Das Thema ist schon etwas älter aber dennoch interessant. Ich würde gerne ein paar Aussagen in das ruhende Gespräch einwerfen, bei dem ich allerdings nicht weiß ob da ein Denkfehler meinerseits vorliegt.
Da ich ausschließlich mit einer Bürsten Gummituchwaschanlage (im Folgenden nur noch GTW abgekürzt) arbeite, beziehe ich meine Aussagen nur darauf.
Ich denke, es ist ein Irrglaube, dass wenn die Maschine schneller fährt, mehr Waschmittel auf der Bahn ist.
Die Bürsten der GTW dreht sich immer gleich schnell. Die Dauer und die Menge des Waschmittels ist im Programm der GTW hinterlegt. Somit ist bei einer geringeren Geschwindigkeit mehr Waschmittel pro m2 auf der Papierbahn. Bei höherer Geschwindigkeit ist die Bahn trockener. Also egal wie schnell sich die Maschine dreht, es wird immer gleich viel Waschmittel in den 30 Sekunden auf das Gummituch gegeben. Der einzige Unterschied ist, dass du bei langsamer Geschwindigkeit mehr Waschmittel pro m2 auf der Bahn hast aber du dafür weniger benetzte Papierbahnmeter durch den Trockner schickst.
Bsp.: 45000 Umdr/h. x 1,24m Zyl.Umf : 3600 = 15,5m/s (bei 30s Dauer des Waschens gehen 465m "weniger" benetzte Meter durch den Trockner
20.000 Umdr/h. x 1,24m Zyl.Umf : 3600 ~ 6,9m/s (bei 30s gehen dann ca. 207m "mehr" benetzte Papierbahn durch den Trockner
Fazit: Wenn die Waschanlage fiktiv 5 Liter Waschmittel raushaut, dann gehen 5l Waschmittel durch den Trockner... egal wie schnell die Maschine fährt. Das sieht man auch ganz gut beim Anfahren, wenn man bei z.B. 12.000 wäscht, dass sehr viel Waschmittel auf der Bahn ist.
Es wäre interessant, diese Theorie mal bei einer Emissionsmessung zu überprüfen.
Thema Maku, gleicht sich denke ich aus... da bei voller Fahrt mehr Papier beim Waschen drauf geht, dafür früher Gute gegeben werden kann, da der Abschnitt kaum weg ist (dies könnte man anhand der Maschinenmeldung mal überprüfen).
Kann man denn bei hoher Geschwindigkeit Waschen?
Ja. Wie hier schon beschrieben, wenn man mit Druck an wäscht geht das.
Zudem kann man die Maschine auch austricksen, wenn man z.B. die Hochlaufbeschränkung der Maschine beim Rollenwechsel ausnutzt. Löst man in der Zeit das Waschen aus, fährt die Maschine nicht runter. Das Waschprogramm sollte so gewählt werden, dass der Waschgang kurz vor dem Abschlag beendet ist.
Eine weitere Möglichkeit besteht, während des Waschgangs den +Knopf gedrückt halten (bei vmax) oder im Sekundentakt den +Knopf drücken wenn man nicht Maximalgeschwindigkeit fährt. Auch dies funktioniert gut (bei Manroland-Maschinen) und wird von einigen Druckern bei uns so täglich angewandt.
Warum fahren die Maschinen nun aber standardmäßig beim Waschen mit Druck ab auf ca. 7m/s runter? Stehendes Format 20.000 bei 1,24m Umf ca. 6,9m/s und liegendes Format 30.000 bei 0,9m Umf ca 7,5m/s.
Meine Vermutung ist entweder, dass das Waschergebnis so das Beste ist... (auch das Binden des Dreckes im Waschmittel und dem Abfließen in die dafür vorgesehenen Wanne). Oder es hat mit der Materialschonung der Maschine zu tun, Wenn bei 7m/s der Druck angeht, als wenn bei 15 m/s der Druck angeht... Das bei Druck an die Maschine nicht runtertourt, untermauert diese zweite Theorie natürlich.