Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.
Frage: Warum misst ein Densitometer bei korrekter Eichung den gleichen Dichtewert, wenn unter dem Messbogen ein weißes oder ein schwarzes Blatt Papier liegt?
Meine Antwort:
Zur Eichung eines Densitometers muss man eine Blanko- und eine Druckstelle messen. Das Gerät vergleicht die Reflexionen (früher: Remissionen) entsprechend seiner Wellenlängen-Vorgaben. Dabei verdunkelt eine schwarze Unterlage beide Messungen im gleichen Maße gegenüber einer weißen. Das ist einer der praktischen Aspekte der Densitometrie. Und meist hat man einen hellgrauen Tisch als Unterlage. Er sollte nur unbunt, also weiß, grau oder schwarz sein, damit Unzulänglichkeiten bei der Auswahl der Wellenlängen uns keinen Streich spielen.
Wenn die Bogenrückseite bedruckt ist, muss man sogar eine schwarze Unterlage nehmen, damit der Rückseitendruck uns nicht die Messung verfälscht.
Die mathematische Begründung lässt sich aus der angehängten Grafik ersehen. Bei Unklarheiten bitte nachfragen.
Beim Rollendruck von Publikationen ist die gute alte Densitometrie von großem Vorteil: Egal, was auf die Rückseite gedruckt ist, kann man zuverlässig seine Skalenfarbe steuern. Macht das mal mit der sonst mächtigen Farbmetrik. Das geht nur heimlich mit eingebauten Computern…
Wenn wir irgendein beidseitig bedrucktes Dokument einscannen, benutzen wir den gleichen Trick: Wir legen einen schwarzen Bogen drunter und hellen das gescannte Dokument nachher auf, damit es nachher ordentlich lesbar wird.
Viele Grüße & ciao
Inkman