Beitrag 357, Umweltfragen: Schwermetalle

  • Welche Schwermetalle sind als schädlich bekannt und werden in Druckprodukten kontrolliert?


    Meine Antwort: Allgemein kann man sagen, dass alle Schwermetalle gesundheitsschädlich sind, die bioverfügbar sind. Kupfer kann in Blaupigmenten uns nichts tun, weil die Verbindungen der Phthalocyanin-Gruppe außerordentlich stabil sind unter den Bedingungen, die ein Druckprodukt erlebt. Als Kupfersalz wie z. B. Kupfersulfat ist es wasserlöslich und kann damit vom Körper aufgenommen werden.

    Und da liegt das Problem: Ein Stoff ist harmlos, wenn er nicht im Körper aufgenommen wird, auch wenn er einen sehr giftigen Namen trägt.


    Quecksilber ist ein äußerst gefährliches Element. Solange das Thermometer nicht zerbricht, in dem es steckt, ist es nützlich. Aber wenn es hinunterfällt und Kügelchen des Metalls in den Dielenritzen verschwinden, kann es über die Jahre schlimme Schädigungen an uns Menschen auslösen. Früher wurde es von ignoranten Industriefirmen im Meer verklappt (Stichwort TiO2 -Herstellung). Dann bringt es grässliche Gesundheitsschäden für Fische und Verbraucher. Aber als Quecksilber-Amalgam tragen wir es Jahrzehnte in den Zähnen und haben nur Nutzen, keinen Schaden.


    Der Schlüssel ist die Bioverfügbarkeit. Sie können wir vereinfacht mit Wasserlöslichkeit gleichsetzen.


    Unmengen von Schwermetallen sind in den Bodenschichten unserer Gewässer begraben - als schwerlösliche Verbindungen. Mit den entsorgten Waschmitteln kommen die Enthärter ("Phosphate"), hier Komplexbildner, in unsere Gewässer und lösen auch solche Schwermetalle wieder auf. Sie bringen sie wieder in den Kreislauf. Und damit werden sie wieder verfügbar, also eine Gefahr für uns. Das ist der Grund, dass sie aussortiert werden mussten.


    Als besonders markant werden vier Elemente verfolgt: Blei, Cadmium, Quecksilber und Chrom (VI, also eine bestimmte Oxidationsstufe). Sie werden im internationalen Handel von Gebrauchsgegenständen, also auch Druckprodukten, kontrolliert. Bedingung ist, dass ihre Summe nicht über 100 ppm liegen darf (sog. CONEC Legislation der USA als Orientierung). Das ist sehr niedrig. Aber in einer Massengesellschaft mit Massenprodukten sind manchmal minimale Konzentrationen eines Stoffes höchst gefährlich - eben, weil so viel davon gegessen, weggeworfen, verklappt oder sonst etwas wird.