Zu deinem WMD-Lager: Planlage sehr gut, die Softcover-Bindung selbst ist allerdings alles andere als schön, oder?
Schaut aus wie mit Fastbind und ohne entsprechende Rillung gebunden.
Doch doch, die sind gut gemacht. Mit Rillung. Damals noch 1A-Ware, und vor allem man konnte sich darauf verlassen. Heute kommt's mal so, mal so. Da ist keine konstante Qualität mehr zu bemerken.
Mit WMD stehe ich in guten Kontakt, ich hatte das Gefühl, dass man sich des Problems endlich angenommen hat. Manchmal glaube ich auch, dass die meisten in Reklamationsabteilungen beschäftigten Leute noch nie die Bücher selbst in der Hand gehalten haben die reklamiert werden. Man kann allerdings nicht alles digital am Bildschirm lösen. In einer analogen Welt muss man eben manches be-greifen um zu verstehen um was es geht. Kurzum habe ich denen mal ein paar "schlechte" Bücher von denen geschickt, und ein paar "gute" uralte aus meinem Lager zum Vergleich (gleiches Papier, aber unterschiedliche LR). Der Unterschied ist halt krass zu fühlen. Man muss auch als Druckereimitarbeiter verstehen, dass es Laufrichtungen gibt, diese Angaben wichtig sind und auch einmal die Bücher hin- und herbiegen die vom Band gekommen sind. Sind die Papierfasern nicht parallel zur Bindekante ausgerichtet, knacken die Bücher wenn man sie drückt. Bei parallelem Faserverlauf biegen sie sich weich durch und lassen sich auch gut blättern.
Ja, bei den Inkjet-Büchern lag es an falscher Laufrichtung und vermutlich "billigem" Papier (wäre okay gewesen für den Zweck, das war kein Kritikpunkt meinerseits). Sagen wir mal offenporiges Papier ist halt empfindlicher was Luftfeuchtigkeitsschwankungen angeht als gestrichenes/glattes Papier (das ist jetzt aber nur meine Laienmeinung). Zumindest sieht man den Fehler schneller wenn sich die klimatische Bedingung ändert. Ich hab auch noch einige Exemplare eines digital gedruckten Buches auf Werkdruckpapier hier liegen (in der richtigen Laufrichtung natürlich), 4 oder 5 Jahre alt, die liegen einfach glatt da, seit Jahren. Schauen aus wie neu und sind nicht eingeschweißt. Es liegt also nicht an meinem Lager. Da hat sich ja auch seit 15 Jahren nichts verändert.
Gut, die Leobersdorfer haben die Reklamation angenommen und auch das Geld der noch ausstehenden Aufträge zurückerstattet. Insofern sind wir alle mit einem kleinen Schaden an Zeit, Nerven und Rohstoffen auseinandergegangen. Das passiert wohl einfach auf dieser Welt und ist an sich kein Drama.
Schade finde ich, dass fachliche Ratschläge gelegentlich falsch aufgefasst werden, und man sich gekränkt und in der Ehre verletzt zeigt als Unternehmen (bzw. der Mitarbeiter in der Reklamationsabteilung, aber dann ist man falsch besetzt an dieser Stelle). Als "Super-Neukunde" - der mit Vertrauensvorschuss ein paar Tausend Euro überwiesen hat in der Hoffnung auf gute Ware und gute jahrelange Zusammenarbeit - hätte es mich gefreut wenn man wenigstens etwas Bedauern geäußert hätte, dass es so schlecht gestartet ist. Ein Einsehen und eine Entschuldigung wären Trost für die Seele gewesen.
Achja, die Bitte um ein kurzes Telefonat um das weitere Vorgehen zu besprechen wurde leider nicht gewährt, das wurde leider ignoriert mit dem sinngemäßen Hinweis, dass ich in Zukunft nicht mehr willkommen bin als Kunde. Ich gebe jedem eine zweite Chance und hätte auch einen Nachdruck in der richtigen Laufrichtung akzeptiert. Aber die wollte man nicht ergreifen. Ob noch eine Rückmeldung von der Chefetage kommt, weiß ich nicht, geben wir ihnen noch etwas Zeit. Wichtig wäre ja nur, dass man den Fehler abstellt und Kunden zukünftig was Gescheites geliefert bekommen und nicht für die Tonne produziert wird. Gut, soll letztlich nicht mein Problem sein.