...
    Wurde meinen Wissens aber nicht weiterverfolgt - vermutlich stand der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen.

    Hi,


    arbeite z. Zeit an einer SM 74 5 PL und habe das gleiche Problem, daß der Bogen unter die Marke gezogen wird. Das Gemeine daran ist, daß es keine Warnung durch die Hupe gibt.
    Erst der Buchbinder meckert dann.
    An der 102er CD gibt's nur 3 Möglichkeiten: 1. Es läuft. 2. Es hupt. 3. Der Bogen bleibt beim "Überziehen" an der Marke hängen.
    Wer weiß Rat??


    Gruß

    Hi,


    hab' ich auch gelesen.


    Man kann den Durchschnitt, der hier abgefragten Unternehmen nicht mit Prinovis und hier speziell dem Tiefdruck vergleichen.
    Im Tiefdruck mit seinen auf hohe Auflagen für Kataloge (Quelle, Schöpflin etc., die es alle nicht mehr gibt!) ausgerichteter Struktur, die wenig Raum für Flexibilisierung lässt, schlägt der Wandel besonders brutal zu.
    Zudem ist die neue Konkurrenz der superbreiten Rollenoffsetmaschinen, die ihrerseits auch Überkapazitäten haben nicht zu unterschätzen.
    (CT-Magazin vorher Tiefdruck - jetzt Rollenoffset)


    KBA hat dies schon vor 7 Jahren erkannt und seine Tiefdrucksparte an Cerutti in Italien verkauft.


    Gruß

    - Welche Perforier- und Stanzsysteme für's Lackwerk gibt es?
    - Welche Unterschiede (ich kenne leider nur CITO) ?
    - Kann man jedes System für jeden Maschinenhersterller verwenden?
    - Wer kennt alle (mehrere) Systeme und kann mir "seinen" Favoriten nennen bzgl. Preis und Qualität.


    Wir drucken auf HD Speedmaster mit Lackwerk und perforieren von 90 - 300 g. Ans Stanzen haben wir uns noch nicht gewagt.

    Ich arbeite sowohl an Bürsten- wie Vliesanlagen.
    Ich finde die Vliesanlagen besser, da der ganze Dreck bei jedem Tuchwechsel aus der Maschine kommt.
    Bei Bürstenwaschanlagen muß mindestens einmal pro Jahr in jedem Werk die Anlage raus. Das Auseinanderbauen, Reinigen und Zusammenbauen dauert bis zu 4 Stunden und ist ein Scheißjob. Die Dinger sind mindestens 30 Kilo schwer und bei den 102er SM Maschinen kann man die "Einbauhilfen" auch nicht anschrauben. Bei den CD's ist etwas besser.
    Waschmittelberbrauch ist bei Bürstenwaschanlagen, trotz Rückspülung auch deutlich höher.

    Als vor über 100 Jahren das Auto plötzlich und unerwartet auftauchte und ratternd, stinkend vorbeifuhr wettete niemand auch nur einen Pfifferling auf eine Zukunft dieser pferdelosen Kutschen.
    Von den ganzen Kutschenherstellern gabs nach 50 Jahren nur noch einen Einzigen (Karmann, Osnabrück).


    Ich (Drucker) befürchte, daß es bei den "neuen Medien" noch schneller geht.

    Sehr schade vor allem für die Beschäftigten.


    Die Hoffnung, daß es weitergeht klingt eher nach einem lauten Singen im dunklen Wald. In der derzeitigen Marktsituation mit einem angeschossenen Schiff eine Wende zu schaffen ohne zu sinken scheint eher unwahrscheinlich.
    Das "Schrumpfen" unseres Gewerbes (+ Arbeitsplätze) schreitet fort.


    Profitieren wieder Firmen, die Ausbeutung praktizieren?

    Hi,


    für eine gute Antwort müsste man in die Zukunft gucken können.


    Ich versuch's mal:


    - Kartonagen (Verpackungen) und Etiketten wird Wachstumspotential nachgesagt...
    - Werbebeilagen und Flyer stehen durch Überkapazitäten und steigende Produktivität in einem schrumpfenden Markt derart unter Preisdruck, der auf dem Rücken der Drucker ausgetragen wird.
    Ein kontinuierlicher Prozeß, der erst dann enden wird, wenn jedermann seine Zeitung, Rechnung, Werbebeilage etc. nur noch auf elektronischem
    Wege lesen kann.
    Reicht es mir noch bis zur Rente?


    Mit 27 Jahren stellt sich diese Fragen noch nicht.
    Bereut man hinterher Dinge die man nicht getan hat mehr, als Dinge die man gemacht hat?


    Gruß

    - das Wichtigste ist die eigene Gesundheit, alles Andere ist egal und muß zurückstehen.
    - der AG kann auch aufgrund längerer Krankheit kündigen und wird es auch tun, wenn er denkt es sei für ihn das Beste.
    - kein Schwein auf der ganzen Welt wird es dir danken, wenn du deine Gesundheit ruinierst
    - wenn du nicht mehr Arbeiten kannst wirst du rausgeworfen, egal wie arg du dich vorher reingehängt hast.