Meine Antwort:
Eine Zigarettenpackung wird z. B. mit einer klaren Kunststofffolie umwickelt. Damit die Folie hält, wird sie im Boden- und im Kopfbereich zugesiegelt. Die Folie selbst muss eine schmelzbare Schicht auf der Oberfläche besitzen, damit sie unter Hitze verklebt. Sie muss also siegelbar sein.
Der Druck auf der Faltschachtel soll sich beim Siegelprozess nicht mit der Folie verkleben lassen, also abstoßend wirken. Er muss siegelfest gegen die Folie sein.
Wie kann man diese Eigenschaften erreichen?
Wenn eine Oberfläche siegelfest werden soll, ist das im Prinzip einfach: Man muss sie Annahme-unfreundlich und Verbund-unfreundlich machen. Annahme heißt auch Benetzbarkeit. Also muss die oberste Schicht möglichst unpolar sein, so fettig bzw. Wasser-feindlich wie möglich. Sie muss als Feststoff eine möglichst niedrige Oberflächenspannung besitzen. Stichwort Wachse oder Silikon (Heatset).
Verbundunfreundlich kann heißen: möglichst glatt und geschlossen. Hier kann Lack (UV, wachsreich) helfen oder gleich der Druck auf einen glatten (gussgestrichenen) Bedruckstoff.
„Siegelbar“ verlangt nicht nur gute Benetzbarkeit und Verankerbarkeit. Oft ist auch eine deutliche chemische Nähe der beiden zu verklebenden Oberflächen hilfreich. Mit anderen Worten: Das muss man notfalls im Einzelfall klären. Hier helfen oft wachsarme Farben oder Dispersionslacke als Primer.