Warum sieht ein frischer Druck brillanter und farbkräftiger aus als ein weggeschlagener?
Meine Antwort:
Ein frischer Druck hat eine glatte, glänzende Oberfläche. Sie reflektiert Licht nur spiegelnd, nicht diffus. Alle nicht reflektierten Lichtstrahlen dringen in die Farbschicht ein, werden in den charakteristischen Wellenlängen durch Absorption geschwächt. Diesen Anteil nehmen wir als bunt wahr. Und das Densitometer registriert, wie viel das ist.
Den gespiegelten (weißen!) Teil vermeiden wir als Störung, indem wir den Druck so halten, dass er am Auge vorbei geht. Das Densitometer macht dies durch geeignete Konstruktion („Messgeometrie“).
Das Wegschlagen lässt die Druckfarbenschicht schrumpfen. Seine Oberfläche wird rau. Damit verringert sich die spiegelnde Störung. Aber ein Teil des auffallenden Lichts wird nun diffus reflektiert, also gestreut.
Unser Auge kann dieses Streulicht nicht vermeiden. Dieses hellt den Farbeindruck auf, macht ihn also weniger bunt. Das bedeutet schwächer. Ein alter Druck sieht nicht so brillant und leuchtend aus wie ein frischer. Das geht nicht nur den Drucken so
Moderne Densitometer können diesen Effekt ausixsen. Sie können durch einen baulichen Trick das diffus gestreute Licht herausschneiden und nur das Licht erfassen, das auch wirklich durch die Probe gegangen ist. Damit erfassen sie an einem alten Druck die Wirkung eines frischen. Und damit können sie dem Drucker an der Maschine einen Messwert geben, den nachher auch sein Kunde ermitteln wird. Ist das nicht pfiffig?