Meine Antwort:
Der Weißgrad (auch "Weissegrad") ist mal mit viel Gehirnschmalz von unseren Vorläufern ausgedacht und entwickelt worden. Sie haben nicht einfach eine Messzelle für Licht genommen, um diese Qualität eines Druckpapiers zu bestimmen. Man hat einen Farbfilter bei 457 nm vorgeschaltet. Das hatte sicher auch Gründe im Gerätebau, weil eine empfindungsgemäße Messung aller Wellenlängen des sichtbaren Bereiches nicht bezahlbar war.
Diese Wellenlänge liegt im blaustichigen Grün. Dort empfangen auch unsere Stäbchenzellen, die uns das Hell-Dunkel geben. Wir sehen also gar nicht Schwarz - Weiß mit diesen Zellen, sondern Hellgrün und Dunkelgrün bis Schwarz. Die Natur hat das auch funktionell gemacht, weil wir und unsere Vorläufer in den Bäumen lebten. Da waren bei wenig Licht die Grünschattierungen nützlich.
Der Weißgrad ist ein leicht veraltetes (?) Maß, weil wir immer mehr Farbmetrik zur Verfügung haben. Aber da er nun mal etabliert ist, kommen Papiermacher und Drucker gut damit klar. Immer noch ist er ein leicht verstehbares und gängiges Maß für eine wichtige Eigenschaft der Bedruckstoffe.