Meine Antwort:
Die Grundvoraussetzung ist natürlich ein saugfähiger Bedruckstoff. Das muss keineswegs gestrichenes oder ungestrichenes Papier oder Karton sein. Z. B. bei Tiefkühlpackungen (PE-beschichteter Karton) schlägt munter ein guter Teil des Mineralöls aus der Farbe in die PE-Schicht. Auch bei Folien im Flexodruck und lösemittelhaltigen Farben mag es solche Fälle geben. Nur bei Transparentpapier rührt sich extrem wenig.
Meines Wissens findet sich das Wegschlagen als Haupt- oder Nebenmechanismus im
1. Rollenoffset Coldset einschließlich der Buchdruckreste für Zeitungen
2. Rollenoffset Heatset als Zwischenschritt vor der Verdunstung,
3. Bogenoffset auf Papier, Karton und in Spezialfällen, dabei mit konventionellen Farben und auch wasserlos, mit Hybridsystemen und in vielen Spezialvarianten speziell für Verpackungen, sogar Glykolfarben, falls die heute noch verwendet werden,
4. Flexodruck und Tiefdruck mit wasserbasierten Farben auf saugfähigen Bedruckstoffen, einschließlich der Lackierwerke an Offsetmaschinen und Zeitungs-Flexodruck,
5. Endlosdruck als schmalbahnigem Rollenoffset,
6. Siebdruck auf saugfähigem Material einschließlich Textilien,
7. Ink Jet und
8. Slotterdruck auf Wellpappe, ein Hochdruckverfahren.
Bei UV-härtenden Druckfarben im Offset und Flexo tritt es als Fehler aus, wenn die Härtung nicht schnell genug ist. Dann hinterbleibt ungehärtetes Monomer oder Oligomer, ein Risiko für den Drucker.