Meine Antwort:
Nein aus vielen Gründen.
Im Farblabor ist es ganz wesentlich, die Farbschichtdicke bei Probedrucken möglichst genau zu kennen. Wenn man dazu die reine, also nicht emulgierte Farbe aufdruckt und den Bogen vorher und nachher wiegt, kennt man die Menge in g/m² und kann sie über das spezifische Gewicht leicht in Schichtdicke umrechnen. Es ist ja ganz wesentlich und nicht nur eine Materialpreisfrage, ob eine gewünschte Einfärbung mit 0,5 oder 1,5 µm Schicht erreicht wird. Jedes Druckverfahren hat seine praxisrelevante Bandbreite, außerhalb der keine Verdruckbarkeit gehalten werden kann.
Also haben wir Laborandruckgeräte von IGT oder Prüfbau, die im Hochdruckverfahren solche genau wiegbaren Andrucke mit exakt bekannter Druckfläche herstellen, am besten jeweils auf Auflagenpapier oder einem intern festgelegten Standardpapier.
Damit ist uns klar, dass Lithoverhalten im Labor nur sehr roh zugänglich ist. Wir haben unzählige Ersatzlösungen zu Wasseraufnahme oder Emulgierverhalten. Die sagen alle nix genaues, helfen aber immerhin bei inniger Erfahrung des Laborpersonals. Sonst müsste man alle Testfarben immer auf eine Maschine nehmen. Und jeder Drucker weiß, dass man da mit einer kleinen Maschine und kurzen Auflagenläufen auch nicht alles erfasst. Ohne eigene Druckexperten, Testmaschinen und - im späten Stadium - hilfreichen Freunden unter unseren Kunden (Betatester) wären wir verraten und verkauft.