Beiträge von Offstepraktiker

    Hallo,


    ist eine bestimmte Farbe vorgegeben, hat ein Drucker nicht direkt die Möglichkeit ein Pigment auszuwählen. Es sei denn er hat eine Mischstation mit vielen Konzentraten.

    Du meinst mit "wenn ihr ein Pigment auswählt" wahrscheinlich eher, "wenn ihr eine Pigmentierung auswählt" oder?


    1. Die Pigmente bestimmen den CIELab-Farbort.
    2. Der Pigmenteanteil in der Farbe bestimmt, wie viel Farbe (Schichtdicke) man braucht, um einen vorgegeben Farbort zu erreichen.

    zu 1: In der Regel sind monopigmentierte Farben lichtechter. Druckfarben, die zum Erreichen des Sollfarbortes mehr als eine Pigmentart enthalten, verändern sich schneller, weil die chemischen Bindungen zwischen den Pigmenten schneller aufreißen und kaputt gehen.


    zu 2: Das Benutzen von höher pigmentierten Farben:
    - fährst Du nach Sollfarbort, brauchst Du mit hoch pigmentierten Farben weniger Farbschichtdicke (weniger Farbverbrauch)
    - aber Achtung bei hohen Auflagen und wenig Farbabnahme: Weniger Farbschichtdicke bedeutet weniger Feuchtmittelaufnahmekapazität durch die Farbe -> schnelleres Emulgieren -> evt. Abrakeln -> Vorteil durch weniger Farbverbrauch nicht mehr gegeben, weil Kosten des Abrakelns höher, als Ersparnis durch weniger Farbverbrauch

    - fährst Du nach maximaler druckbarer Schichtdicke, erzielst Du einen größeren Farbraum. D.h., dass Du Dich mich Deinem Produkt erst einmal ein bisschen differenzierst/unterschiedest bzw. dass der Wettbewerber beim Nachdrucken deiner Drucksachen erst einmal ein paar kleine Hürden nehmen muss.

    Hallo,


    Qualität ist dann erbracht, wenn die „Gesamtheit von Merkmalen eines Produktes bezüglich ihrer Eignung, bezüglich festgelegter und vorausgesetzter Erfordernisse erfüllt sind“.

    Eignung:
    also z.B. leserlich *lacht...
    festgelegte Erfordernisee: also z.B. richtiger Farbton, Liefertermin ...etc.
    vorausgesetzte Erfordernisse: also z.B. Standards und Toleranzen (PSO (Deutchland) oder ISO 12647-2 (Internatinonal))

    Hallo...:-)


    ich würde nicht generell viel Hub und wenig Schieber fahren.


    Weil:
    1. Bei großem Hub bist du vielleicht schneller am Sollfarbort, aber auch schnell wieder weg.
    2. Bei großem Hub und keiner Farbwerkstemperierung machst Du die Farbe im Kasten schon "flüssiger" (Reibungswärme)


    Gruß
    OffsTepraktiker

    Hallo Maddin, *g


    Farbe in der Kühlschrank?
    Das ist wohl etwas, was man ausprobieren könnte....aber:
    Kalte Farbe hat einen höheren Tack als warme. D.h. dass Du unter Umständen bei Naturpapieren mehr Butzen bekommst, weil Deine Farbe durch ihre höhere Zügigkeit mehr Papierfasern herausreißt. Bei gestrichenen Papieren kann es auch zum herausreißen von Strichteilen kommen.


    Den Einsatz von höher pigmentierten Farben?
    Halte ich persönlich für den falschen Weg, weil:
    1. Bei einer höheren Pigmentierung benötigst Du weniger Farbschichtdicke. Die Feuchtmittelaufnahmekapazität einer Druckfarbe wird durch die Auswahl des Bindemittels (sehr einfach gesagt: Bindemittel: Transparentweiß ohne Pigment) gesteuert. Erhöht man den prozentualen Pigmentanteil in der Farbe, muss man den prozentualen Bindemittelanteil verringern. Das hat zur Folge, dass NOCH weniger Wasser durch die Farbe kompensiert werden kann.
    2. Bei einer höheren Pigmentierung benötigst Du weniger Farbschichtdicke. Das heißt, dass Du weniger Farbe im Farbwerk hast. Weniger Farbe im Farbwerk bedeutet auch, weniger Bindemittel im Farbwerk bzw. weniger Feuchtmittelaufnahmekapazität.



    Den Zusatz von wasserbindenden Additiven finde ich da besser - so würde ich das akute Problem auch angehen.
    Grundsätzlich würde ich meinen Farbenvertreter in die Pflicht nehmen. Dieser muss - wenn er selbst keine Lösung weiß - bei der Anwendungstechnik in seinem Haus nach der besten Schwarzserie für Deine Maschinenkonfiguration fragen.



    Die Fogra hat im Jahre 1994 einen Forschungsbericht mit dem Namen "Die Abhängigkeit der Tonwertwiedergabe im Bogenoffsetdruck von den Oberflächentemperaturen in der Maschine" herausgegeben.
    Dort steht, dass bei höheren Temperaturen (also 55°C - das ist eine nicht ungewöhnliche Temp. ohne Temperierung)) alle Farbserien sehr unterschiedlich reagieren. D.h., dass manche Serien bei höherer Temperatur an Farbkraft (Tack) verlieren, manche hingegen nicht.


    Eingangs habe ich geschrieben, dass kalte Farben einen höheren Tack haben, als warme. Das ist auch so, aber manche Farben haben zwischen 20-50°C einen konstanten Tack, machen eben nicht. Kühlst du die Farbe auf 10°C ab, kann auch das beste Bindemittel diesen Temp. unterschied nicht kompensieren.



    Gruß
    OffsTepraktiker