CtP-Kurve/ TWZ im Druck

  • hallo flobod, nun wird dein Problem etwas klarer. Also entscheidend ist der Zustand der Maschinen. Vor einer Prozesskalibrierung müssen diese erst mal optimal eingestellt und die wichtigsten Parameter wie Farbe, GT, Feuchtmittel usw festgelegt werden. Wie ist der Zustand der Farb/Feuchtwalzen? Werden sie regelmäßig justiert? Wie ist die Wartung im allgemeinen. Auch hier gibt es Faktoren die das Druckergebnis beeinflussen (Greifer usw).
    Letztendlich kann man wie du selbst schreibst dann alles mit einer entsprechenden Feuchtetestform überprüfen zumindest was die Einstellung der Walzen anbetrifft. Dann gehts an die Prozesskalibrierung. Dabei noch als Info. Jede einzelne Farbe hat eine eigene Kurfe und wird entsprechend ausgemessen, entsprechende Zuwächse die Zusammengefasst in einem Profil für die jeweilige Papierklasse angelegt werden.


    So, jetzt gehts in die Spätschicht ;) (Ich weiss gehört nicht hier her ;) )


    Gruß
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Bevor irgendwelche Kurven ermittelt werden: wie schauts denn überhaupt mit der Farbe aus? Ist die gedruckte Dichte denn so festgelegt, dass nachher die Farbe bei spektraler Messung den Vorgaben des PSO entspricht?


    Das ist generell das Erste, das du prüfen solltest, bevor du die Kurven ermittelst.

  • @ Guenter1961


    soweit ich informiert bin wurde schon laenger nichtsmehr justiert, ueber den Zustand der Farb- und Feuchtwalzen kann ich keine Aussage treffen. Sie wurden vor ca. 9 Monaten ausgewechselt.


    @ Bastian Hennig


    Das mit den Druckfarben habe ich bereits getestet, haben dann den Hersteller gewechselt und jetzt befinden sich die Farben am richtigen Farbort, bzw. innerhalb der Toleranz.

  • Hallo, natürlich sollte der technische Zustand der Maschine(n) in Ordnung sein, jedoch verstellt sie sich nicht so einfach in kurzer Zeit. Wenn neue Walzen eingebaut wurden, muß man diese nach 6 Monaten prüfen und eventuell nachstellen. In der Praxis ist dann Ruhe für 1 Jahr im 3 Schicht Betrieb. Da es ständige Veränderungen bzw Schwankungen der Farbe, des Papiers, des Zusatzes, des Gummituchs usw gibt, muß man natürlich den Zuwachs immer im Auge behalten. Ein ständiges Abdrucken einer Testform (PSO oder auch Feuchtmitteltestform) halte ich für überflüssig. Wir haben zu den meisten Aufträgen Proofs, welche bei optimaler Kurve mit "normaler Farbgebung" in allen Bereichen erreicht werden. Stellt der Drucken über mehrere Aufträge bei gleicher Papierklasse fest, dass z.B. das neutrale Grau in den Lichtern einen Farbstich hat, wird nach und nach geprüft. Erst jetzt wird eine Testform angedruckt und die Kurve angepasst.
    Eines noch zum Abschluss: Die sogenannte Feuchtmitteltestform ist für mich einfach Geldschneiderei. Ein Drucker, der weis was er stellt, merkt sofort ob der Zustand der Maschine i.O. ist und reagiert sofort...

  • Hi Leute,


    ich weiß der beitrag ist schon uralt, aber das thema ist denoch akutell (bei uns zumindestens).
    wir sind eine "kleine" druckerei 4 mann mit eine SM52-4
    unsere Farben messen wir per hand :thumbdown:


    beschäftige mich schon länger mit dem thema -.-
    aber hab noch keinen optimalen weg gefunden die tonwertkurve immer akutell zu halten.


    farben haben den richtigen lab wert / bei der richtiger dicht...
    jetzt fahr ich meine testform... mess alles aus, und stelle das rip ein, 2. plattensatz machen... kontrollieren--> innerhalb der toleranz :) (beim 40% raster 53% / bei 80% raster 91%)
    soweit so gut :) (dauer ca 9 std da wir alles von hand messen :thumbdown: )


    jetzt kommen die sachen auf die ich keinen einfluss habe.
    zb. - Papierhersteller ändert etwas (LuxoArt NEW) :cursing:
    - Farbenhersteller (Sahpira stellt die Serie "Standard 100" ein, dafür jetzt low ink...) :cursing:
    -abnutzung von gummitücher - und - und - und


    wie regelt ihr die Tonwerte bei euch im betrieb?!
    es gibt ne softwarelösung + Messsystem von Prinect kostet aber mehrere 10.000 euro :thumbdown: :cursing:
    arbeitet jemand mit Prinect!? kann er mir kurz schildern wie das abläuft?!

  • Hallo,
    deshalb gibt es Toleranzen im PSO. Wichtig ist die Spreizung zwischen den Buntfarben, diese darf nicht zu hoch sein.
    Leichte Tonwertschwankungen kannst du mit Farberegulieren kompensieren. Etwas mehr oder weniger Wasser kann
    auch helfen die TWZ zu beeinflussen.

  • bin grad am probieren...
    die Toleranzen liegt bei ca. -+3% bei 40% entspricht das dann 53% +-3% = 56% (wir sind bei über 60% :cursing: )
    wasser hoch / wasser runter / pressung hoch /pressung runter / zwischenwalze an / zwischenwalze aus... ?( 8| X(
    ich bin am durchdrehen 8o

  • Hey,


    das Problem ist einfach das Substratspektrum. PT 1 + PT 2 umfassen dermaßen viele Unterschiedliche Materialien mit zig verschiedenen Eigenschaften die die TWZ beeinflußen.


    Erstellt für euer Standartpapier (Also drei Sorten für jeweils Glanz, Matt und Natur) Kurven.


    Aber macht euch nicht wegen der TWZ bekloppt, hauptsache das Ergebnis ist verkaufbar. Wie oft gebe ich in Magenta mehr Pressung (und hab ne zu hohe TWZ inn Magenta), damit Gesichter rötlicher werden und gesünder aussehen ;).


    lg

  • Hallo,


    wie ich sehe, ist das Thema noch aktuell. Ich für meinen Teil kann nur sagen, PSO ist eine Momentaufnahme. Aufgrund der (hier schon genannten) ständigen Veränderungen wie Farbe, Papier, Zusatz, Gummitücher und auch Temperatur (trotz Farbwerkstemperierung) ist es über einen längeren Zeitraum nicht möglich 100 %ig innerhalb der Tolleranzen der PSO zu drucken.
    Wir sind an unserer Maschine Speedmaster 106/6+L ein eingespieltes 3er Team seit knapp 20 Jahren (Maschine jetzt 10 Jahre alt), haben Auflagen zwischen 100 bis 5000, drucken immer an der Ko..grenze bei annähernd gleicher Geschwindigkeit, messen densitometrisch von Hand.
    Wir haben festgestellt, den größten Einfluß für starke Schwankungen der Spreitzung hat die Farbe. Bei einem Skalenwechsel wurde die Kurve natürlich angepaßt.
    Es gibt Farbreihen, welche nicht viel Wasser aufnehmen können und somit empfindlichst reagieren bei kleinen Auflagen (Vorfeuchen, Nachfeuchten, Alkoholschwankungen und Umgebungstemperatur) und somit den Zuwachs stark beeinflussen.
    Da alle sparen ändert sich die Qualität aller Zuliefererprodukte ständig, dem kann man nicht permanent entgegenwirken (wer soll das bezahlen).
    Wir haben zu 70 % Proofs dabei, messen den Zuwachs nur gelegentlich bei mehrfach feststellbaren Abweichungen und steuern dem erst nach ca. 14 Tagen durch Anpassung der Kurve entgegen.
    Zum Abschluß: Zur PSO-Prüfung wird morgens eine Kurve erstellt, mindestens 5000 Bg ohne anzuhalten gedruckt und dann die Prüfung absolviert.