Beiträge von FirnisKoch

    Hallo Inkman,


    ich kenne diese Probleme aus meiner aktiven Druckerzeit. Um die Rasterpunkte herum bildete sich eine Art Aufbau. Dieser Aufbau war selbst mit einfachster Vergrößerungstechnik gut zu erkennen. Mit zunehmender Laufzeit wurde dieser Aufbau immer größer und führte dazu, dass das Cyan spitz lief. Zunächst haben wir recht unprofessionell selbst beholfen. Die Platten wurden zuerst "etwas" voller belichtet, da der Aufbau recht früh startete. Dann haben wir die Register der Farben verfahren, um immer eine "neue" Stelle auf dem Gummituch zu erwischen. Wie Dan81 aber schon schreibt, zögerte man so lediglich den Waschzyklus etwas hinaus. Die finale Lösung brachte der Gummituchhersteller. Wir haben ein anderes Tuch mit einem anderen Schliff erhalten. Danach trat das Problem nie wieder auf.


    P.S.: Das ist jetzt knapp 16 Jahre her.


    Gruß

    Firniskoch

    Hallo zusammen,


    ich suche ein Rillgerät im Handbetrieb, mit dem man auch stärkere Papiere rillen kann.

    Früher gab es eine Art Handhebelgeräte. Leider werde ich bei einschlägigen Internetbörsen nicht fündig.

    Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen?


    Grüße

    Firniskoch

    Hallo,


    nein, Details erfährt man nicht, welche über die kommerziellen Informationen hinausgehen.

    Es gab jedoch mal ein Fogra-Symposium, auf dem die Aussage getroffen wurde, dass um so schlechter die Vernetzung einer Farbe, desto besser die Deinkbarkeit.

    Ein Schelm, wer böses dabei denkt. ;)


    Gruß

    Firniskoch

    Hallo Inkman,


    jeder ernstzunehmende Druckfarbenhersteller bietet mittlerweile deinkbare, strahlenhärtende Farbserien an.

    Ebenso verhält es sich mit Cradle-to-Cradle zertifizierten Produkten.

    In Sachen Nachhaltigkeit hat sich in den letzten zwei Jahren viel getan.


    Grüße

    Firniskoch

    Hallo,


    Transparentweiß wird auch häufig in Farbmischsystemen eingesetzt. Die hoch-intensiven Basisfarben werden gemischt und nach Bedarf mit Transparentweiß abgeschwächt, um einen stabilen Druckprozess zu ermöglichen.

    D.h. je nach Hersteller sind Grundfarbenmischsysteme sehr intensiv eingestellt. Die Intensität der Grundfarben würde dazu führen, dass man auf der Maschine extrem wenig Farbe führen müsste. Um einen normalen "Farbfilm" auf den Walzen führen zu können, wird Transparentweiß hinzugegeben. Das ermöglicht Dir eine normale Farb-Wasserführung und sorgt für deutlich weniger Stress bei den Druckern.


    Mit dem Ausschwemmen von Pigmenten hat das nichts zu tun.

    Hallo,


    EB-Farben enthalten keine Initiatoren.

    TMPTA ist kein Initiator. Für mich sieht das nach einer Unverträglichkeit zwischen Farbe und Zusatz aus.

    Wir hatten ein solches Fehlerbild im UV-Bereich schon einmal. Haben den Zusatz gewechselt und weg war das Problem.


    Gruß

    Firniskoch

    Hallo,


    die Farbannahme wird in Prozent angezeigt. Das bedeutet i.d.R. um so höher desto besser.
    Die 3 gängigsten Farbannahmemodelle(Ritz, Preucil, Brunner) sind m.E. in Bedienungsanleitungen von Spektralphotometern erläutert.
    Meine Meinung ist, dass das Modell nach Ritz, der Realität sehr nahe kommt. Ritz bezieht einen sog. Perlfaktor in seine Rechnungen ein, während Brunner und Preucil davon ausgehen, dass die aufgedruckte Farbe als geschlossene Fläche aufliegt.
    Mikroskopaufnahmen zeigen, dass dies nicht der Fall ist.


    Die Fülle an Publikationen zu diesem Thema ist schier endlos. Google kann hier eine große Hilfe sein.

    Hallo,


    mein Lieblingsthema:


    Gehen wir die Thematik doch einmal strukturiert an.


    Zu allererst sei erwähnt, dass die Medien nicht durchleuchten, sie erheben den Zeigefinger und schwingen sich zur moralischen Instanz auf. Mit sachlicher Betrachtung kann das ganze mangels Fachwissen schon nichts zu tun haben. Wer traut sich denn diesen moralischen Brüllaffen noch zu widersprechen, wenn sie einem ein "...aber es geht um Eure Kinder..." entgegenschleudern?


    Ökofarben, was ist das eigentlich? Als Ökofarben werden in der heutigen Zeit die Farben bezeichnet, deren Ölbasis nicht auf Mineralöl sondern auf pflanzlichen Ölen basieren. Sie nehmen bereits heute einen großen Teil des Produktspektrums der etablierten Farbhersteller ein. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich hier nur von den europäischen Farbherstellern spreche und keineswegs von asiatischen Produzenten, welche auch mal gerne Schwermetalle in ihren Farben verwenden. Wichtig ist an dieser Stelle noch, dass solche Ökofarben keineswegs zur Produktion von Adventskalendern taugen. Hier müssen fast zwangsläufig Farben mit niedrigem Migrationspotential zum Einsatz kommen. Denn einen wichtigen Rohstoff enthalten Ökofarben nämlich immer noch, den Trockner, welcher in der Regel auf Kobaltverbindungen basiert. Dieser Rohstoff fehlt in Farben, welche aufgrund ihres niedrigen Migrationspotentials, für die Verwendung zum Druck von Lebensmittelverpackungen freigegeben sind. Der Druck-Fachpresse war gestern zu entnehmen, dass Jänecke+Schneemann neue Serien mit einem Kobalt-Substitut vorgestellt hat. Hier kommt man offensichtlich dem Gesetzgeber zuvor, denn man geht davon aus, dass Kobaltverbindungen im kommenden Jahr eine neue Einstufung erfahren und kennzeichnungspflichtig werden.


    Zur Überschrift: "Mit Ökofarben wär´ das nicht passiert".


    Es sei noch einmal klargestellt, dass es hier um gefundene Mineralölspuren aus dem Karton geht. Wie kommen die Mineralölspuren dort hinein? Ganz klar, es handelt sich um Recyclingmaterial. Der Großteil von Recyclingmaterialien stammt aus der Zeitungsprodution. Wie wir alle wissen, kommen hier fast ausschließlich Coldsetfarben zum Einsatz, welche sich durch ihr extrem schnelles Wegschlageverhalten auszeichnen. Warum werden hier keine Ökofarben eingesetzt? Ein solches Wegschlageverhalten, wie es für die Produktion von Zeitungen notwendig ist, ist mit Naturalölen noch nicht zu erreichen. Und natürlich spielt auch der Preis eine Rolle.

    Hallo,


    bei den Trockenstoffen, oftmals auch als Sikkative bezeichnet, ist wichtig, zwischen zwei Produkten zu unterscheiden. Es gibt zum einen den herkömmlichen Trockenstoff, ein so genannter Oberflächentrockner, der bereits vom Farbhersteller der Farbe zugesetzt wird. Dabei handelt es sich in der Regel um Metallsalzverbindungen.(Kobalt-Mangan). Diese Verbindungen wirken als Katalysatoren. Sie vermitteln Sauerstoffmoleküle an die langkettigen Bindemittelmoleküle der Druckfarbe. Auch mir hat man als Drucker beigebracht, nie mehr als 3% beizumischen. Die Gefahr besteht hier in der Instabilität dieser Trockner. Bei einer Überdosierung wird aus dem Farb-/Trocknergemisch eine höchst anfällige und instabile Mischung. Die Kobaltverbindungen neigen dazu bei nicht optimaler Feuchtmitteleinstellung in Octansäure und Kobalthydroxid zu zerfallen. Die katalytische Wirkung wäre damit futsch und die Farbe trocknet nicht mehr. Deshalb von diesen Trocknern also nicht unbedingt mehr als 3% zugeben.


    Bei der zweiten Sorte Trockner handelt es sich um wasseraktivierte Trockenstoffe, fälschlicherweise auch häufig als Sikkativ bezeichnet. Diese Trockner beinhalten aktiven Sauerstoff und sind somit hochreaktiv. Und zwar so hochreaktiv, dass würde sie der Farbhersteller bereits ab Werk beimischen, die Farbe in der Dose innerhalb von 5 Tagen zu einem Block werden würde. Hier kann man durchaus höher dosieren. Besonders häufig kommen diese Trockner auf Folien zum Einsatz. Bei Überdosierung beschleunigt man die Trocknung allerdings so stark, dass dünne Schichten unter Einwirkung höherer Temperaturen(wie es bei Walzen der Fall ist) innerhalb kürzester Zeit antrocknen.


    Kleiner Exkurs in die Chemie ;)

    Hallo,


    bei diesem Thema ist es von enormer Bedeutung, zwischen direktem und indirektem Lebensmittelkontakt zu unterscheiden. Selbstverständlich kann man mit migrationsarmen UV-Farben und Lacken eine Lebensmittelverpackung drucken. Dazu bietet Jänecke+Schneemann beispielsweise ein recht umfangreiches Produktprogramm. Im konventionellen Bereich werden deutlich mehr migrationsarme Farbsysteme angeboten. So kann man auch hier auf die LMI-Systeme von J+S, Bofood von Epple oder die Huber MGA-Systeme zurückgreifen.


    Ganz schwierig wird es bei direktem Lebensmittelkontakt. Hier kann ich nur empfehlen, einmal beim entsprechenden Farblieferanten anzurufen und sich zu informieren. Dazu sollte unbedingt die gewünschte Anwendung genannt werden. Hier trennt sich dann sehr schnell die Spreu vom Weizen.


    Wichtig sei an dieser Stelle noch der Hinweis, dass immer der Inverkehrbringer des möglicherweise mit Lebensmittel in Kontakt kommenden Druckerzeugnisses haftet, sollten irgendwelche Beanstandungen auftauchen.

    Hallo,


    und meine Antwort bezog sich auf die Ausgangsfrage und somit auf den Flexodruck.


    Grundsätzlich wäre ich bei Druckfarben und einem direkten Lebensmittelkontakt vorsichtig. Auch wenn die BoFood als unbedenklich gilt, wird sie doch aus Industriegütern und auf Industriemaschinen hergestellt. Für die Produktion gelten nämlich keine Lebensmittelhygienischen Verordnungen. Dann werden die Farben auf Druckmaschinen verarbeitet. Vielleicht gibt es hier im Forum Drucker, die die BoFood verarbeiten und jeder sollte sich selbst die Frage beantworten, ob er freiwillig an seinen produzierten Druckbogen lecken möchte.


    Zur Trocknung von Flexo-Farben:


    Diese Farben trocknen durch das Abdampfen des jeweiligen Lösemittels.

    Hallo,


    Druckfarben für den Lebensmitteldirektkontakt gibt es bis auf eine oder zwei Außnahmen nicht. Die Außnahmen findet man beispielsweise auf der Innenseite von Deckeln für Joghurtbecher. Hierbei handelt es sich allerdings oft nur um ein Weiß(Titandioxidpigmente) oder ein Braun(Eisen basierte Pigmente).


    Es existieren Lacke, die für den direkten Kontakt geeignet sind(siehe Burgerverpackungen). Diese Lacke fungieren als Barriere gegen eine Migration von Druckfarbenbestandteilen, von der Außenseite der Verpackung. Diese Barrierewirkung ist allerdings zeitlich begrenzt. Wir sprechen hier über Zeiträume von ca. 10-20 Minuten.


    Mein Tip: Von außen bedrucken, sofern der Bedruckstoff als funktionelle Barriere geeignet ist. Infos dazu gibt es vom Bedruckstoffhersteller.

    Hallo,


    den Fotos nach zu urteilen polymerisiert die Farbe bereits im Farbkasten. Das bedeutet, dass irgendetwas die Aushärtungsreaktion startet. Bei UV-Farben kann dies mehrere Ursachen haben.(falsches Feuchtmittel-SetUp, Unverträglichkeiten, Temperatur etc.) Es wäre interessant zu wissen, ob diese Reaktion auch schon in der Dose startet oder wirklich erst im Kasten. Grundsätzlich sollte es sich bei beiden Produkten (Pigmentpaste+Firnis) um UV Produkte handeln, deren gegenseitige Verträglichkeit vom Farbhersteller abgesegnet ist. Mir sind darüber hinaus nur Mischverhältnisse in der Richtung 80% Firnis : 20% Pigmentpaste bekannt.

    Hallo,


    meines Erachtens bieten einige Farbhersteller spezielle Farben an, welche für "wärmere" Regionen konzipiert worden sind. Mir fällt auf Anhieb nur die HighBody Serie von Jänecke+Schneemann ein. Trotzdem solltest Du mal dein Feuchtwerk checken.