Beitrag 236, Digitaldruck Teil 3, Tintenstrahldruck

  • a, mit Flüssigtinten thermisch

    Tinten für den Tintenstrahldrucker waren früher echte Tinten. D. h. die Farbstoffe waren in der Lösung gelöst, also in molekularer Größe darin verteilt. So fein passten sie durch wesentlich kleinere Düsen als pigmentierte Druckfarben. Inzwischen werden unter höchstem Aufwand Pigmente, also unlösliche, kristalline Farbmittel, wegen der besseren Stabilität der Drucke gegen Licht eingesetzt. Hier ist die Feindispergierung, also die stippenfreie Verteilung in der Tinte essentiell und treibt den Preis in die Höhe.


    Beim thermischen Verfahren (TIJ, Thermal Ink Jet, nicht zu verwechseln mit dem Thermodruck) wird in winzigen Kammern (Kantenlänge um 30 µm) in sehr kurzer Zeit (µsec) ein intensiver Hitzestoß abgegeben, der den Boden der Kammer auf etwa 200°C bringt. Dadurch bildet sich aus dem untersten Teil der Tintenflüssigkeit (z. B. Wasser) eine Dampfblase, die den Hauptanteil der Tinte aus der Düse treibt. Wegen der kurzen Heizdauer reißt der Strahl sofort wieder ab, und es bildet sich ein Tropfen. Die Tropfengrößen gehen heute bis in wenige pl (picoliter) herunter, was eine extrem detailgenaue Zeichnung im Druck ermöglicht.

    Aufgrund der Oberflächenspannung der Tinte zieht nach Ende des kurzen Heizstoßes nicht Luft durch die Düse zurück, sondern frische Tinte aus dem Reservoir nach.

    Die bekanntesten Anbieter thermisch arbeitender Tintenstrahldrucker sind Canon, Hewlett-Packard und Lexmark.

    Literatur:

    http://www.hs-heilbronn.de/1633411/HP-TIJ.pdf