Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.
Frage: Nehmen wir einen Offsetdruck exakt nach ProzessStandard an. Die Farbzonen zeigen auf dem Farbduktor das Profil, das der Farbverteilung im Sujet entspricht, also dicke und dünne Farbschichten. Wie sieht die Dichteverteilung (DV in den einzelnen Zonen) eines Farbbalkens quer über den Bogen/ die Bahn aus?
meine Antwort:
Ein solcher Farbbalken muss idealerweise in allen Zonen die gleiche Dichte im Vollton zeigen. Auf allen druckenden Flächen sollte die Farbschicht gleich dick sein. Dann bestimmt nur die Flächendeckung der Raster die Farbintensitäten. Wir sagen in der Fachsprache, dass der Offsetdruck flächenvariabel arbeitet - wie der Hochdruck und auch der Durchdruck. Lediglich im Tiefdruck mit geätzter Form (und denkbar mit Lasergravur) tritt auch Tiefenvariabilität auf.
Diese Modellvorstellung ist nur bei grober Betrachtung wahr. Aber die technische Anwendung in der Maschine zeigt, dass auch solche groben Modelle manchmal nicht gut, aber gut genug sein können. Farbwerksteuerungen mit Kontrollstreifen bauen hierauf auf. Wozu soll man dann komplizierter rechnen?
Abb. 2.1-13 d auf S. 226 im Handbuch der Printmedien enthält hier einen Fehler.
Viele Grüße & ciao
Inkman