Wechselbetrieb MU-Farben und Standard-Farben an einer Offsetmaschine

  • Hallo zusammen,


    wie aus der Überschrift zu erkennen ist, richte ich mich an all diejenigen von euch, die im Verpackungsdruck (Bereich Food) zu Hause sind. Mir ist die grundsätzliche Vorgehensweise, die beim Herstellen von Lebensmittelverpackungen (genauer: Primärverpackungen) zu beachten sind, klar. Meine Frage zielt nun daraufhin ab, ob es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist eine Offsetdruckmaschine im Mischbetrieb zu fahren. Gemeint ist also ein recht häufiger Wechsel vom MU-Farben auf Standard-Farben inkl. Wechsel der entsprechenden Dispersionslacksysteme. Nun zu meinen Fragen:



    • Welche praktischen Erfahrungen habt ihr in diesem Zusammenhang?
    • Was muss beim Umstellen von der Standard-Farbe auf die MU-Farbe alles beachtet werden?
    • Welche Reinigungsarbeiten werden notwendig? Welcher zeitlicher Aufwand erfordert dies?
    • Muss das Feuchtmittel auch gewechselt werden?
    • Wie viele Bogen Makulatur müssen vorgedruckt werden, um keine Bestandteile der Standard-Farben in der gedruckten Verpackung zu finden?
    • Welche Testmethoden gibt es in diesem Zusammenhang?


    Wie ihr seht Fragen über Fragen. Ich bin gespannt auf euer Feedback :)

  • Schon, aber ich kann keine genaue Auskunft mehr dazu geben, da ich dazu ein Datenblatt hatte und das nicht mehr vorliegen habe (weil Betrieb gewechselt) und auch nicht auswendig gelernt habe ;)


    Ich weiß nur, das es ein erheblicher Waschaufwand war...
    Im Zweifel würde ich beim Farbhersteller nach nem Datenblatt fragen...

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Moin,




    der Reinigungsaufwand bei solch einem Wechselbetrieb natürlich enorm. Da wir
    hier ja immer noch von einer industriellen Produktion ausgehen wo eine 100%ige
    Reinigung einfach nicht möglich ist (Farbnebel, Rückstände usw.), halte ich
    diesen ständigen Wechsel für sehr gewagt.


    Beispiel: Du druckst eine Lebensmittelverpackung mit deinem
    migrationsarmen System. Während der Produktion lösen sich Farbrückstände aus
    der Maschine und landen auf der Verpackung. Anschließend macht dein Endkunde
    eine Migrationsanalyse und findet Bestandteile die nicht Lebensmittelkonform
    sind. Dann hast du ein riesen Problem (Image und Geld)!


    Klar könntest du sicherlich eine erneute Analyse veranlassen
    und anschließend diese bestehen, aber dein Endkunde wird trotzdem nicht mehr
    bei dir drucken lassen, so sensibel wie unsere Gesellschaft auf solche
    Geschichten reagiert….

    Also lieber die etwas günstige Standard Farbe für non-food
    verwenden, dort Geld sparen, aber das Risiko bei Lebensmittelverpackungen haben
    oder komplett auf migrationsarme Farben umstellen inkl. Dispersionslack und auf
    der sicheren Seite sein?!?

    Also meiner Meinung nach, keine halben Sachen machen, sondern
    sich für ein System entscheiden!


    PS: Das fängt ja schon dabei an, dass wenn du mehrere
    Maschinen hast und eine „normal“ produziert und die andere Food-Packaging, dass
    beide in getrennten Bereichen stehen sollten. Auch hier kann es im dümmsten
    Fall zu einer Verschmutzung der Lebensmittelverpackung durch Farbnebel der
    non-food Produktion kommen!


    Grüße