Wenn man zwei Phasen (fest, flüssig oder gasförmig) so innig miteinander vermischt, dass sie eine gemeinsame, gleichmäßige eigene Phase werden, bezeichnen wir das als Mischung oder Lösung. In Mischungen sind alle beteiligten Substanzen gleichberechtigt, in Lösungen nicht: Ein Partner ist das Lösemittel / Lösungsmittel und umgibt die einzelnen Moleküle des anderen mit eigenen, bildet eine Solvathülle. In der Regel gibt es eine Sättigungsgrenze für die Menge Stoff, die wir in einem Lösemittel lösen können. Sie ist - außer von den beiden Substanzen - noch von der Temperatur abhängig. Beispiele: Farbstoff gelöst in Wasser, Wachs gelöst in Benzin
Eine Mischung findet sich bei zwei Substanzen, die eine große Ähnlichkeit zueinander haben. Ihre Moleküle vertragen sich miteinander. Im Normalfall lassen sich beliebige unterschiedliche Mengen miteinander vermischen. Beispiele: IPA gemischt mit Wasser, Leinöl gemischt mit Benzin
Es gibt besonders komplizierte Fälle, bei denen das nicht bei jeder Temperatur so zwanglos klappt. Dann haben wir eine "Mischungslücke" ab einer charakteristischen Temperatur nach unten. Das bedeutet, dass beim Abkühlen einer heißen Mischung irgendwann eine der beiden Phasen immer mehr aus der Mischung hinaus gedrückt wird und sich oben oder unten absetzt - je nach spezifischem Gewicht. Schaut man noch tiefer hinein, wird es noch komplizierter. Das ist aber für die Drucktechnik ohne Belang, für z. B. Bindemittel in Druckfarben aber schon. Beispiele: Hartharz in Mineralöl.
Flüssige Mischungen sind weit verbreitet. Gasmischungen sind der Normalfall, weil in Gasen die Moleküle so weit voneinander herumfliegen, dass sie ihre Nachbarn gar nicht erst kennen lernen. Gase haben - grob gesehen - etwa 1000 mal weniger Teilchen im gleichen Volumen als Flüssigkeiten oder gar Feststoffe. Feste Mischungen sind mir fachlich nie bewusst aufgetaucht. Plausibel sind mir hier Gesteine wie z. B. Granit ("Feldspat, Quarz und Glimmer") oder auch Legierungen.